Gut durch die Krebstherapie
und antihormonellen Therapien (siehe Hitzewallungen, → S. 94 ).
Therapie
Die Aktivität von Schweißdrüsen kann u. a. gehemmt werden durch:
Aluminiumhydroxid-Hexahydrat 20 % zur lokalen Anwendung (z. B. Hände, Füße, Achselhöhlen); abends vor dem Zubettgehen dünn auftragen
Bad mit Zusatz von Eichenrindenextrakt; wirkt entzündungshemmend und adstringierend
Iontophorese (Therapie mit Gleichstrom, der über Elektroden definierten Hautarealen zugeführt werden kann. Die Elektroden mit Bedienungsanleitung sind in Apotheken erhältlich. Das Wirkprinzip beruht auf einer Hemmung von Nervenimpulsen sowie auf einer direkten Hemmung von Schweißdrüsen durch den Gleichstrom)
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
Trinken Sie mindestens 2–3 Liter pro Tag, Mineralwasser sowie Tees, versetzt mit Salz und Zucker.
Tragen Sie luftige Kleidung, die den Schweiß aufsaugt, wie Baumwolle, Leinen oder Seide. Verzichten Sie auf synthetische Kleidungsstücke direkt auf der Haut.
Verschaffen Sie sich Kühlung durch frische Luft, kalte Getränke, Eiswürfel oder Luftfächer.
Stress, Alkohol, Kaffee, Tabak oder Gewürze können das Schwitzen noch verstärken und sollten gemieden werden.
Sport treiben bzw. körperlich aktiv sein reduziert Stress und stabilisiert die Durchblutung.
Machen Sie Entspannungsübungen zur Stressreduktion, z. B. Yoga, Tai Chi oder Körpergymnastik.
Salbeitee und insbesondere Salbeiextrakt (Sweatosan; 100–150 mg; zweimal täglich) haben einen direkt hemmenden Einfluss auf die Schweißdrüsen und können deren Tätigkeit reduzieren (siehe → S. 95 ).
Kneipp'sche Anwendungen, z. B. warme und kalte Wechselbäder, Duschen, Wassertreten, können stabilisieren.
Ein wirksames Deodorant und desinfizierende Seifen verhindern Geruchsentwicklung durch bakterielle Zersetzung des Schweißes.
TIPP
Kamillenbad
»Ich leide an einem hormonabhängigen Prostatakarzinom und werde mit Zoladex behandelt. (Durch diese Therapie wird u. a. die Testosteronfreisetzung durch die Hoden unterdrückt, was therapeutisch gewollt ist.) Eine unangenehme Nebenwirkung dieser Therapie sind plötzlich auftretende und völlig unkontrollierbare Hitzeattacken mit Schweißausbrüchen, die insbesondere im Berufsalltag störend sind. Mein Komplementärmediziner riet mir, tagsüber Salbeiextrakt einzunehmen und am Abend ein Kamillenbad zu nehmen. Ich habe diese Tipps befolgt und kann nun mit den sehr viel selteneren und milder verlaufenden Hitzewallungen ein normales Leben führen.«
Für ein Kamillenbad sollten Sie 10–20 ml standardisierte Kamillenlösung mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen, um es dann dem Badewasser zuzufügen.
Stuhlinkontinenz
Stuhlinkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Abgang von Inhalt (Stuhl) und Gas (Winde) aus dem Darm. Krebserkrankungen und -behandlungen können zur Stuhlinkontinenz führen:
Krebs des Enddarmes, der Beckenorgane, z. B. Eierstöcke, Prostata, sowie des Rückenmarks,
Operationen, die mit Verletzungen von Gewebe oder Nerven einhergehen,
Chemotherapien sowie Strahlentherapien, die den Enddarm im Strahlenfeld haben, beeinflussen u. a. Muskulatur, Schleimhaut und Nerven und verändern die Darmmotorik.
Therapie
Eine medikamentöse Therapie mit Loperamid (Imodium, Loperamid ratiopharm, Lopolind; 2 mg; ein- bis zweimal täglich) kann erfolgreich sein und den Stuhlabgang verhindern. Loperamid ist ein Opioid (Opiumabkömmling). Es bindet an spezifische Rezeptoren (Andockstellen) im Darm, den Opioidrezeptoren. Dadurch wird die Darmbewegung (Peristaltik) gehemmt, der Darm ruhig gestellt und der unfreiwillige Stuhlabgang verhindert.
ACHTUNG
Loperamideinnahmen können Nebenwirkungen verursachen, u. a. Mundtrockenheit, Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschläge. Die Ruhigstellung des Darms kann dazu beitragen, dass es zu einer Überwucherung des Darms mit Bakterien bzw. deren Giften kommt, was den Körper weiter schwächt.
Eine operative Therapie (Straffung des Beckenbodens; Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels) kann in bestimmten Fällen angezeigt sein.
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
Stuhlregulation durch Ernährungsoptimierung: Idealerweise sollte der Stuhl grundsätzlich weich, aber geformt sein, also nicht zu hartund auch nicht zu flüssig. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Sie ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen (enthalten in: Vollkornprodukten, Weizenkleie, Obst und Gemüse etc.) und viel trinken. Vermeiden Sie
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