Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)
Beweisraum lagerten.
Vor einer Stunde war er aufgewacht, ihr fester kleiner Hintern an seinen Unterleib gepresst und seine Hand an ihre volle Brust geschmiegt. Das war keine schlechte Aufwach-Methode. Besonders an einem Montagmorgen. Besonders weil er wusste, dass heute in der Arbeit der Teufel los sein würde.
Er stopfte sich die Zipfel des blauen Oberhemds in die graue Hose und sah Lucy im Spiegel an. Sie ließ seine Hände nicht aus den Augen, während er den Reißverschluss zuzog. »Ich muss was mit dir besprechen«, sagte er, um das Gespräch einzuleiten, vor dem ihm gegraut hatte, seit er am Samstag den neuesten Breathless-Brief gelesen hatte.
Sie schaute auf, und ihre Blicke trafen sich im Spiegel. »Was denn?«
»Wenn Sergeant Mitchell und die anderen Detectives den aktuellen Brief erst einmal gelesen haben, werden sie dich als Köder benutzen wollen, um die Verdächtige aus der Reserve
zu locken. Ich weiß, dass wir letzte Woche schon darüber gesprochen haben, und wenn du jemand anders wärest, würde ich zustimmen. Ich würde alles daran setzen, dich zu einem Arrangement mit den Medien oder zu einer Signierstunde zu überreden. Aber du bist nicht irgendwer. Nicht für mich, und deshalb sollst du wissen, dass du zu nichts verpflichtet bist.«
Sie löste sich aus dem Schneidersitz, und Quinn beobachtete fasziniert, wie sein T-Shirt hochrutschte und den Blick auf ihre nackten Oberschenkel und ihren Hintern freigab, als sie vom Bett sprang. Sie stellte ihren Kaffee auf seiner Kommode ab und stellte sich vor ihn. »Ich hab lange darüber nachgedacht«, sagte sie und knöpfte sein Hemd zu. »Ich will alles Notwendige tun, um mein Leben so schnell wie möglich zurückzubekommen.« Sie schaute zu ihm auf und richtete den Blick wieder auf die Knöpfe. Ihr Scheitel befand sich genau unter seinem Kinn. »So gern ich auch hier bei dir wohne, ich will mein altes Leben zurück. Ich will, dass du und ich zusammen sein können wie normale Leute.«
»Wie normal?«, fragte er ihren Scheitel.
»Du bittest mich um ein Date, nicht weil es dein Job ist, sondern weil du mit mir zusammen sein willst. Wenn du mich abholst, lasse ich dich warten, weil ich noch Schuhe anprobiere.« Sie sah verschmitzt zu ihm auf. »Sachen, die Leute zu Beginn einer Beziehung eben so machen. Das haben wir alles übersprungen. Ich weiß, es klingt altmodisch, besonders wenn man bedenkt, wie schnell ich mit dir im Bett gelandet bin, aber ich glaube, ich wünsche mir, dass du mich, nun ja, umwirbst.«
Er lachte. »Ich erinnere mich gut daran, wie intensiv ich dich gestern Nacht umworben habe.« Sie machte ein böses
Gesicht, und er schlang die Arme um ihre Taille und zog sie an seine Brust. »Okay.« Er drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. »Wenn das alles vorüber ist, komm ich vorbei und hol dich ab, und du kannst mich meinetwegen warten lassen und eine Million Schuhe anprobieren. Du kannst mich sogar foltern, indem du tausend Klamotten anprobierst und mich nach meiner Meinung fragst, obwohl wir beide wissen, dass meine Meinung irrelevant ist. Und obwohl ich dich nicht anlügen muss, um dich ins Bett zu kriegen, sag ich dir trotzdem, dass du eine gute Autofahrerin bist.«
Sie verkniff sich ein Grinsen. »Und du bist auch nett zu Schnucki?«
Gestern, als sie zu Lucy nach Hause gefahren waren, um den Kater zu füttern, war Quinn dem verdammten Stubentiger auf den Schwanz getreten. Es war ein echtes Versehen gewesen, doch er war sich nicht ganz sicher, ob Lucy ihm das abnahm. »Ich schwöre, dass es ein Unfall war«, erinnerte er sie. »Ich hab ihn nicht gesehen.«
»Wie kann man einen neun Kilo schweren Kater übersehen, der einem genau vor der Nase sitzt?«
Weil er von Lucys Brüsten abgelenkt war, die ein bisschen wippten, während sie Katzenfutter in seinen Napf schüttete. Quinn drückte sie fester an sich. »In Zukunft pass ich auf, wo ich hintrete.«
Sie legte den Kopf an seine Schulter und sagte: »Ich will mein Leben zurück, Quinn. Ich will stinknormal sein. Wenn das heißt, dass ich eine Pressekonferenz oder eine Signierstunde abhalten muss, lass es uns so bald wie möglich machen.«
»Bist du sicher?«
Sie nickte und trat einen Schritt zurück. »Ja. Meine Wut ist größer als meine Angst.« Ihre Augen verengten sich zu Linda-Blair-Schlitzen und bekamen jenen bösen Schimmer, den er zum letzten Mal gesehen hatte, als er in ihrem Auto gesessen und ihr gebeichtet hatte, dass Millie sein Hund war. Er war froh, diesen Blick
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