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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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deutete auf die Couch. »Rühr dich nicht vom Fleck.« Er verließ den Raum und kam mit einer Videokamera zurück. Er schloss sie an den Fernseher an und legte eine der Kassetten ein.
     
    Sie wollte wissen, ob er gefeuert würde. Die Antwort lautete Und ob . Wenn es rauskam, hatte er eine Anklage wegen
Diebstahls am Hals. Doch da die Bänder für die Breathless-Ermittlungen nutzlos waren, würden die Vorwürfe wahrscheinlich fallen gelassen, wenn er einwilligte, seine Entlassung nicht anzufechten.
    Quinn startete das Band, durchquerte den Raum und setzte sich neben Lucy auf die Couch. Auf dem Bildschirm erschienen ihre Schwarzweißbilder, und Lucy beugte sich vor, um zuzusehen, wie sie gemeinsam zu Abend aßen und sich über alles Mögliche unterhielten, beim Wetter angefangen bis hin zu Kommunalpolitik.
    Bisher hatte er es mit den Vorschriften zwar nicht so genau genommen, aber noch nie dagegen verstoßen. Er liebte seine Arbeit, und wenn ihm je jemand prophezeit hätte, dass er Beweise verschwinden lassen würde, hätte er ihn für verrückt erklärt. Wenn derjenige ihm prophezeit hätte, dass er es für eine Frau tun würde, hätte er ihn für total verrückt erklärt. Doch dann hatte er Mist gebaut und Lucy von den Videobändern erzählt, und sie hatte ihn angesehen, als hätte er ihren Kater totgetreten. Gerade noch hatte sie ihn angesehen, als wollte sie ihn bespringen und sein Fitness-Programm fortsetzen, und im nächsten Moment, als hätte er ihr einen Dolch ins Herz gestoßen. Er hätte alles dafür getan, damit sie ihn wieder so ansah wie zuvor.
    Als er gegangen war, hatte er den neuesten Breathless-Brief gleich mitgenommen und im Labor abgegeben, damit die Kriminaltechniker ihn sich morgens ansehen konnten. Das hatte er sowieso vorgehabt. Was er nicht vorgehabt hatte, bis er in ihre Augen sah, die sich mit Tränen füllten, war ein Diebstahl, doch als er das Haus verließ, wusste er, was er zu tun hatte.
    Er war ein Trottel. Er hatte seinen Job für eine Frau riskiert, die ihm nie verzeihen würde, dass er sie vor einer versteckten Kamera ausgezogen hatte. Er hatte seine Entlassung für eine Frau riskiert, die steif wie ein Brett neben ihm saß. Eine Frau, die in ihm das Bedürfnis nach etwas auslöste, das er schon lange aufgegeben hatte. Etwas, von dem er sich überzeugt hatte, besser dran zu sein, wenn er es nicht besaß.
    Quinn beobachtete auf dem Fernsehschirm, wie sie gemeinsam zu Abend aßen und sich unterhielten, als wären sie nur zwei Menschen, die sich gerade kennen lernten. Er erinnerte sich nicht mehr so gut an das Essen, sondern mehr an ihren Pulli und den Lederrock. Dann packte sie den Schokoladenkuchen aus, und ihm fielen seine Gefühle wieder ein, als er ihr dabei zugesehen hatte, wie sie die Gabel in den Mund steckte.
    »Manchmal ist Schokolade besser als Sex«, verkündete sie auf dem Bildschirm.
    »Sonnenschein, nichts ist besser als Sex«, hatte er geantwortet. Sie legte die Gabel auf ihren Teller und schob ihn beiseite. »Das hängt vermutlich von den Vergleichsmöglichkeiten ab.«
    Er stand auf und sagte mit einer Stimme, die so stark sexuell aufgeladen war, dass er sie kaum wiedererkannte: »Komm her.« Vom Sofa aus schaute Quinn auf den Bildschirm, wo er die Arme um Lucy schlang. »Dann geb ich dir mal was Gutes zum Vergleich.« Dann küsste er sie, und es war genauso heiß wie in seiner Erinnerung. Sexuelle Energie floss in Wellen vom Fernsehbildschirm, und Quinn wurde bei dem Anblick ein bisschen scharf. Er warf Lucy einen
Blick zu, um festzustellen, ob es ihr ähnlich erging, doch sie hatte die Augenbrauen zusammengezogen und kam ihm eher stocksauer vor als erregt.
    »Ich muss mal dein Bad benutzen«, sagte sie auf dem Band, und Quinn richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm. Sie verschwand aus dem Bild, und Quinn folgte ihr. Das bewegungsempfindliche Band schaltete sich ab, und Quinn erhob sich von der Couch, um die zweite Kassette in die Videokamera einzulegen. Er drückte auf Play und kehrte an seinen Platz zurück.
    Auf dem Band eilte er ins Wohnzimmer, griff nach ihrer Handtasche und kippte sie auf der Couch aus.
    »Du hast meine Handtasche durchsucht?«
    Er sah sie an. »Ja, und du schleppst ganz schön viel Scheiß mit dir rum.«
    Sie verschränkte die Arme unter den Brüsten. »Daher wusstest du also von meinem Pfefferspray.«
    Auf dem Bildschirm warf Quinn wieder alles in die Handtasche und bezog mitten im Wohnzimmer Stellung. Als sie hereinkam, schaute

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