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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Leitung. »Ich möchte gern mitkommen, weil ich nach einer sehr wichtigen Mappe suchen muss. Ich hab sie irgendwo im Haus verlegt.«
    »Ich helf dir beim Suchen«, bot er an, und der Fingerabdrucktechniker betrat sein Büro. Am zufriedenen Grinsen des Mannes erkannte Quinn, dass sie noch einen Treffer gelandet hatten. »Ich muss jetzt Schluss machen«, rief er ins Telefon und legte auf. »Und?«
    »Wir haben am unteren Rand einen passenden Zeigefingerabdruck gefunden.«
    Eine geschlagene Woche hatte Quinn die Abdrücke aus dem Lieferwagen angestarrt. Am liebsten hätte er sich in den Hintern gebissen, aber dazu war keine Zeit. Er stand auf und zog seinen Blazer über, der die Pistole an seinem Gürtel verdeckte. Die Verdächtigenliste war soeben auf ein Dutzend Namen reduziert worden, und er wusste, wo er als Erstes nachhaken musste.
     
    Lucy starrte auf den blinkenden Cursor und versuchte mit der Kraft ihres Willens, den Schreibfluss in Gang zu bringen. Als das misslang, setzte sie ihre Brille ab und legte sie neben ihrem Laptop auf den Küchentisch. Millie saß neben Lucy, den Kopf auf ihrem Oberschenkel. Lucy kraulte sie hinterm Ohr.
    Lucy hatte geglaubt, da sie sich heute sicherer fühlte, würde die Musenfee ihr mit dem Zauberstab auf den Kopf tippen und die Worte wieder zum Fließen bringen.
    Fehlanzeige.
    Sie stieß einen entnervten Seufzer aus und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Hätte sie bloß die Kritik von Maddie, dann könnte sie sich damit beschäftigen. Ein paar Kapitel zu überarbeiten, würde die Blockade vielleicht lösen. Sie stand auf und ging ins Wohnzimmer. Millie folgte ihr dicht auf den Fersen, und Lucy nahm die Fernbedienung und schaltete die Glotze an. Sie zappte zu den Sendern, die rund um die Uhr Nachrichten brachten, um zu sehen, was es auf der Welt Neues gab, seit ihr Leben außer Kontrolle geraten war. Nichts als deprimierende Nachrichten, deshalb schaltete sie zu City Confidential und vegetierte vor der Kiste vor sich hin. Was sie am Morgen zu Quinn gesagt hatte, war die Wahrheit. Sie war eher wütend als verängstigt. Sie verspürte eine ohnmächtige Wut auf die Frau, die sie in die schlimmste Schreibblockade ihrer gesamten Karriere getrieben hatte.
    Sie schaltete die Flimmerkiste aus und pfefferte die Fernbedienung auf den Couchtisch. Sie dachte an Quinn und was er gestern über Beziehungen gesagt hatte, die in Krisenzeiten begannen. Sie musste zugeben, dass ihre nicht gerade konventionell begonnen hatte. Okay, alles andere als konventionell. Sie hatten sich die Hucke vollgelogen und sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verabredet. Doch wenn es um die sexuelle Anziehungskraft ging, die sie beide vom ersten Abend an gespürt hatten, hatten sie einander nichts vorgemacht. Wie er sie angesehen hatte, war keine Lüge gewesen. Weder damals noch heute. Daran war etwas Überwältigendes. Etwas Überwältigendes und Berauschendes zugleich.
    Er hatte ihr nicht gesagt, dass er sie liebte, erinnerte sie
sich. Doch um fair zu sein, sie ihm auch nicht. Er hatte sie bei sich wohnen lassen, damit sie in Sicherheit war, und die Bänder aus dem Beweisraum entwendet. Entwendet war ein schöner Ausdruck für gestohlen . Er hatte es für sie getan. Nein, er hatte ihr nicht gesagt, dass er sie liebte, doch bisher hatte noch kein Mann so viel riskiert, um mit ihr zusammen zu sein.
    Ihr Handy klingelte, und sie zuckte leicht zusammen.
    »Hallo?«
    »Hallo. Spreche ich mit Lucy Rothschild?«
    »Ja.«
    »Ich habe eine Mappe gefunden, von der ich glaube, dass sie Ihnen gehört.«
     
    Quinn stand im Lager von »Barnes and Noble«. Er hatte die Hände in den Taschen und wirkte entspannt. In einem Nebenraum sprach Kurt mit der Filialleiterin und informierte sie darüber, dass alle Angestellten noch einmal befragt werden mussten.
    »Lucy Rothschild hat Briefe bekommen«, sagte Quinn nach fünf Minuten Smalltalk. Normalerweise gelang es ihm, die Verdächtigen aufzutauen und dazu zu bringen, sich ein bisschen zu entspannen, aber die hier war so kalt, als hätte sie einen Eisberg im Arsch. »Wir glauben, dass die Person, die die Briefe schickt, für die jüngsten Morde verantwortlich ist, über die wir bei unserem letzten Besuch mit Ihnen gesprochen haben.«
    Jan Bright sah Quinn an. Dann hob sie den Blick zu dem Bücherbord über seiner linken Schulter und schwieg.
    »Wissen Sie irgendetwas über diese Briefe?«
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr langes, welliges Haar schwang über ihre

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