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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Stackelberg
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bei der Einladung für die Freunde wird es dieses Mal kein 5-Gänge-Menü, sondern eine große Schüssel Pasta und basta.
    Überfordern Sie sich nicht und machen Sie dies Experiment bewusst erst einmal nur dieses eine Mal. Und dann beobachten Sie sich bitte genau:
Werden Sie im Vorfeld nervös bei dem Gedanken, weniger Perfektes abliefern zu müssen?
Wer oder was kann Sie dann unterstützen? Und wie geht es Ihnen danach? Wie war das?
Was haben die anderen gesagt? Ist es überhaupt jemandem außer Ihnen selbst aufgefallen?
Dreht sich die Welt weiter oder haben Chef und Freunde gemeckert?
    Nur wenn Sie merken, dass die Konsequenzen gar nicht so schlimm sind, wächst die Lust und der Mut, es öfter auszuprobieren.
    Und sollten Sie sich hinterher wider Erwarten doch ganz schrecklich fühlen und der Groll der anderen groß sein – dann können Sie ab sofort wieder perfektionistisch weitermachen. Es ist nichts verloren. Also: Experimentieren Sie und seien Sie neugierig!
    Es ist wirklich eine Frage der Übung, das für Sie richtige Maß zu finden – für den einen ist 40 % weniger Perfektionismus prima, die andere kann höchstens 20 % abgeben, um sich noch wohlzufühlen. Denn dies ist das Wichtigste: Sie sollen sich wohlfühlen! Sie halten dieses Buch ja sicher nicht deshalb in Händen, weil Sie so glücklich sind über Ihren Perfektionismus – ich nehme an, Sie möchten daran etwas ändern, weil es Ihnen nicht guttut. Prima!
    Sie allein sind der Maßstab, Ihr Wohlgefühl steht an oberster Stelle: Nicht das, was die anderen meinen. Sie entscheiden sich dafür, dass es Ihnen besser geht und Sie das richtige Maß finden. So sind Sie in Zukunft auch deutlich flexibler:
    Das richtige Maß bedeutet auch, dass Sie jeden Tag neu entscheiden dürfen. Sie sollen ihren Gästen ja in Zukunft nicht immer Pasta vorsetzen, es darf schon auch mal wieder das 5-Gang-Menü sein. Nur, wenn Sie sich gehetzt fühlen, angeschlagen sind oder schlichtweg keine Lust auf Aufwand haben – dann sind die Nudeln dran oder das Käsebrot. Es darf weiterhin Aufgaben geben, die Sie absolut hundertprozentig erfüllen wollen und sollen. Dann aber aus einer bewussten, möglichst freien Entscheidung heraus und nicht aus dem Zwang, immer 100 % abliefern zu müssen .
Entscheiden Sie sich – egal, für was!
    Wie jetzt…was soll denn „egal, für was“ heissen? Wo wir doch so darauf gedrillt sind, uns für „das richtige“ entscheiden zu müssen und es 1001 Ratgeber dazu gibt, wie man diese richtigen Entscheidungen trifft. Und was zum Teufel hat das mit Perfektionismus zu tun?
    Das denken Sie doch jetzt, nicht wahr?! Verständlich. Nun, das hat sehr viel miteinander zu tun. Dieser immense Anspruch, die richtige Entscheidung treffen zu müssen, ist nämlich nichts anderes als totaler Perfektionismus.
    Beate, 48 Jahre, Teamleiterin einer Reiseagentur
    Zum wiederholten Male hab ich eigentlich beschlossen, dass ich mit einem bestimmten Kollegen nicht mehr zusammenarbeiten kann. Diesmal hab ich mir geschworen, hart zu bleiben und hab mit dem Chef gesprochen. Er hat dann wieder ein Dreiergespräch mit uns beiden geführt und hat mir viele Argumente gebracht, warum die Zusammenarbeit so wichtig ist. Und aus Angst, dass ich nicht die richtige Entscheidung treffe, bin ich wieder schwach geworden. Und ich fühle mich jetzt absolut mies damit. Aber was ist die richtige Entscheidung – woran merk ich das?
    Kennen Sie solche Situationen? Also ich kenn diese Falle ziemlich gut: Aus Angst, nicht die richtige Entscheidung zu treffen, treffen wir gar keine und warten lieber nochmal ab. In der irrigen Annahme, dass wir dann vielleicht irgendwann die ultimativ richtigen und entscheidenden Argumente und Gründe finden, genau die einzig richtige Entscheidung treffen zu können. Und wenn wir nicht gestorben sind, dann warten wir noch heute.
    Wer sagt, wann eine Entscheidung „die richtige“ ist? Wo ist der Maßstab und er legt ihn fest? Und wann ist der Zeitpunkt gekommen, dass dann endgültig behaupten zu können? Alles Fragen, auf die es keine Antwort geben kann.
    Sie treffen die einzige Entscheidung, die Sie in der jeweiligen Situation nach bestem Wissen, bei genauem Abwägen und Nachdenken unter Einbeziehung aller Faktoren treffen können. Und das ist zu genau diesem Zeitpunkt dann auch die richtige Entscheidung. Fünf Tage vorher oder drei Tage später würden Sie vielleicht eine andere treffen.
    Ich erlebe im Coaching derart oft Menschen, die diese Angst vor der

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