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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Stackelberg
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Begriff „Freizeit“? Frei-Zeit? Freie Zeit? Zeit also, die nicht durchorganisiert ist mit 1001 Terminen wie der Kalender eines Topmanagers? Zeit, in der ich mich nicht jeden Tag aufs Neue beweisen und optimal präsentieren muss? Zeit, die ich auch einfach mal so verdaddeln darf? Zeit, in der ich nichts leisten muss, wo mir keiner danach mit Beurteilung und Bewertung droht? Zeit, in der ich einfach ganz allein meinen Bedürfnissen nachgehen darf – und wenn ich im Augenblick keine hab, dann darf ich einfach auch mal nichts machen?
    Also – wenn Sie all dies nicht (mehr?) kennen, dann sorgen Sie bitte schleunigst dafür, dass Sie Bekanntschaft machen mit solch einer Frei-Zeit! Sie werden sehen, wie schnell Sie sich in diese Zeitinseln verlieben werden und wie gut diese Zeit Ihnen tun wird!
    Impuls
    Ihr Hobby sollte Ihnen Entspannung und Spaß bringen – keine Anstrengung und keinen Druck!
    Es ist wunderbar, wenn Sie so fit sind und solchen Spaß am Laufen haben, dass Sie für den Marathon trainieren. Nur zu! Das möchte ich Ihnen auch gar nicht ausreden.Solange es Sie nicht belastet, anstrengt, von der dringend benötigten Ruhe abhält und letztendlich dann doch wieder krank macht. Hören Sie bitte mal in einer stillen Stunde tief in sich hinein und seien Sie ehrlich zu sich:
Was genau ist Ihre Motivation für den Marathon? Spaß? Gesunder Ehrgeiz? Freude am Wettbewerb? Oder Ihr Perfektionsdrang, der Beste sein zu wollen?
Könnten Sie damit leben, auch mal ein paar Tage nicht zu laufen oder nur ein halbes Stündchen durch den Park?
Macht Ihnen das Laufen auch ohne Wettbewerb, Zuschauer und Massenauflauf Spaß?
Können Sie sich auch vorstellen, dass man mit deutlich weniger Sport ein erfülltes Leben haben kann oder ist das für Sie ein No-Go?
    Wie herrlich, wenn Sie mit Gleichgesinnten gerne über neue Bücher philosophieren oder mit Freunden ins Theater gehen. Auch hier jedoch gilt es wieder, das richtige Maß zu finden und das Ganze mit der richtigen Motivation zu machen.
Lesen Sie gerne mal ein Buch – oder strengt Sie der Anblick der 35 ungelesenen Wälzer auf Ihrem Schreibtisch als Mahnmal eher an?
Müssen es immer die neuesten/am heftigsten diskutierten/am besten rezensierten Bücher sein – oder darf es auch mal ein etwas anspruchsloserer Schmöker sein?
Können Sie ein Buch auch weglegen, wenn es Sie nach den ersten 50 Seiten nicht gepackt hat – oder quälen Sie sich immer ehrgeizig bis zum Schluss durch?
Suchen Sie Ihre Theaterbesuche nach dem Lustprinzip aus – darf es also einmal Oper, einmal Theater und ein anderes Mal auch mal eine kleine Kabarett-Bühne sein? Oder sind es stets die Premieren in den großen Häusern, damit Sie mitreden können und Sie der Hauch des Intellektuellen umweht?
Sind Sie bemüht, dass jeder Abend „sinnvoll“ genutzt wird und Sie ständig auf Achse sind? Oder können Sie auch mal ganz banal einen Abend auf der Couch vor dem Fernseher verbringen?
    Impuls
    Sie brauchen auch nicht ständig Hobbys! Manchmal steht anderes an. Stehen Sie selbstbewusst dazu.
    Wo, lieber Leser, steht geschrieben, dass der Mensch für ein erfülltes Leben „anständige“ Hobbys braucht? Vielleicht ist gerade einfach nicht die Zeit dafür bei Ihnen. Vielleicht kommen Sie nach der Arbeit gern einfach heim und entscheiden spontan, wonach Ihnen ist? Und das ist dann mal das Buch, mal der Sport, mal das Kino und mal das Einfach-mal-sitzen-und-dumm-Gucken? Vielleicht interessiert Sie die Lektüre gerade dieses einen Buches sehr, ohne dass Sie gleich alle Bücher dieses Autors lesen müssen? Vielleicht haben Sie ja einfach mal wieder Lust, ein wenig joggen zu gehen, ohne das gleich für die nächsten drei Jahre mindestens zweimal in der Woche zu tun?
    Sind Sie deshalb weniger wert? Können Sie deshalb weniger mitreden oder mithalten? Haben Sie dann gleich ein schlechtes Gewissen? Quatsch!
    Stehen Sie selbstbewusst dazu, dass Ihnen im Moment einfach nicht danach ist.
    Ich habe ja Germanistik studiert – und unter anderem intensiv meinen Goethe, meinen Kleist oder Thomas Mann gelesen. Und ich habe meinen Magister geschafft – habe somit also bewiesen, dass ich „es kann“. Das ist mittlerweile 20 Jahre her und ich lese immer noch sehr gerne. Allerdings selten die hochintellektuellen Wälzer oder ausschließlich die Bestseller-Liste rauf und runter. Ich oute mich: In meinem letzten Türkei-Urlaub hatte ich zum Beispiel drei dicke fette, ausgesprochen anspruchslose Frauenschmöker dabei – ein

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