Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
Vom Netzwerk:
Zentimeter von Jerrys entfernt. Jerrys Hand glitt immer noch Davids Rücken auf und ab, während David eindringlich Jerrys Profil musterte, als ob er das Bild auf der Festplatte in seinem Gehirn speichern wollte. Jerrys Augen waren geschlossen, sein Atem vertiefte sich und sein anderer Arm lag auf Davids.
    „Jerry?“
    „Hm?“
    „Schau mich an.“
    Jerrys Kopf drehte sich bei dem geflüsterten Kommando und seine Augen lächelten schläfrig.
    „Ich liebe dich, Jerry.“
    „ Das ist der perfekte Moment.“ Jerry lächelte, drehte sich auf die Seite, legte seinen Kopf neben Davids empfindliches Ohr und flüsterte: „Du machst mich glücklich, David.“
    David schloss die Augen und war froh, dass er endlich seinem Mann gegenüber etwas richtig hatte machen können.

Kapitel 13

    „W ARUM nicht?” David stand mit dem Gesicht zum Spülbecken, aber er konnte die Frustration in Jerrys Stimme hören.
    „Weil ich mich nicht auf sein Niveau begeben will.“
    „Warum begibst du dich auf sein Niveau, wenn ich meinen Taufpaten, den Vizeminister für Erziehung und Bildung, kontaktiere?“
    „Ich will gewinnen, weil meine Argumente logisch und richtig sind und nicht, weil mein Freund politische Beziehungen hat.“
    „Herrgott, David“, zischte Jerry und fuhr sich mit der Hand über den Kopf. „Was, wenn er gewinnt? Was, wenn er dich schlägt?“
    „Was meinst du?“
    „Spiel nicht den Dummen, David!“
    „Bitte“, zischte David. „William könnte dich hören.“
    „Verdammt!“
    David sank auf einen Stuhl und rieb sich mit der Hand das Gesicht. „Ich schätze“, seufzte David, „dann werde ich keinen Job mehr haben, nicht mal mehr einen Beruf.“ David griff nach Jerry, aber der wich zurück. „Aber die Chancen, dass er das erreicht, sind –“
    „David.“ Jerry lenkte ein und legte seine Hand über Davids. „Ich sehe dich mit William; ich habe mit einigen der Eltern geredet. Lehrer sein ist das, was du schon immer tun wolltest; es ist das was dich ausmacht. Es würde mich umbringen, zu sehen, dass du das einfach so aufgibst.“
    „Es ist nur ein kleiner Teil von dem, was mich ausmacht.“ David verdrehte die Augen, als Jerry die Augen aufriss. „Okay, vielleicht ein etwas größerer Teil, aber ...“ David nahm Jerrys Hand in seine und küsste die Knöchel. „Vor gar nicht so langer Zeit, hätte ich uns für das Wohl meiner Karriere aufgegeben, aber jetzt … ich hatte fast 20 Jahre mit den Kindern. Das hier hatte ich noch nie.“ David drückte die Hand, die er festhielt. „Ich verliere gar nichts, Cowboy.“
    „Wen versuchst du zu überzeugen, David?“
    David gab die Hand frei und legte seufzend sein Gesicht in die Hände. „Okay“, begann er und hob den Kopf, um Jerry in die Augen zu sehen. „Angenommen, ich kämpfe auf jede erdenkliche Art dagegen. Angenommen, ich spiele unfair wie –“
    „Meinen Taufpaten anzurufen ist nicht –“
    „Lass mich ausreden, bitte.“
    Jerry lehnte sich im Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Angenommen, ich mache, was immer nötig ist, um zu gewinnen. Was würde das beweisen? Wozu soll es gut sein, die Politik auf den Plan zu rufen. Es wird nur die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Frage ablenken: ob man schwul sein und trotzdem als Lehrer arbeiten kann. Warum glaubst du, dass ich dich nicht mit reinziehen will? Wenn die Bennettbrigade die Gelegenheit bekommt, dich gegen mich zu benutzen, dann werden sie es tun.“
    Jerry ließ die Arme hängen, stand auf und lehnte sich gegen die Flügeltüren zur Veranda. Seine Finger fuhren das Muster im Glas nach. „Aber wenn er mich und William mit hineinzieht, dann können wir meine Möglichkeiten nutzen. Dann wäre es immer noch ein fairer Kampf.“
    „Ich kenne diesen schleimigen Mistkerl“, flüsterte David. „Du kannst sicher sein, dass er in deiner Vergangenheit wühlen wird, in Williams Vergangenheit, in unserem Leben –“
    „Ich habe nichts zu verbergen. Und William auch nicht.“
    „Vielleicht nicht, aber möchtest du all das auf der ersten Seite einer Zeitung stehen sehen? Möchtest du, dass dein Sohn das Maskottchen jeder Schwulenrechtsbewegung dieses Planeten wird?“ David wusch seine Tasse ab und stellte sie in die Spüle. „Das hier ist eine arbeitsrechtliche Angelegenheit, nicht mehr. Solange ich es dabei belasse, hat er nichts in der Hand. Sobald ich euch mit hineinziehe, fürchte ich, hätten wir keine Chance mehr.“
    David drehte sich um, als er Schritte auf der

Weitere Kostenlose Bücher