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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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Treppe hörte und zwang sich, für William ein Lächeln aufzusetzen.
    „David!“ William rannte mit ausgestreckten Armen auf David zu und warf sich in seine Arme.
    „Hey, William, guten Morgen! Wie geht's?“, sagte David auf Deutsch.
    „Danke, gut.“
    „Gut geschlafen?“
    „Wie ein Stein, danke, und du?“
    „Nicht schlecht.“ Er drückte William so fest an sich, dass er in seine kleinen Ohren flüstern konnte, gerade laut genug, damit Jerry es hören konnte: „Sollen wir Onkel Jerry sagen, was das bedeutet?“
    William kicherte und David sah hinüber zu Jerry, der ebenfalls lächelte. „David hat gefragt, wie es mir geht. Ich habe gesagt gut, dann hat er gefragt, ob ich gut geschlafen habe, ich habe gesagt: wie ein Stein und du? Und er hat gesagt: nicht schlecht .“
    David setzte William ab, der zu seinem Onkel lief, der sich zu Davids Freude hinunterbeugte, den kleinen Jungen hochhob und ihn auf die Schläfe küsste. „Fragst du mich auch, wie ich geschlafen habe?“ Jerry versuchte, Williams zerwühlte Haare mit etwas Spucke zu bändigen.
    „Hast du gut geschlafen, Onkel Jerry?“
    Mit einem Zwinkern zu David antwortete Jerry: „Noch nie besser, Cowboy.“
    Nach dem Frühstück und einer Dusche, gingen David und seine Männer nach draußen, um sich um die Pferde zu kümmern. Es war Williams Aufgabe, das Pony zu putzen und seinen Stall auszumisten. David unterdrückte ein Lachen, als er sah, wie ernst William seine Pflichten erledigte. Jerry hatte William einen langen, bankartigen Stuhl gebaut, damit der kleine Kerl die Schultern des Pferdes erreichen konnte. Während er es striegelte, ahmte er Jerry nach, indem er dem Pony unsinnige Worte zuflüsterte. Sein kleiner Kopf war nicht groß genug für den Cowboyhut, den er sich ausgesucht hatte, obwohl es der kleinste Hut war, den es gegeben hatte, so dass William ihn ständig zurückschieben musste. Er protestierte heftig, als David vorschlug, dass er ihn abnehmen sollte, damit er besser sehen konnte.
    David sortierte Zaumzeug, mistete eine Box aus und war fast mit der zweiten fertig, als William ihn bat, seine Arbeit zu überprüfen. Es schien David, dass William sehr lange für eine Box gebraucht hatte. David bemerkte, dass es William in Wirklichkeit darum ging, die Pferde füttern zu dürfen. David unterdrückte ein Lachen, als William von einem Fuß auf den anderen hüpfte und kicherte, weil die Zungen der Pferde seine Hände kitzelten. Versuch du es, hatte William vorgeschlagen und so hatte David den Pferden ein paar Äpfel gefüttert und William zugestimmt, dass die Zungen tatsächlich kitzelten. Jerry war offenbar damit zufrieden, an der Seite zu stehen, mit dem Rücken an die Sattelkammertür gelehnt, und ihnen zuzusehen.
    Jerry hatte sich David einmal vorgenommen und ihn über das Deutsch ausgefragt. Ich weiß, er war in der Schweiz und so, hatte Jerry gesagt, aber er war im Süden, im französischen Teil. Jerry hatte konzentriert zugehört, als David ihm von Frau Zimmermann erzählt hatte. Von dieser liebevollen, älteren Großmutter, die nicht genug Englisch konnte, um einen verängstigten, einsamen Jungen zu trösten, und die William die einzige, echte Zuneigung geschenkt hatte, die er je bekommen hatte. Jerry hatte sich schrecklich gefühlt, weil er auch nur darüber nachgedacht hatte, den Jungen wegzuschicken. Das erklärt immerhin, warum ich den kleinen Cowboy hin und wieder mit sich selbst Deutsch reden höre, überlegte Jerry.
    Jerry ging zu den beiden hinüber und stupste Davids Schulter an. „Ich möchte dir etwas zeigen.“
    Überrascht von Jerrys ernstem Gesichtsausdruck, nickte David und folgte ihm, nachdem er William daran erinnert hatte, aufzupassen, dass seine Finger nicht zwischen die Zähne der Pferde gerieten. „Sollten wir ihn nicht mitnehmen?“, flüsterte David, als sie die Leiter in das Atelier hinaufstiegen.
    „Er kommt schon zurecht.“ Jerry kletterte als erster hoch und drehte sich um, während David seinen Hintern anstarrte. „Du machst dir zu viele Sorgen um ihn.“
    „Eine Berufskrankheit, schätze ich.“
    In Jerrys Atelier angekommen, drehte Jerry sich mit verengten Augen und gespitzten Lippen um. „Sorgst du dich etwa um alle deine Schüler so?“
    David lachte über die spontane Frage. „Wahrscheinlich nicht.“
    „Dachte ich mir schon.“
    Während er auf die große Enthüllung wartete, sah David sich im Atelier um. Überall waren Regale voller Töpferarbeiten, manche fertig, manche nicht. Seine

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