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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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an Jerrys Bart. Er umarmte Jerry so fest, dass er befürchtete, Jerry würde sich sträuben, aber er tat es nicht. Jerry stand zufrieden da, die Arme voll von glücklichem Lehrer, und streichelte Davids Rücken. Als David sich schließlich von ihm löste, sah er wieder in Jerrys Augen und lächelte. „Wenn ich bei euch einziehe.“
    William musste mit dem Kopf tief in der Keksdose stecken, denn er kam nicht angerannt, als Jerry jubelnd aufheulte, als ob das Haus in Flammen stünde. Vielleicht kann David den kleinen Cowboy dazu bringen, gesündere Snacks zu essen, überlegte Jerry, während er David durchs Zimmer wirbelte und ihn schließlich auf die Füße stellte.

Kapitel 14

    „G UT , dann sind wir uns also einig. Jede betroffene Partei wird nacheinander Gelegenheit bekommen, etwas zu der Angelegenheit zu sagen. In zivilisiertem Ton!”
    Der Klang von Debbis Stimme ärgerte David, nicht so sehr wegen des Tonfalls, sondern weil er genau wusste, dass sie über diese Sitzung schneller die Kontrolle verlieren würde, als über ihr Gewicht. David hatte auch schon mit seinem Gewicht kämpfen müssen, aber es war nie so weit gekommen, dass er nur noch in Stühlen ohne Armlehne sitzen konnte.
    „Frau Vorsitzende?“
    David seufzte, als er Bennetts Stimme hörte. Fick dich, du Blödmann, dachte David, während er eingehend seine Fingernägel betrachtete. Sie hat gerade erst gesagt, dass das hier keine Gerichtsverhandlung ist! Du bist schlimmer als dein Sohn, der hat wenigstens die Entschuldigung, dass er erst zehn Jahre alt ist. David erinnerte sich daran, wie erleichtert er gewesen war, als Bennett angekündigt hatte, dass er der erste sein würde – von vielen, wie er David versichert hatte – der seinen Sohn für den Rest des Schuljahres von der Schule nehmen würde. David hatte eigentlich nichts gegen Bennett Junior, aber er hatte unzählige Male bis zur Erschöpfung versucht, irgendetwas in den Schädel des Jungen zu hämmern. Das schlechteste Französisch, das ich je gehört habe, seufzte David, als er an Juniors sehr spezielle Interpretation der französischen Sprache dachte.
    „Mr. Thiry?” Wieder Debbis Stimme.
    „Ich möchte Einspruch dagegen erheben, dass das Ergebnis dieser Sitzung nicht öffentlich gemacht werden darf.“
    Nur zu, dachte David, nimm ruhig alles auf. Du machst doch sowieso Notizen, du schleimiger Mistkerl! Falls du es überhaupt schaffst, einen Stift zu halten.
    „Mr. Thiry“, Debbi klang erschöpft, „Wir werden nicht ständig alles wieder aufrollen, nur weil sie Einspruch einlegen. Wir sind hier nicht vor Gericht.“
    Wenn es so weitergeht, muss ich nur meinen Mund halten und es den anderen überlassen, Bennett weichzukochen. David kreuzte die Beine unter dem Tisch und dachte an Jerry und William. Ich frage mich, was sie gerade machen. Ist Jerry immer noch enttäuscht, weil ich seine Hilfe nicht angenommen habe? Fragt William sich, warum ich nicht da bin, um ihm ein Schlaflied vorzusingen? Denken sie an mich? David hatte darauf bestanden, nach der Schule in seine Wohnung zu fahren statt zur Ranch, um ruhig und konzentriert zu bleiben. Bei Jerry hätte er sich sicher wohl gefühlt, aber auf keinen Fall konzentriert. Wohl eher aufgeregt und konfus.
    „Ms. Grady, darf ich?“ Das war der Oberschulrat, der den Vorsitz übernahm. David sah auf die Uhr: unter zehn Minuten, schätzte David. Ich schulde Jerry ein Bier. David war sich sicher gewesen, dass Debbi wenigstens 15 Minuten aushalten würde, bevor sie die Kontrolle über die Sitzung verlor. „Wir sind hier, um zu prüfen, ob es ausreichend Beweise gibt, die den Schuldistrikt zwingen würden, die moralische Integrität eines langjährigen, sehr angesehenen Lehrers infrage zu stellen.“ Na also. „Ich finde, wir sollten damit beginnen.“ Danke! David riskierte einen Blick zu Bennett, der ihm gegenüber saß. Tatsächlich tat dieses Insekt ihm irgendwie leid. Bennetts Gesicht war gerötet, Schweiß lief in Strömen seine Stirn herunter und die Hand, die den Kugelschreiber hielt, zitterte wie ein Schuppen in einem Tornado.
    „Fangen wir an“, fuhr der Oberschulrat fort. „Mr. Thiry?”
    David hatte Schwierigkeiten, sich auf Bennetts Bergpredigt zu konzentrieren. Bennett zitierte in Hochform Bibelstellen und drückte seine tiefe, leidenschaftliche Sorge für die armen, hilflosen Kinder aus, die einem Homosexuellen ausgeliefert waren, der seine Vorlieben in aller Öffentlichkeit ausgebreitet hatte und damit Prügeleien zwischen

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