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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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einer Weißen Lady frech kommst, sitzt du am Mittag mitsamt deinem frechen Mundwerk auf der Straße.«
    Ich hab meine Mama gehört, wie Miss Wondra sie mal heimgefahren hat, Ja-Ma’am-Nein-Ma’am-Danke-Ma’am vorn und hinten. Warum sollt ich so sein? Ich kann mich gegen Leute behaupten.
    »Und jetzt komm her und drück deine Mama zu deinem Geburtstag – Herr im Himmel, du bist schwer wie ein Haus, Minny.«
    »Ich hab heut noch nichts nich gegessen, wann krieg ich meinen Kuchen?«
    »Sag nicht nichts nich, red anständig. Ich hab dich nicht dafür erzogen, dass du redest wie eine dumme Rotznase.«
    Am ersten Tag bei meiner Weißen Lady hab ich mein Schinkensandwich in der Küche gegessen und meinen Teller an meinen Platz im Schrank gestellt. Und wie das verzogene kleine Balg meine Handtasche geklaut und im Backofen versteckt hat, hab ich es nicht auf den Hintern geklapst.
    Aber dann hat die Weiße Lady gesagt: »Jetzt wäschst du die Sachen erst alle von Hand und steckst sie dann anschließend in die Maschine.«
    Ich hab gesagt: »Warum muss ich sie mit der Hand waschen,
wenn die Waschmaschine die Arbeit macht? Das ist doch so was von Zeitverschwendung.«
    Die Weiße Lady lächelte mich an, und fünf Minuten drauf stand ich auf der Straße.
     
    Wenn ich bei Miss Celia arbeit, kann ich meine Kinder am Morgen zur Grundschule losschicken und hab abends noch Zeit für mich. Ich hab mich tagsüber nimmer hingelegt, seit Kindra 1957 zur Welt gekommen ist, aber bei der Arbeitszeit – acht bis drei – könnt ich es jeden Tag tun, wenn das meine Lieblingsbeschäftigung wär. Weil bis zu Miss Celia raus kein Bus fährt, muss ich Leroys Wagen nehmen.
    »Du nimmst nicht jeden Tag meinen Wagen, Frau. Was ist, wenn ich Tagschicht hab und …«
    »Sie zahlt mir jeden Freitag siebzig Dollar bar auf die Hand, Leroy.«
    »Vielleicht nehm ich Sugars Rad.«
    Am Donnerstag, dem Tag nach dem Vorstellungsgespräch, park ich den Wagen ein Stück von Miss Celias Haus weg, hinter einer Kurve, damit man ihn nicht sieht. Ich geh die leere Straße lang und die Zufahrt rauf. In der ganzen Zeit kommt kein andres Auto vorbei.
    »Ich bin da, Miss Celia.« Ich streck an meinem ersten Morgen den Kopf in ihr Schlafzimmer, und da liegt sie auf ihrem Bett, perfekt geschminkt und in ihren engen Wochenendausgehsachen, obwohl doch Dienstag ist, und liest den Schund im Hollywood-Digest, wie wenn’s die Heilige Schrift wär.
    »Guten Morgen, Minny. Wie schön, dass Sie da sind«, sagt sie, und ich fahr alle Stacheln aus, wie ich eine weiße Lady so freundlich reden hör.
    Um die Arbeit abzuschätzen, guck ich mich im Zimmer um. Es ist groß, mit einem cremefarbenen Teppich, einem gelben Riesenhimmelbett und zwei fetten gelben Sesseln. Und es ist ordentlich, keine Kleider auf dem Fußboden. Das Bett unter
ihr ist gemacht, mitsamt der Tagesdecke. Die Wolldecke liegt sauber gefaltet auf dem Sessel. Aber ich guck mich genau um. Ich spür’s. Irgendwas stimmt hier nicht.
    »Wann kann unser Kochunterricht losgehen?«, fragt sie. »Heute?«
    »In paar Tagen, schätz ich, wenn Sie im Supermarkt waren und alles gekauft haben, was wir brauchen.«
    Sie denkt kurz drüber nach, sagt dann: »Vielleicht sollten Sie gehen, Minny, weil Sie doch wissen, was wir brauchen, und überhaupt.«
    Ich schau sie an. Die meisten weißen Frauen wollen selbst einkaufen. »Na gut. Dann geh ich morgen früh.«
    Ich entdeck einen kleinen rosa Zottelvorleger, den sie vor der Badtür auf den Teppich gelegt hat. So schräg. Ich bin ja keine Innendekorateurin, aber ich weiß doch, dass ein rosa Vorleger nicht in ein gelbes Zimmer passt.
    »Miss Celia, eh ich hier anfang, muss ich das wissen. Wann genau wollen Sie Mister Johnny das mit mir sagen?«
    Sie guckt auf die Zeitschrift auf ihrem Schoß. »In ein paar Monaten, denke ich. Bis dahin müsste ich’s doch gelernt haben, das Kochen und alles.«
    »Was meinen Sie mit paar Monaten – zwei?«
    Sie nagt an ihrer rot bemalten Unterlippe. »Ich dachte eher an … vier.«
    Was? Ich arbeit keine vier Monate wie eine flüchtige Verbrecherin. »Sie wollen’s ihm erst 1963 sagen? Nein, Ma’am, vor Weihnachten.«
    Sie seufzt. »Na gut. Aber erst unmittelbar davor.«
    Ich rechen im Kopf. »Das sind hundert und … sechzehn Tage. Sie werden’s ihm sagen. In hundertsechzehn Tagen von jetzt an.«
    Sie runzelt die Stirn. War wohl nicht drauf gefasst, dass das Dienstmädchen so gut rechnen kann. Schließlich meint sie: »Okay.«

    Dann sag ich

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