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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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Mach jetzt bloß nicht alles kaputt, sie bietet dir einen Jot-O-Be. »Miss Celia, ich würd gern bei Ihnen arbeiten. «
    Sie lacht, und dann will mir diese Verrückte doch tatsächlich um den Hals fallen, aber ich tret einen Schritt zurück, um ihr klarzumachen, dass das nicht meine Art ist.
    »Augenblick, erst müssen wir noch paar Sachen besprechen. Sie müssen mir sagen, an welchen Tagen ich kommen soll und … so.« Was Sie zahlen zum Beispiel.
    »Ich … äh … wann es Ihnen passt«, murmelt sie.
    »Bei Miss Walters war ich von Sonntag bis Freitag.«
    Miss Celia kaut wieder auf dem pinkfarbenen Nagel von ihrem kleinen Finger. »Am Wochenende können Sie nicht hier sein.«
    »Na gut.« Ich brauch die Tage, aber vielleicht lässt sie mich ja später bei Partys servieren oder so was. »Dann eben Montag bis Freitag. Und wann soll ich morgens da sein?«
    »Wann möchten Sie denn kommen?«
    Die Wahl hatt ich noch nie. Ich fühl, wie meine Augen schmale Schlitze werden. »Wie wär’s um acht? Da hab ich bei Miss Walters immer angefangen.«
    »Gut, acht ist sehr gut.« Jetzt steht sie wieder da, wie wenn sie drauf wartet, dass ich den nächsten Damestein zieh.
    »Jetzt müssen Sie mir sagen, um wie viel Uhr ich wieder geh.«
    »Wann denn?«, fragt Celia.
    Ich verdreh die Augen. »Das müssen Sie sagen, Miss Celia. So läuft das.«

    Sie schluckt, wie wenn sie Mühe hat, das zu verdauen. Ich will, dass wir’s hinter uns bringen, eh sie sich’s anders überlegt.
    »Wie wär’s mit vier Uhr?«, frag ich. »Ich arbeit von acht bis vier und krieg mittags eine Pause zum Essen oder was halt so ist.«
    »Das ist wunderbar.«
    »Und jetzt … müssen wir über den Lohn reden«, sag ich, und meine Zehen in meinen Schuhen werden ganz zappelig. Viel kann’s nicht sein, wenn schon fünf Dienstmädchen nein gesagt haben.
    Keine von uns sagt was.
    »Also gut, Miss Celia. Was hat Ihr Mann gesagt, wie viel Sie zahlen können?«
    Sie guckt auf die Küchenmaschine, von der sie garantiert keine Ahnung hat, wie sie funktioniert. »Johnny weiß nichts davon.«
    »Na gut, dann fragen Sie ihn heut Abend, wie viel er zahlen will.«
    »Nein, Johnny weiß nicht, dass ich eine Haushaltshilfe anstelle.«
    Mir fällt die Kinnlade runter. »Was heißt, er weiß es nicht?«
    »Ich kann es Johnny nicht sagen.« Ihre blauen Augen sind riesig, wie wenn sie eine Mordsangst vor ihm hätt.
    »Und was wird Mister Johnny machen, wenn er heimkommt und eine Farbige in seiner Küche findet?«
    »Tut mir leid, ich kann ihm nicht …«
    »Ich sag Ihnen, was er dann macht, er wird die Pistole da drüben nehmen und Minny erschießen, hier auf diesem Kunststoffboden.«
    Miss Celia schüttelt den Kopf. »Ich sag’s ihm nicht.«
    »Dann muss ich jetzt gehen«, sag ich. Shit. Ich hab ja gewusst, sie ist verrückt, gleich wie ich zur Tür reingekommen bin …
    »Es ist ja nicht so, dass ich ihn beschwindle. Ich brauche einfach ein Mädchen …«

    »Klar brauchen Sie eins. Das letzte ist erschossen worden.«
    »Er kommt tagsüber nie nach Hause. Sie putzen einfach nur das Gröbste und bringen mir bei, Abendessen zu kochen, das dauert ja nur ein paar Monate …«
    Der Geruch von was Verbranntem sticht mir in die Nase. Ich seh, wie’s aus dem Backofen qualmt. »Und dann? Nach den paar Monaten feuern Sie mich?«
    »Dann … sage ich es ihm«, antwortet sie, aber bei dem Gedanken wird ihre Stirn ganz knittrig. »Bitte, er soll glauben, ich könnte es allein. Ich will, dass er denkt, ich bin … es wert.«
    »Miss Celia …« Ich schüttel den Kopf, kann’s nicht glauben, dass ich mich mit dieser Lady rumstreit, wo ich noch keine zwei Minuten hier arbeit. »Ich glaub, Ihr Kuchen ist verbrannt.«
    Sie schnappt sich einen Lappen, rennt zum Ofen und reißt den Kuchen raus. »Aua! Scheibenhonig!«
    Ich leg meine Handtasche weg, dräng Miss Celia beiseite. »Sie dürfen für eine heiße Form keinen nassen Lappen nehmen.«
    Ich greif mir einen trockenen Lappen, trag den schwarzen Kuchen zur Tür raus und stell ihn auf die Zementstufe.
    Miss Celia starrt ihre verbrannte Hand an. »Missus Walters meint, Sie sind eine richtig gute Köchin.«
    »Die alte Frau isst grad mal zwei Butterbohnen und sagt dann, sie ist satt. Ich hab nichts in sie reingekriegt.«
    »Was hat sie Ihnen gezahlt?«
    »Einen Dollar die Stunde«, sag ich und schäm mich regelrecht. Fünf Jahre und noch nicht mal Mindestlohn.
    »Dann gebe ich Ihnen zwei.«
    Und ich fühl, wie alle Luft aus mir

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