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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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ihr, dass sie jetzt ins Wohnzimmer gehen muss, damit ich hier meine Arbeit machen kann. Wie sie weg ist, muster ich das Zimmer, das so ordentlich aussieht. Ganz langsam mach ich ihren Wandschrank auf, und wie ich’s geahnt hab, fallen mir siebenundsiebzig Sachen auf den Kopf. Dann guck ich unters Bett und find so viele dreckige Anziehsachen, dass ich wetten könnt, sie hat seit Monaten nicht gewaschen.
    Jede Schublade ist ein einziges Durcheinander, jeder versteckte Winkel voll mit dreckigen Kleidern und zusammengeknüllten Strümpfen. Ich find fünfzehn verpackte, nagelneue Hemden für Mister Johnny, damit er nicht merkt, dass sie nicht waschen und bügeln kann. Schließlich heb ich diesen komischen Zottelvorleger an. Drunter ist ein großer, tief eingesickerter Fleck. Rostbraun. Mich schaudert’s.
     
    An dem Nachmittag machen Miss Celia und ich eine Liste, was wir die Woche kochen wollen, und am nächsten Morgen geh ich einkaufen. Aber ich brauch dazu doppelt so lang, weil ich den ganzen Weg zu dem Weißen-Jitney-Jungle im Zentrum fahren muss, statt zu dem Farbigen-Piggly-Wiggly bei mir in der Näh. Ich sag mir nämlich, dass sie bestimmt nichts aus einem Farbigengeschäft essen will, und ich kann’s ihr nicht verdenken, wo die Kartoffeln da alle schon ausgekeimt sind und die Milch fast sauer ist. Wie ich zur Arbeit komm, bin ich drauf eingestellt, mich zu verteidigen und ihr zu sagen, warum ich so spät dran bin, aber Miss Celia liegt auf ihrem Bett und lächelt, wie wenn’s grad egal wär. Sie ist wieder ausgehfein, geht aber nirgends hin. Vier Stunden liegt sie da und liest die Illustrierten. Aufstehen seh ich sie nur, um sich ein Glas Milch zu holen oder zu pinkeln. Aber ich frag nichts. Ich bin nur das Dienstmädchen.
    Wie ich die Küche fertig hab, geh ich ins gute Wohnzimmer. In der Tür bleib ich stehen und starr dem Grizzly erst mal lang in die Augen. Er ist über zwei Meter groß und fletscht die Zähne.
Er hat lange, krumme Krallen wie Hexenfinger. Vor seinen Füßen liegt ein Jagdmesser mit einem Horngriff. Ich geh näher ran und seh, dass das Fell von dem Grizzly ganz verstaubt ist. Zwischen seinen Zähnen hängt eine Spinnwebe.
    Zuerst versuch ich, den Staub mit dem Besen rauszuklopfen, aber er sitzt zu tief im Fell. So verteil ich ihn nur noch mehr. Also hol ich einen Lappen und fang an, den Grizzly abzuwischen, aber ich zuck jedes Mal zusammen, wenn das borstige Haar an meine Hand kommt. Weiße. Also wirklich, ich hab ja schon alles sauber gemacht, von Kühlschränken bis Hintern, aber wie kommt diese Lady drauf, dass ich weiß, wie man einen verflixten Grizzly putzt?
    Ich hol den Staubsauger. Ich saug den Dreck ab, und bis auf paar Stellen, wo ich zu fest gesaugt hab und das Fell ausgegangen ist, find ich, funktioniert es prima.
    Wie ich mit dem Bär fertig bin, staub ich die vornehmen Bücher ab, die keiner liest, die Konföderiertenuniformknöpfe, die silberne Pistole. Auf einem Tisch steht ein Goldrahmen mit einem Foto von Miss Celia und Mister Johnny bei ihrer Hochzeit, und ich guck genauer hin, weil ich sehen will, was er für einer ist. Ich hoff, er ist klein und kurzbeinig, für den Fall, dass ich vor ihm wegrennen muss, aber das ist er ganz und gar nicht. Er ist groß und kräftig. Und er ist auch kein Fremder. Gott im Himmel! Er ist der, der mit Miss Hilly gegangen ist, die ganzen ersten Jahre, die ich bei Miss Walters war. Ich hab nie mit ihm geredet, aber ich hab ihn so oft gesehen, dass ich mir sicher bin. Mich friert’s, und meine Angst wird dreimal so groß. Das sagt doch schon alles über den Mann.
     
    Um eins kommt Miss Celia in die Küche und meint, sie ist bereit für ihren Kochunterricht. Sie setzt sich auf einen Hocker. Sie hat einen engen roten Pulli und einen roten Rock an und genug Make-up im Gesicht, um eine Nutte auszustechen.
    »Was können Sie denn schon kochen?«, frag ich.

    Sie überlegt mit gerunzelter Stirn. »Vielleicht sollten wir einfach ganz von vorn anfangen.«
    »Irgendwas müssen Sie doch schon können. Was hat Ihre Mama Ihnen beigebracht?«
    Sie guckt auf die Netzfüße von ihren Strümpfen und sagt: »Ich kann Maismehlbrot backen.«
    Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. »Und was noch außer Maismehlbrot?«
    »Ich kann Kartoffeln kochen.« Ihre Stimme wird noch leiser. »Und ich kann Maisgrütze machen. Wir hatten bei uns draußen keinen Strom. Aber jetzt will ich es richtig lernen. Auf einem richtigen Herd.«
    Guter Gott. Mir ist noch nie jemand

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