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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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ist. Da, schauen Sie, was Sie mit mir gemacht haben.« Er guckt kritisch auf seinen Bauch, der grad anfängt, sich vorzuwölben. »Mensch, so gut habe ich nicht mehr gegessen, seit Cora Blue zu Hause für uns gekocht hat. Sie hat mich praktisch großgezogen.«
    Ich atme tief durch, weil mich das mit Cora Blue irgendwie doch bisschen beruhigt. »Ihre Kinder waren bei mir in der Kirche. Ich hab sie gekannt.«
    »Ich vermisse sie sehr.« Er dreht sich um, macht den Kühlschrank auf, guckt rein, macht ihn wieder zu.
    »Wann kommt Celia wieder? Wissen Sie das?«, fragt Mister Johnny.
    »Keine Ahnung. Ich nehm an, sie ist beim Friseur.«
    »Eine Zeitlang habe ich gedacht, sie hätte wirklich kochen gelernt. Bis zu dem Samstag, als Sie nicht hier waren und sie versucht hat, Hamburger zu machen.«
    Er lehnt sich an die Arbeitsplatte und seufzt: »Warum soll ich nichts von Ihnen wissen?«
    »Weiß nicht. Sie sagt’s mir nicht.«
    Er schüttelt den Kopf, guckt auf den schwarzen Fleck an der Decke, von dem Tag, wo Miss Celia den Truthahn verbrannt hat. »Minny, mich stört es nicht, wenn Celia für den Rest ihres Lebens keinen Finger mehr rührt. Aber sie sagt, sie will alles selbst machen für mich.« Er zieht die Augenbrauen bisschen hoch. »Können Sie sich vorstellen, wovon ich mich ernährt habe, bevor Sie hier waren?«
    »Sie ist am Lernen. Jedenfalls . . . versucht sie’s.« Aber ich sag das selbst mit einem Schnauben. Es gibt Sachen, da kann man einfach nicht lügen.

    »Es ist mir egal, ob sie kochen kann. Ich will nur, dass sie hier ist.« Er zuckt die Achseln. »Bei mir.«
    Er reibt sich mit seinem weißen Hemdärmel die Stirn, und jetzt ist mir klar, warum seine Hemden immer so dreckig sind. Und er sieht wirklich nicht schlecht aus. Für einen Weißen.
    »Sie scheint einfach nicht glücklich«, sagt er. »Liegt das an mir? An dem Haus? Wohnen wir zu weit draußen?«
    »Ich weiß nicht, Mister Johnny.«
    »Was ist es dann?« Er hält sich an der Arbeitsplatte hinter sich fest. »Sagen Sie’s mir. Hat sie« – er schluckt –, »hat sie einen anderen?«
    Ich wehr mich dagegen, aber irgendwie tut er mir leid, jetzt wo ich seh, dass ihn das alles genauso durcheinanderbringt wie mich.
    »Mister Johnny, das geht mich alles nichts an. Aber so viel kann ich Ihnen sagen, dass Miss Celia außerhalb von diesem Haus mit niemand was zu tun hat.«
    Er nickt. »Sie haben recht. Das war eine dumme Frage.«
    Ich äug zur Tür, frag mich, wann Miss Celia heimkommt. Ich weiß nicht, was sie machen würd, wenn sie reinkäm und Mister Johnny wär hier mit mir in der Küche.
    »Hören Sie«, sagt er, »sagen Sie ihr nicht, dass Sie mir begegnet sind. Ich möchte, dass sie es mir erzählt, wenn sie so weit ist.«
    Ich bring das erste richtige Lächeln zustande. »Ich soll also einfach so weitermachen wie bislang?«
    »Passen Sie auf sie auf. Ich habe es nicht gern, dass sie allein hier in diesem großen Haus ist.«
    »Ja, Sir. Was Sie wollen.«
    »Ich bin heute hier vorbeigekommen, weil ich mir eine Überraschung für sie ausgedacht hatte. Ich wollte den Mimosenbaum dort draußen fällen, den sie so hasst, und sie dann in die Stadt mitnehmen, zum Mittagessen. Und zum Juwelier, ein Weihnachtsgeschenk für sie aussuchen.« Mister Johnny
geht ans Fenster, guckt raus und seufzt. »Jetzt werde ich wohl allein irgendwo etwas essen gehen.«
    »Ich mach Ihnen was. Was möchten Sie?«
    Er dreht sich um, grinst wie ein kleiner Junge. Ich schau im Kühlschrank nach, nehm Sachen raus.
    »Wissen Sie noch, diese Schweinekoteletts, die es vor einiger Zeit mal gab?« Er kaut auf seinem Fingernagel. »Würden Sie uns die diese Woche nochmal machen?«
    »Mach ich heut zum Abendessen. Sind noch welche im Gefrierschrank. Und morgen Abend kriegen Sie Huhn mit Klößen.«
    »Oh, das hat Cora Blue immer gemacht.«
    »Setzen Sie sich da an den Tisch, dann mach ich Ihnen ein feines Sandwich mit Speck, Salat und Tomate zum Mitnehmen. «
    »Und toasten Sie das Brot auch?«
    »Klar. Ungetoastetes Brot gibt doch kein anständiges Sandwich. Und heut Nachmittag mach ich Ihnen Minnys berühmte Karamelltorte. Und nächste Woche kriegen Sie frittierten Katzenfisch …«
    Ich nehm den Speck für Mister Johnnys Lunch raus, setz die Pfanne auf. Mister Johnnys Augen sind klar und groß. Sein ganzes Gesicht lächelt. Ich mach ihm sein Sandwich und wickel es in Wachspapier. Endlich jemand, den ich richtig bekochen kann.
    »Minny, ich muss Sie das fragen. Wenn Sie hier sind

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