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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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Sache, Minny«, sagt Aibileen. »Wir reden, weiter nichts.«
    »Und was ist das für eine Sache?«, fragt Minny mich. »Vielleicht wollen Sie ja nur, dass ich Ihnen das ganze Zeug erzähl, damit ich Ärger krieg.« Minny zeigt aufs Fenster. »Medgar Evers von der NAACP, der grad fünf Minuten von hier wohnt, dem haben sie gestern seinen Carport in die Luft gejagt. Fürs Reden.«
    Mein Gesicht glüht. Ich spreche langsam. »Wir wollen die
Dinge aus Ihrer Sicht zeigen . . . damit die Leute verstehen, wie es sich für Sie anfühlt. Wir . . . wir hoffen, dass es etwas verändert. «
    »Was soll das denn verändern? Welches Gesetz wollen Sie so umschreiben, dass es vorschreibt, die Leute müssen gut zu ihren Dienstmädchen sein?«
    »Augenblick«, sage ich. »Es geht mir nicht darum, irgendwelche Gesetze zu ändern. Ich rede von Einstellungen und . . .«
    »Wissen Sie, was passiert, wenn uns jemand erwischt? Wie ich mal aus Versehen in die falsche Umkleidekabine im ›McRae-Oberbekleidung‹ gegangen bin, ist ein Dreck dagegen — diesmal würden sie mit Gewehren auf mein Haus zielen.«
    Einen Moment herrscht angespannte Stille, nur die braune Timex-Uhr auf dem Bord tickt vor sich hin.
    »Du brauchst das nicht machen, Minny«, sagt Aibileen. »Ist okay, wenn du doch nicht mehr willst.«
    Zögernd lässt Minny sich wieder auf ihrem Stuhl nieder. »Ich mach’s schon. Ich will nur, dass sie kapiert, dass das für uns kein Spiel ist.«
    Ich werfe einen kurzen Seitenblick auf Aibileen. Sie nickt. Ich atme tief durch. Meine Hände zittern.
    Ich fange mit den Hintergrundfragen an, und irgendwann kommen wir endlich auf Minnys Arbeit zu sprechen. Sie schaut beim Reden Aibileen an, als versuchte sie meine Anwesenheit zu vergessen. Ich schreibe alles mit, was sie sagt, und mein Bleistift kratzt so schnell übers Papier, wie ich ihn irgend bewegen kann. Wir dachten, so wäre es weniger formell als mit der Schreibmaschine.
    »Dann war da der Job, wo ich immer bis spät in den Abend geblieben bin. Und was ist passiert?«
    »Was … denn?«, frage ich, obwohl sie Aibileen anguckt.
    »Oh, Minny«, flötet sie, »Sie sind das beste Mädchen, das wir je hatten. Big Minny, Sie behalten wir für immer. Und dann, eines Tags, sagt sie, ich krieg eine Woche bezahlten Urlaub.
Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen Urlaub gehabt, bezahlt oder unbezahlt. Und wie ich eine Woche drauf wieder zur Arbeit komm, sind sie verschwunden. Weggezogen, nach Mobile. Jemand hat mir erzählt, sie hätt gesagt, sie hatte Angst, ich würd eine neue Arbeit finden, noch eh sie umziehn. Miss Rühr-bloß-keinen-Finger konnt keinen Tag überstehen, ohne vorn und hinten bedient zu werden.«
    Sie steht abrupt auf, schnappt sich ihre Handtasche. »Ich muss gehen. Krieg Herzflattern, wenn ich da drüber red.« Und sie marschiert hinaus, knallt die Tür hinter sich zu.
    Ich schaue auf, wische mir den Schweiß von den Schläfen.
    »Und das war noch gute Laune«, sagt Aibileen.

KAPITEL 13

    Die nächsten zwei Wochen treffen wir uns immer wieder in der gleichen Sitzordnung in Aibileens warmem, kleinem Wohnzimmer. Minny stürmt wütend herein, beruhigt sich, während sie Aibileen ihre Geschichte erzählt, und rauscht dann genauso wütend wieder hinaus. Ich schreibe mit, so viel ich kann.
    Wenn Minny etwas über Miss Celia entschlüpft – »Sie schleicht nach oben, denkt, ich seh’s nicht, aber ich weiß, die Verrückte hat irgendwas vor« –, unterbricht sie sich jedes Mal, genau wie Aibileen, wenn sie von Constantine spricht. »Das gehört nicht zu meiner Geschichte. Lassen Sie Miss Celia da raus.« Sie fixiert mich, bis ich aufhöre zu schreiben.
    Außer der Empörung über die Weißen ist Kochen Minnys Lieblingsthema. »Also, die grünen Bohnen tu ich zuerst rein, und dann mach ich die Schweinskoteletts, weil Koteletts, mmm-mmm, die müssen heiß aus der Pfanne auf den Tisch.«
    Eines Tages, als sie gerade erzählt, »… ich steh also da, ein weißes Baby auf dem Arm und die Bohnen im Topf . . .«, hält sie plötzlich inne. Reckt das Kinn vor. Klopft mit der Fußspitze auf den Boden.
    »Die Hälfte von dem ganzen Zeug hat doch nichts mit den Rechten von Farbigen zu tun. Ist doch nur Alltagskram.« Sie mustert mich von oben bis unten. »Wenn Sie mich fragen, schreiben Sie einfach nur übers Leben.«
    Ich halte im Schreiben inne. Sie hat recht. Mir geht auf,
dass ich genau das will. Ich erwidere: »Das möchte ich auch gern.« Sie steht auf und sagt, sie hat

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