Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
schlechte Sache wäre, und zog sich ihren Kimono an, um noch eine Zigarette - danach - auf ihrem Balkon zu rauchen und durch die Bäume die Gäste auf der Terrasse des mexikanischen Restaurants zu beobachten.
Masturbation, so wie diese Frau sie nun leidenschaftlich gern betreibt, muß nicht die Regel sein. Ich kenne einige beneidenswerte Frauen, die entweder nur ihren Kitzler zu berühren brauchen, um zu kommen, anderen reicht die Bewegung eines kleinen Vibrators in ihrer Vagina, ohne daß sie die andere Hand zu Hilfe nehmen brauchen.
Die meisten Frauen scheuen sich jedoch, die eigenen Hände einzusetzen. Sie masturbieren unter der Dusche mit dem Wasserstrahl oder drücken rhythmisch die Oberschenkel zusammen und bewegen dabei ihren PC-Muskel (im Bertelsmann als Abkürzung für Personal Computer, natürlich), das ist der Pubococcygeus-Muskel. Dieser befindet sich im Inneren der Vagina, und man merkt ihn beispielsweise dann, wenn man sich das Urinieren verkneifen muß. Beispiel: Autobahn A7. Kasseler Berge rauf und runter. Sie müssen dringend auf die Toilette. Na, typisch, den Eistee wieder in einem Zug runtergestürzt und jetzt pieseln müssen. Und doch kann man den Strahl prima zurückhalten. Auch als man bei der nächsten Raststätte aussteigt, nach zwei Zehn-Pfennig-Stücken sucht, geht es noch. Und dann - endlich. Nun wäre es an der Zeit auszuprobieren, wo der PC-Muskel sitzt. Unterbrechen Sie Ihren Urinfluß. Nein, nicht die Oberschenkel zusammenpressen, es ist, ja, genau, dieser Muskel. Ein blöder Witz - Stammtisch Oberhausen, würde ich sagen - besagt, daß mit genügend Übung eine Frau mit ausgeprägtem PC-Muskel Nüsse knacken kann. Was dieser Stammtisch nicht weiß, ist, daß ein trainierter PCMuskel die Größe und Spannweite einer Vagina tatsächlich beeinflussen kann. Angewendet beim Sex, kann es für den Mann eine gehörige Luststeigerung hervorrufen. Wie ein kleiner Saugring stimuliert der PC-Muskel seinen Penis, verengt sich und hält ihn fest. Die Franzosen nennen das »cassenoisette«. Doch diese Klemmschachtel bringt nicht nur beim gemeinsamen Sex etwas, sondern erhöht auch die persönliche Sensitivität und letztlich die Intensität des Orgasmus. Man kann seinen Muskel trainieren, indem man ihn regelmäßig zusammenzieht das funktioniert überall, in der Straßenbahn, beim Plausch mit den Kollegen oder beim Zeitunglesen - und wieder losläßt, auch mal drei Sekunden fest zusammengezogen hält. Die Kombination von leichter Schenkel- und PC-Muskelbewegung ist eine prickelnde Stimulation und eine gute Vorbereitung auf die Masturbation. Ich weiß noch, wie ich mich manchmal in der Schule langweilte und diese Übung so nebenbei machte. Während ich lässig auf meinem Stuhl lümmelte, hatte ich äußerst angenehme Gefühle in meiner Jeans. Ich erzählte meinen Freundinnen davon, und bald wackelte unter den anderen Tischen noch so manches Knie hin und her.
Jeder ist heutzutage dann und wann etwas nervös - Ihre Bewegungen werden also nicht weiter auffallen. Obwohl mein Freund Peter O. letztens bemerkte, unruhig mit den Füßen zu wippen wäre ein Zeichen für unbewußte Masturbation. Und? Er tut es selbst. Nur leider haben Männer immer etwas derbere Ausdrücke dafür übrig. Wichsen, schleudern, einen runterholen. Aber wenigstens ist Onanieren für die andere Hälfte der Menschheit eine akzeptable Selbstverständlichkeit.
Als Heranwachsende veranstalten Jungs nicht selten Spritzwettbewerbe. Wer kann am schnellsten kommen? Nur Pech, wenn man der letzte ist. Dann schauen einem die anderen alle zu. Später finden die inzwischen zu koitusreifen Männern entwickelten Schnellspritzer heraus, daß von einem sogenannten guten Liebhaber etwas anderes erwartet wird, als ständig Erster zu sein.
Aber Onanieren gehört immer noch bei den meisten zum täglichen Geschäft. Mal eben auf der Toilette im Stehen, vor dem Fernseher auf der roten Couch in ein Taschentuch oder auf dem Bett liegend mit einem Hauch von erotischen Gedanken. Eins ist klar: Männer setzen so gut wie keine Phantasie ein, wenn sie sich selbst befriedigen. Bei einigen ist es die pure manuelle Stimulation, die ihnen nach zwei Minuten einen zwar erleichternden, aber wirklich nicht überwältigenden Orgasmus beschert. Sie umschließen ihre Eichel mit Daumen und Zeigefinger oder mit der ganzen Faust, manchmal fest, manchmal zart, und schieben, wenn sie haben, die Vorhaut rauf und runter. Einige Einfallsreiche streicheln vielleicht noch ihre Hoden.
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