Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
masturbieren die wenigsten Mädchen bis zum Orgasmus. Sie schubbern sich an Gegenständen, an Kissen, Sofadecken, Stofftieren oder streicheln sich mit ihren Fingern. Sie entdecken sich spielerisch selbst - wenn ihnen nicht jemand die Hand dazwischen hält. Die Phantasien sind begrenzt. Es ist einfach dieses Gefühl, vergleichbar mit dem wohligen Zufriedensein, als man noch an Mutters Brust saugte oder in der warmen Badewanne sitzt. Nach dem »ersten Mal« ist die Scheide etwas geweitet, und die Tampons passen endlich. Zunächst muß die heranreifende Frau sich an den Mann gewöhnen, der ihnen die Pforte geöffnet hat. Manchmal ist eine Frau nicht fähig, sich soweit zu entspannen, um zum Orgasmus zu kommen. Das ist mehr als schade, doch Frigidität oder Anorgasmie gibt es nicht. Die sitzt im Kopf, nicht im Becken.
Masturbation kann helfen, seinem Körper die richtigen Botschaften zu entlocken, wie er es braucht. Auf Masturbation muß man nicht eifersüchtig sein. Ein Mann, der täglich onaniert, fühlt sich nicht unbefriedigt von seiner Partnerin oder seinem Partner und denkt meist noch nicht mal an eine Nebenbuhlerin. Eine Frau, die masturbiert, wird nie auf einen Mann oder eine Frau verzichten können. Also keine Angst, daß man zu kurz kommt, wenn sich der Partner mit sich selbst vergnügt. Sie können sich glücklich schätzen, wenn Ihr Partner masturbiert. Er ist auf dem besten Wege, sich und seinen Trieb zu akzeptieren. Und dann finden Sie gemeinsam auch einen Weg, alles auszukosten, was Sex zu zweit bietet.
Das Entdecken des eigenen Körpers ist seit neustem die Einnahmequelle diverser Schulen. In diesen Liebesschulen, die es beispielsweise in New York, Paris und Berlin gibt, lernt man die Technik. Das ist lobenswert, doch der Kommerz dabei scheint mir nicht der richtige Weg. Denken Sie etwa, Sie könnten an einem Nachmittag oder an einem WochenendWorkshop Ihre langjährige Schamhaftigkeit ablegen, eine Liebestechnik wie Billardspielen erlerne n? Ich könnte es nicht. Ich habe sechs Jahre gebraucht, vom ersten Mal Sex an gerechnet, bis ich mich, meine Phantasien, Wünsche und Bedürfnisse als okay akzeptiert habe - ich sage deshalb nicht normal, weil ich mir nicht anmaßen kann, die Welt in normal und unnormal, falsch oder richtig einzuteilen - und es war schleichend und zäh. Man ist dabei völlig allein gelassen, denn als erstes hat man vor sich selbst ein Gesicht zu verlieren. »Ich bin pervers, also bin ich ein schlechter Mensch« heißt die einfache Milchmädchen-Rechnung. Danach kommt erst die Befürchtung, von der Umwelt fallengelassen zu werden.
Erst wurde nie darüber geredet, dann kam die Welle des neuen Masturbations-Outing, und jetzt wird immer noch nicht darüber geredet, weil es ja sooo selbstverständlich ist. Tolle Ausrede, aber in den Köpfen ist es immer noch schlecht, abartig, obszön, verboten, sündig. Denn unseren Eltern abzuverlangen, daß sie Masturbation verstehen, ist wie der Versuch, in einem runden Raum in die Ecke zu sch.... Man läßt quasi immer wieder die Hose runter, prallt jedoch auf das Ding der Unmöglichkeit. Aber wäre es nicht schön, wenn einen die Eltern verstehen würden? Bis ich die Stimme meiner Mutter aus dem Ohr bekam: »Natürlich mache ich es mir, aber irgendwas da unten hineinzustecken - igitt, niemals.«
Und so besitze ich erst seit meinem 20. Geburtstag einen Vibrator, und acht Monate später kaufte ich mir noch einen kleineren - für unterwegs. Dem Zoll ist er bisher noch nicht aufgefallen, ist er doch diskreterweise in einem ParfumZerstäuberähnlichen Flakon untergebracht. Sssssss...
Masturbation kann nur auf die Vagina zielen oder den ganzen Körper einbeziehen. Streicheln, eine Gänsehaut zaubern, genau zu wissen, wo man sich berühren muß, um Genuß ohne Grenzen zu erfahren, ist einfach phantastisch. Und erst die Phantasie.
Die Egoistin
Freitag nachmittag, Sie kann sich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren, Für diesen blöden Formel-1-Bericht braucht sie geschlagene fünf Stunden. Fünf Stunden, in denen sie immer wieder aus dem Fenster blickt, sich wie unbewußt über den Ansatz ihrer Brüste streicht und die Beine zusammenpreßt. Nervös zündet sie sich noch eine Zigarette an. Verdammt, schon wieder eine ganze Schachtel an einem halben Tag.
Sie kennt diese Anzeichen. Kaum, daß endlich Bü roschluß ist, stürzt sie aus dem Gebäude. Aber noch zögert sie es hinaus. Sie weiß, heute wird es soweit sein, Sie hat Lust. Lust auf sich, Lust auf
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