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Gute Nacht, Peggy Sue

Gute Nacht, Peggy Sue

Titel: Gute Nacht, Peggy Sue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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keine Ruhe geben werden. Auf die eine oder andere Weise kriegen Sie die Wahrheit raus. Also ist es besser, ich arbeite mit Ihnen und nicht gegen Sie.«
    Die Logik des Teufels. Was hatte sie dagegen in der Hand?
    »Also gut«, sagte sie schließlich. »Ich gehe mit.«
    »Geben Sie mir eine Minute. Ich muß erst Isabel besänftigen.«
    Im Ballsaal beobachtete sie, wie er zu Isabel ging, beobachtete die hastigen, ausweichenden Erklärungen, das entschuldigende Kopfschütteln. Als Isabels Blick in M. J.s Richtung schweifte, lag unverhohlenes Mißfallen darin.
    M. J. entdeckte Ed am Buffet. Sie zwängte sich neben ihn.
    »Ed«, sagte sie.
    Er grinste. »Hat deine berühmte Vorwärtsstrategie gewirkt?«
    »Quantrell bringt mich noch heute nacht in sein Labor.«
    »Du Glückliche.«
    »Ich möchte, daß du Beamis und Shradick Bescheid sagst. Nur für den Fall.«
    »Für welchen Fall?«
    Sie verstummte augenblicklich, als Adam näher kam. »Vergiß es nur nicht«, murmelte sie Ed zu. Dann folgte sie Adam mit einem automatischen, maskenhaften Lächeln zur Tür hinaus.
    Sie gingen in die Hotelgarage. »Wir nehmen Ihren Wagen«, sagte er. »Isabel fährt mit meinem nach Hause.«
    »Sie machte nicht gerade einen glücklichen Eindruck.«
    »Sie wird drüber wegkommen.«
    M. J. schüttelte ungläubig den Kopf. »Sind Sie bei Ihren Freundinnen immer so fürsorglich?«
    »Isabel«, seufzte er, »ist eine bezaubernde Frau mit einem hübschen Vermögen. Und einer ganzen Armee von Verehrern. Sie braucht mich nicht, damit ich sie nachts warm halte.«
    »Tun Sie das sonst?«
    »Halten Sie Ed Novak warm des Nachts?«
    »Geht Sie nichts an.«
    Er neigte den Kopf leicht zur Seite. »Eben.«
    Sie stiegen in den Leih-Mercedes. Der Geruch der Ledersitze mischte sich mit dem Duft seiner Haut, seines Aftershaves. Sie fühlte sich ziemlich merkwürdig. Seit wann ließ sie sich allein vom Geruch eines Mannes aus der Fassung bringen?
    Seit diesem Mann,
dachte sie ärgerlich, als sie den Motor anließ. Sie lenkte den Mercedes in den abendlichen Verkehrsstrom.
    »Wie gefällt Ihnen der Wagen?« fragte er.
    »Er ist okay.«
    »Okay?« wiederholte er und wartete offenbar auf eine weitere Ausführung.
    »Ja, ganz okay.«
    Er sah aus dem Fenster. »Das nächste Mal muß ich mir wohl mehr Mühe geben, um Sie zu beeindrucken.«
    »War das Ihre Absicht? Mich zu beeindrucken?«
    »Ja.«
    »Wenn das so ist, will ich nicht länger damit hinterm Berg halten. Diese Schönheit auf vier Rädern fährt sich wie ein Traum, sieht nach ’ner Menge Geld aus und gibt mir das Gefühl, jung, unwiderstehlich und allmächtig zu sein. Und … Sie müssen mit meinem erbitterten Widerstand rechnen, wenn ich ihn wieder hergeben soll.«
    »Schon besser.« Er sah sie lächelnd an. Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht. »Wissen Sie was?« fragte er leise. »Sie sollten Ihr Haar häufiger offen tragen. Es steht Ihnen.«
    Es war das einfallsloseste aller Komplimente, aber es genügte, um ihr Zynikerherz einen Schlag lang aussetzen zu lassen.
Du verlierst die Kontrolle, Novak,
dachte sie und umfaßte das Steuerrad fester.
Auch seine Reden sind reines Silber, Sterling Silber. Du hast dir Schmeicheleinheiten sonst nie so zu Herzen genommen.
Sie warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu und merkte, daß er sich bereits wieder auf die Straße konzentrierte.
    »Da ist es«, sagte er. »Nehmen Sie die nächste Abzweigung. Das Labor liegt acht Meilen weiter nördlich.«
    Die Straße führte sie aus dem inneren Stadtbereich von Albion und in einen großen Industriepark. Viele der Fabriken und Bürogebäude standen seit einigen Jahren leer. Dunkle Fenster und Schilder mit der Aufschrift »Zu vermieten« tauchten überall auf. Albion – wie das restliche Land – kämpfte ums Überleben.
    Der Cygnus-Komplex war eine der wenigen Industrieanlagen, die ein florierendes Unternehmen zu beherbergen schien. Selbst um acht Uhr abends brannte hinter etlichen Fenstern Licht, und auf dem Parkplatz stand ein Dutzend Autos. Sie fuhren an der Sicherheitskontrolle vorbei und hielten auf einem Parkplatz, der mit
Quantrell
gekennzeichnet war.
    »Ihre Leute machen Überstunden«, bemerkte M. J. und warf einen Blick auf die parkenden Autos.
    »Es ist die Nachtschicht«, antwortete Adam. »Unser Labor ist rund um die Uhr besetzt. Außerdem ziehen einige unserer wissenschaftlichen Mitarbeiter unorthodoxe Arbeitszeiten vor. Sie wissen, wie das mit den Eierköpfen ist. Sie funktionieren nach ihren eigenen

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