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Guten Abend, Gute Nacht

Guten Abend, Gute Nacht

Titel: Guten Abend, Gute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremiah Healy
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Telefonbuch.«
    Harold. Kein Wunder, daß ich Clays Vornamen bislang noch nicht gehört hatte. »Spreche ich mit Mrs. Clay?«
    »Ja, ich bin Harolds Mutter. Versuchen Sie es im Polizeirevier. Er wird heute nachmittag kurz vor vier dort sein.«
    »Tut mir leid, Mrs. Clay« — ich erinnerte mich an etwas, das O’Boy bei unserer ersten Begegnung gesagt hatte — »aber auf dem Revier habe ich es schon versucht, und irgend etwas scheint mit deren Leitungen nicht zu stimmen. Ihre Nummer habe ich aus dem Telefonbuch.«
    »Ach, Schwierigkeiten mit den Telefonanschlüssen haben sie jetzt schon seit Wochen. Aber ich sage Ihnen was. Wenn Sie mir Ihre Nummer geben, werde ich meinen Sohn anrufen und ihm ausrichten, daß er Sie sofort zurückrufen soll.«
    »Es ist sehr wichtig, daß ich ihn so schnell wie möglich erreiche.«
    »Je eher Sie mir darum Ihre Nummer geben, desto schneller werden Sie auch mit ihm sprechen können.«
    Ich gab ihr die Nummer der Telefonzelle.
    »Das ist eine Nummer von hier. Sie rufen aus Calem an, nicht wahr?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Dann könnten Sie doch genausogut einfach zum Revier fahren und dort fragen, oder nicht?«
    »Ma’am...«
    »Wie, sagten Sie noch gleich, war Ihr Name?«
    »John Cuddy.«
    »Sie sind kein Polizist, oder?«
    »Nein, Mrs. Clay, ich bin Privatdetektiv.«
    »Und Sie haben gedacht, Sie könnten mich durch einen Trick dazu bringen, Ihnen die Nummer meines Sohnes zu geben, nicht wahr?«
    »Ma’am, ich habe nicht versucht, durch einen Trick...«
    »Guten Tag, Mr. Cuddy.« Sie legte auf.
    Ich kam mir wie ein Zehnjähriger vor, der mit einer gefälschten Eintrittskarte erwischt worden ist. Jetzt verstand ich, woher Clay seine Cop-Instinkte hatte.
    Ich drückte die Gabel des Telefones herunter, bekam ein Amt und rief meinen Auftragsdienst an. Eine Nachricht von Mariah Lopez. Sie hinterließ mir Namen und Telefonnummer eines Professors von der Medizinischen Fakultät der Boston University, eines »Hypnose-Fans«. Außerdem eine Nachricht von Sam Creasy, der mich bat, ihn im Sender anzurufen.
    Ich legte auf, um Creasy anzurufen, doch das Telefon klingelte, bevor ich wählen konnte. Ich nahm ab.
    »Hallo?«
    »Sie sind wirklich ein ausgemachtes Arschloch«, sagte Harold Clay.
    »Darf ich vielleicht mal erklären?«
    »Erst verarschen Sie meinen Partner, dann versuchen Sie meine Mutter reinzulegen, und ich bin...«
    »Geben Sie mir zwei Minuten. Damit ich alles erklären kann, dann können Sie von mir aus auflegen, wenn Sie wollen. Okay?«
    Er antwortete nicht.
    »Clay?«
    »Ich gucke auf die Uhr.«
    Ich erzählte ihm, daß ich mit Homer Linden gesprochen und anschließend versucht hätte, seine, Clays, Nummer im Telefonbuch zu finden, und so seine Mutter erreicht hätte.
    »Sie haben gedacht, ich wäre vielleicht blöd genug, meine Privatnummer eintragen zu lassen? Und dann haben Sie versucht, meiner Mutter was vorzumachen!«
    »Ich brauche Antworten auf ein paar Fragen. Sie haben jedes Recht, sauer auf mich zu sein, sowohl wegen dem, was ich zu Bjorkman gesagt habe, als auch deswegen, was ich bei Ihrer Mutter versucht habe. Ich vermute allerdings, daß Sie es an meiner Stelle genauso gemacht hätten.«
    »Nicht für irgendeinen dahergelaufenen Ghetto-Hengst, der...«
    Clay sprach nicht weiter. »Sorry, das war jetzt George, der da gesprochen hat. Bjorkman, meine ich. Wenn man eine Weile mit einem Burschen fährt, übernimmt man das eine oder andere von ihm.«
    »An dem Abend, als Jennifer ermordet wurde, haben Sie und Bjorkman den Einsatzbefehl bekommen.«
    »Richtig. Das steht alles im Bericht.«
    »Habt Ihr Jungs William Daniels’ Blut auf Drogen untersuchen lassen?«
    »Nein. Das heißt, George und ich nicht. Das dürfte der Job der Detectives gewesen sein. Darüber sprechen Sie besser mit O’Boy.«
    »Als Sie und Bjorkman Daniels das erste Mal gesehen haben, haben Sie ihn da untersucht?«
    »Ihn untersucht? Todsicher haben wir ihn gefilzt. Ob er noch ein Messer oder andere Waffen bei sich hatte.«
    »Hatten Sie da den Eindruck, daß er unter dem Einfluß irgendwelcher Drogen stand?«
    »Nein. Hören Sie, ich weiß nicht, worauf Sie hier hinauswollen. Er schien sich völlig in der Gewalt zu haben. Keinerlei Hinweise darauf, daß er betrunken war oder sonst unter Drogen stand.«
    Ich gab mir Mühe, beschwichtigend zu klingen. »Ich versuche nicht, Unzurechnungsfähigkeit bei ihm nachzuweisen. Ich muß es einfach nur wissen. Haben Sie sich seine Arme angesehen?«
    »Bei einem

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