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Guten Abend, Gute Nacht

Guten Abend, Gute Nacht

Titel: Guten Abend, Gute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremiah Healy
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York und in anderen Städten. Sie lassen Zerle kommen, vielleicht auch Ge-melman. Sie gehen noch einmal in Lainies Haus, finden vielleicht Beweise, daß Sie tatsächlich dort gewesen sind. Fasern von Ihrer Jacke zum Beispiel. Sie lassen von einem Superstar am Himmel der Hypnose Williams Programmierung rückgängig machen, entwirren seine falschen Erinnerungen, die Sie ihm in den Kopf gepflanzt haben.«
    »Nichts davon würde vor Gericht Bestand haben.«
    »Das wäre auch gar nicht nötig. Ich würde Sie einfach nur genug verunglimpfen müssen, daß Ihre berufliche Karriere in dieser Gegend nur noch eine Erinnerung wäre. Eine schlechte Erinnerung, die den Leuten im Kopf bleiben würde.«
    »Und wieso sollte ich dann fliehen, wenn Sie mich so oder so ruinieren?«
    »Weil, wenn Sie nicht verschwinden, besteht zumindest die Chance, daß vor Gericht doch alles standhält, und dann werden Sie fertiggemacht, zivil- und strafrechtlich. Wenn Sie bleiben, sind Sie ruiniert und landen vielleicht auch im Gefängnis. Wenn Sie verschwinden, sind Sie zwar ruiniert, aber frei. Frei, alles das zu sein, was Sie sein wollen. Außer natürlich wieder Psychiater oder Arzt.«
    »Und was macht Sie da so sicher?«
    »Das Approbationsverfahren. Jeder Staat hat das eine oder andere. Ich werde dafür sorgen, daß Sie nie wieder irgendwo eine Zulassung erhalten, selbst wenn Sie bleiben und nicht für die Morde drangekriegt werden. Der Grund, warum Sie wie ein Raubtier von Staat zu Staat springen konnten, liegt darin, daß jedes Krankenhaus, das Sie hinter sich gelassen haben, viel zuviel zu verlieren hatte, um sich wirklich gründlich mit Ihnen zu befassen. Ich habe nichts zu verlieren. Ich werde Sie einfach jagen. Für immer.«
    Marek blies seine Wangen auf. »Aber wenn ich fliehe, komme ich ungeschoren damit durch. Wenn Sie recht haben — das heißt, wenn ich Jennifer und Lainie wirklich ermordet habe — , würden Sie mich ungeschoren mit Mord davonkommen lassen.«
    »Das ist nicht mein Job.«
    »Was?«
    »Es ist nicht mein Job, dafür zu sorgen, daß Sie verurteilt werden. Meine einzige Aufgabe ist es, William rauszukriegen. Ich vermute, der DA wird die Anklage entweder zurückziehen oder aber ernstlich Gefahr laufen, einen Prozeß aufgrund berechtigter Zweifel zu verlieren, wenn Sie fliehen und ich den Cops Ihre Geschichte liefere. Nur zu gern wird er auf die daraus resultierende peinliche Publicity verzichten, wenn allen klar wird, daß er den falschen Mann vor Gericht gestellt hat, und niemand weiß, wo Sie sind.«
    »Wohingegen ich immer noch greifbar bin, um alles abzustreiten, wenn ich bleibe.«
    »Richtig, aber Sie sind auch greifbar, um selbst vor Gericht gestellt zu werden.«
    Eine volle Minute verstrich, bevor Marek wieder etwas sagte. »Wieso gehen Sie nicht einfach?«
    Ich stand auf. »Sicher. Aber lassen Sie sich nicht zu lange Zeit, alles zu überdenken. Und wenn Sie sich entschlossen haben zu verschwinden, rufen Sie mich nicht an. Verschwinden Sie einfach. Und fragen Sie sich, welchem Gott Sie dafür danken sollten, daß er Sie wieder verschont hat.«
    Ich verließ den Raum und schloß die Tür. Ich durchquerte den Wartebereich und ging auf den Korridor. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten. Draußen ließ ich meinen Wagen an und fuhr um die Ecke. Hinter einem unauffälligen Lieferwagen, der neben einem Telegrafenmasten parkte, hielt ich an. Als ich meinen Wagen verließ, kletterte Chief Wooten aus der Hecktür des Lieferwagens.
    »Ich glaube, er wird abhauen«, sagte ich, knöpfte mein Hemd auf und griff nach dem Klebeband, mit dem der Sender unter meiner rechten Brust befestigt war.
    »Wir haben nicht alles mitgekriegt«, sagte Wooten, verschränkte die Arme, so ich daß die Navy-Tätowierung sehen konnte.
    »Was?« sagte ich, riß den Sender ab und zog ihn aus dem Hemd. Ich vergaß sogar, an der brennenden, empfindlichen Stelle zu reiben, die das Klebeband hinterlassen hatte.
    O’Boy steckte seinen Kopf aus der Tür, den Kopfhörer um den Hals wie ein High Tech-Sklavenhalsband. »Wir haben Gesprächsfetzen, Cuddy. Sie und die Empfangsdame haben wir klar und deutlich reingekriegt, und auch, wie Marek gesagt hat, Sie sollten sich setzen. Aber danach... statisches Rauschen, Vogelgezwitscher, und vielleicht jeden zweiten Satz. Okay, ich bin kein Fachmann für solche Sachen, aber es war, als wären wir absichtlich gestört worden oder so.«
    Ich schloß die Augen. Marek hatte in seinem Büro eine Menge elektronischer

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