Guter Sex Ohne Stress
unbeschwerten Sex ist dahin. Damit der Sex funktioniert, braucht das beste Stück des Mannes natürlich nicht nur einen guten Halteapparat, sondern vor allem eine gute Hydraulik – die Erektion!
Am Anfang einer jeden Erektion steht ein Blick, der unter die Haut geht: die Erinnerung an diese Frau mit dem extra kurzen Rock und den langen Beinen oder die Vorfreude auf eine heiße Nacht mit der Liebsten oder, oder, oder … Ohne Kopfkino läuft rein gar nichts. Und dieses Kopfkino, das fachlich korrekt sexueller Schlüsselreiz heißt, wird in einer gerade mal stecknadelkopfgroßen Zone in unserem Gehirn angeknipst – ganz außen in den Furchen der Großhirnrinde.
Die Zellen der Großhirnrinde sind wahre Genies. Sie sorgen dafür, dass die Menschen mit allen Sinnen fühlen, sich erinnern und schwierigste intellektuelle Leistungen vollbringen können. Wenn die Berührungen und das Kopfkino die biochemischen Kraftwerke der Großhirnrindenzellen auf Hochtouren gebracht haben, senden sie die erregenden Informationen an eine Schaltstation im Zwischenhirn – dem Hypothalamus. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Lager oder Kammer. Dabei müsste diese Region eigentlich besser Schatzkammer heißen, wenn man ihre Bedeutung richtig würdigen wollte. Denn der Schatz ist kein Geringerer als die Steuerung unserer Triebe und all unserer Körperfunktionen! Damit die Schätze dem Körper und dem Geist zugutekommen, braucht der Hypothalamus die Hilfe der kirschkerngroßen Hirnanhangsdrüse, der Hypophyse. Auch sie erhielt ihren Namen von den alten Griechen – Hypophyse bedeutet entstehen und wachsen. Und so wachsen also in dieser kleiner unscheinbaren Drüse alle wichtigen Hormone, die unser Körper für seine Existenz braucht. Und von dort werden sie auch im ganzen Körper je nach Bedarf nach einem ganz schlauen Regelsystem verteilt. Wenn nun also die erotische Welle die Hypophyse erreicht hat, produziert sie einen Liebescocktail aus Hormonen. Einerseits sendet sie Hormone zu den Geschlechtsorganen, die dort einen Luststoß entfachen. Andererseits schickt sie auch Hormone zurück an das Großhirn, die die sexuellen Gefühle und innige Verbindung zwischen zwei Menschen zu einem Sinnesrausch werden lassen.
Aber trotz dieses großartigen Aufgebots: Ein Hormongewitter macht noch keine Erektion! Damit das teure Stück des Mannes zu prall gespannter Hochform aufläuft, stimulieren die liebestollen Großhirnzellen auch ihr zuverlässigstes Ausführungsorgan – das vegetative oder unwillkürliche Nervensystem. Aus dem Blickwinkel der Entwicklung der Menschheit gehören die Zellen und Fasern des unwillkürlichen Nervensystems mit zu den ältesten unseres hochkomplexen Gehirns. An dieser Stelle lohnt es sich, ganz besonders aufzupassen! Damit alle Organe auf Hochtouren arbeiten können und dann auch wieder ihre wohlverdienten Pausen bekommen, hat sich die Natur vor vielen Millionen Jahren etwas Simples und gleichsam Geniales ausgedacht. Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Nervensträngen, die vom Gehirn über das Rückenmark in den letzten Winkel des Körpers ziehen – es sind die beiden Gegenspieler Sympathikus und Parasympathikus. Da das Leben der Urmenschen einfachen Gesetzen folgte, steuerte der Sympathikus alle Funktionen zum Jagen und Kämpfen und der Parasympathikus die Funktionen zum Ausruhen und Verdauen. Auf unsere heutigen Bedürfnisse gemünzt, bedeutet dies: Der Sympathikus ist vereinfacht das »Stressnervensystem« und der Parasympathikus das System zum »Seele baumeln lassen«. Schlaue Denker haben an dieser Stelle schon längst den richtigen Schluss gezogen, dass der Parasympathikus DER Nerv für die Erektion ist. Und trotz seines »sympathischen« Namens ist also der Stress-Sympathikus der Hemmschuh der Manneskraft, den es zu überlisten gilt. Wenn alles glattgeht, die Drüsen auf Hochtouren laufen und Mann entspannt ist, dann rasen die Lustmacher auf parasympathischen Pfaden direkt in den Penis. Aber wehe, wenn die Lustmacher den zeitgleichen Wettlauf mit den Lustkillern wie Stress oder Angst auf den sympathischen Bahnen verlieren! Dann wird die Erregung auf halber Strecke gestoppt, und der Penis bleibt trotz größter Anstrengungen schlapp.
Setzt sich der Parasympathikus bei Entspannung durch, produzieren seine Nervenenden am Penis Stickstoffmonoxid, das in einem hochkomplexen Prozess die Schwellkörpergefäße weitstellt. Dadurch werden in kürzester Zeit Unmengen von Blut in
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