Guter Sex Ohne Stress
doch sie zieht sie weg. »Sag, dass das nicht wahr ist!« Auf einmal steigt in ihr die Wut hoch – auf Daniel, auf ihre Beziehung und dass sich alles nur noch kompliziert anfühlt. »Du bist wirklich der größte Idiot, den ich kenne. Und wegen dir hab ich mich schrecklich gefühlt?!« Danach herrscht minutenlang Schweigen. Daniel blickt hilfesuchend in meine Richtung. »Wissen Sie«, beginne ich zu erzählen, »es ist nicht so ungewöhnlich, dass gerade in den ersten Sitzungen die Nerven blank liegen. Beide Partner fühlen sich häufig hilflos und erschöpft. Aber eigentlich zeigt so ein Gefühlsausbruch auch etwas ganz Positives. Es sind nämlich Gefühle füreinander da. Das heißt, der andere ist einem noch lange nicht gleichgültig. Da lohnt es sich, füreinander zu kämpfen.«
Dann prasseln die Sätze nur so nieder. »Kathrin, ich hatte einfach eine Scheißangst, dass du mich nicht mehr liebst, wenn ich dir kein Kind machen kann.« – »Das ist doch aber noch lange kein Grund, mich bei so einem wichtigen Thema zu belügen!« – »Ich weiß, dass das jetzt nicht als Entschuldigung zählt, aber ich arbeite wie ein Irrer, damit wir es später als Familie mal schön haben. Das siehst du gar nicht mehr. Stattdessen setzt du mich so sehr unter Druck, dir endlich ein Kind zu machen. Ja, ich hab mich in der letzten Zeit wie ein Idiot aufgeführt. Das tut mir wirklich leid. Aber ich bin doch mehr als ein Samenspender!« Beiden stehen die Tränen in den Augen. Kathrin steht auf. »Ich brauch mal fünf Minuten frische Luft!«
Als sie wiederkommt, setzt sie sich zu Daniel auf die Couch. »Ich hab schon eine Weile gemerkt, dass mit dir irgendwas nicht stimmt. Aber ich hatte echt keinen Nerv, dich anzusprechen. Ich wollte doch einfach nur ein Kind von dir. Was heißt das denn nun eigentlich, du bist vielleicht unfruchtbar?« Dann erzählt Daniel seiner Frau die komplette Geschichte von der Hodenentzündung als Kind und dass man ihm damals prophezeite, es könnte mit dem Kindermachen schwierig werden. Am Ende der Stunde sagt Kathrin: »Lass uns Licht ins Dunkel bringen und zum Urologen gehen. Aber um deine Schwindelei zu verdauen, dafür werd ich wohl noch eine ganze Weile brauchen.« Daniel wirkt erleichtert. Wir vereinbaren, dass die Therapie fortgesetzt wird, wenn sich beide wieder dazu in der Lage fühlen. In der Zwischenzeit sollte nicht nur Daniel die Frage nach der Fruchtbarkeit klären. Ich empfehle auch Kathrin, bei ihrem Gynäkologen eine genaue Untersuchung durchführen zu lassen. Denn schließlich gehören zum Kindzeugen ja immer zwei. Und da sollten beide genau wissen, ob mit ihren Körpern alles stimmt.
Wie funktioniert der Körper?
Wem auf der einen Seite der respektvolle verbale Austausch über Sex wichtig ist, der sollte auf der anderen Seite nicht auf solides Wissen über den eigenen Körper verzichten. Viele meiner Klienten erleben regelrechte Aha-Effekte, wenn ihnen das enge Zusammenspiel von Körper und Seele in Bezug auf ihre sexuellen Probleme bewusst wird. Deshalb lade ich Sie an dieser Stelle zu einer kleinen intimen Expedition in das Wunderwerk des geni(t)alen menschlichen Organismus ein.
Expedition Mann
Der Penis – Symbol der stolzen Manneskraft! Dabei ist nur die Hälfte des Penis, der sogenannte mobile Teil zu sehen. Mindestens genauso wichtig ist der starre Teil im Becken des Mannes, der für die Stabilität des besten Stückes sorgt. Der Penis besteht aus drei schwammartigen Gebilden, die man Schwellkörper nennt. Davon umgibt ein Schwellkörper die Harnröhre zum Schutz und zwei weitere Erektionsschwellkörper links und rechts sorgen, mit Blut gefüllt, für den richtigen Härtegrad beim Sex. Die Erektionsschwellkörper sind untereinander mit Poren verbunden. So kann der Penis bei Erregung sofort auch von allen Seiten prall aufgepumpt werden. Damit der Penis kein schwammartiges unförmiges Gebilde, sondern ein widerstandsfähiges formschönes Sexwerkzeug wird, sind die Schwellkörper von einer besonders festen, bis drei Millimeter dicken Bindegewebshülle umgeben. Diese Hülle geht im Bereich des Schambeins in eine noch festere Hülle über, die von Muskeln gehalten wird. Deshalb kann der Mann durch Anspannen der Beckenmuskulatur regelrecht vor Freude »mit dem Schwanz wedeln«. Bei Operationen zur Penisverlängerung wird genau diese Bindegewebsschicht durchtrennt. Dadurch wird der Penis zwar optisch zirka zwei bis drei Zentimeter länger, aber die Stabilität für den
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