Gwen (German Edition)
Reden bringen. Schon wegen Gwennie. Ihr Leben war in Gefahr, solange A und B Dirk bei den Eiern hatten. Das gab ihm die nötige Motivation und die nötige Brutalität.
Der Typ versuchte, sich mit einem Fußtritt zu befreien. Dirk wehrte ihn ab, presste den Wichser gegen den Toyota und nahm seinen rechten Arm in einen Hebelgriff.
Der Typ stöhnte.
„Dein Buchstabencode!“ Dirk verstärkte die Hebelwirkung seines Griffes, bis der Fremde vor Schmerz aufschrie.
Gerade als Dirk sich fragte, ob der Typ nicht doch vielleicht eine zufällige Begegnung war, keuchte der ein „B O“ raus.
Dirk, ohne den Griff zu lockern: „Damit bist du also ein Untergebener von B.“ Jetzt betonte er jedes Wort einzeln: „WER IST B?“
„Ich weiß es nicht .“
Dirk verstärkte weiter die Hebelwirkung. Hörte Gelenke kn acken.
Der Typ stöhnte: „Ich … weiß … es … wirklich … nicht!“
„Wie kontaktiert er dich? Mit diesen seltsamen kleinen Laptops?“
B O: „Ja. Bitte lassen Sie mich los! Ich schwöre, ich wollte Ihnen nichts tun, Mr. Statler! Ich musste Sie nur beschatten. Bitte! Sie … brechen mir den Arm.“
Dirk ließ ihn los. Der Typ rieb sich stöhnend die Schulter. Dirk sagte zu ihm: „Egal, was B dir löhnt, ich zahle das Doppelte, wenn du in Zukunft für mich arbeitest. Als Doppelagent sozusagen.“
„Das geht nicht.“ Der Typ ließ den Kopf hängen.
„Womit hat er dich in der Hand?“
„Meine Frau und die Kinder, ich kann …“ Seine Ansage kam ins Stocken.
„Ich verstehe.“ Dirk klopfte ihm auf di e Schulter. „Ich werde dir nichts tun. Also, mach die Fliege, Mann!“
„Dank e, Mr. Statler, danke!“ Das arme Schwein verdrückte sich eilig.
Dirk überlegte kurz, dann zog er sein Handy raus und rief Krämer an: „Statler hier. Ich möc hte, dass Sie mir so schnell wie möglich den besten Computerspezialisten ranschaffen, den Sie kriegen können.“
Krämer: „Darf ich fragen, wofür Sie ihn benötigen? Soll es eine Softwarefirma sein oder ein I nformatiker? An was denken Sie“
Dirk: „ Es soll ein Hacker sein, der Codes kracken kann. Der in fremde Computer reinkommt.“
„Ich werde versuchen, was ich tun kann.“
„Nicht nur versuchen! Finden Sie ihn!“ Und aus Sicherheitsgründen setzte Dirk eine Lüge drauf: „Ich brauche ihn, um unsere Computer unangreifbar zu machen für Industriespionage.“
Dirk konnte es sich nicht erlauben, mehr zu erzählen. Schließlich wusste er nicht, ob Krämer nicht auch irgendwie im Alphabet mit drinhing.
Krämer sagte: „Wie Sie wünschen. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
„Nein. Schönen Abend noch!“
Dann fuhr Dirk heim und schickte mit seinem neusten Handy eine E-Mail zu Oskar Bart. Ein neues Handy deshalb, weil Dirk aus Sicherheitsgründen ständig sein Handy, seine Laptops und seine E-Mail-Adresse wechselte. Oskar Bart deshalb, weil Dirk einem hiesigen Detektivbüro nicht traute. Und weil Bart immer gute Arbeit abgeliefert hatte. Bart hatte es zwar abgelehnt, seine Leute in die USA zu schicken, aber jetzt verdoppelte Dirk sein Angebot.
Schließlich war alles eine Frage des Preises.
Das Telefon klingelte, und Pat ging hin. Was sie sprach, war nicht zu hören, da die Blaustirnamazonen lautstark krächzten, doch als Pat den Hörer auflegte, hatte sich ihre bis dahin eher gedämpfte Laune schlagartig gebessert. „Stellt euch vor, ein ganzer Anglerverein mit über hundert Mitgliedern hat vor, Survival beizutreten!“
„ Geil!“ Norman, der Gwen half, den Salat zu machen, warf eine Tomate in die Luft und fing sie mit der anderen Hand wieder auf.
„Der Mann am Telefon war sehr nett “, fand Pat, „und entschuldigte sich vielmals dafür, dass alles so kurzfristig wäre, aber sie haben jetzt gerade ihre Jahreshauptversammlung, und jemand vom Vorstand hatte wohl spontan diese Idee. Gwen, sie würden sich freuen, wenn du ein paar Grußworte auf ihrer Versammlung sprechen könntest. Das könnte eventuelle Zweifler unter den Mitgliedern noch umstimmen. Natürlich habe ich gleich zugesagt. Mach dich fertig, sie holen dich gleich ab!“
„Was, mich ?“, keuchte Gwen. „Jetzt?“
„Natürlich wollen sie dich !“ Pat ging zur Anrichte und goss sich Eistee in ein Glas. „Du bist auf dem LKW gestanden, du hast die Ansprache gehalten, du warst auf den Fotos in der Zeitung. Und glaube ja nicht, ich würde dich vertreten, wo ich vorhin zwei Bewerbungen zurückgeschickt bekommen habe! Mir reicht es heute.“
„Aber ich
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