Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
Vom Netzwerk:
selbstverständlich!“ Die Stimme des Typen hatte was übertrieben Heiteres. Dirk würde ihm später das Genick brechen.
    Es dauerte eine endlose Scheiß-Minute, dann hörte Dirk eine Frauenstimme. Sie klang schrill, aber es war unverkennbar Gwennie, die ins Telefon schrie, dass es Dirk im Ohr dröhnte: „ Komm nicht! Es ist eine Falle! Sie wollen nicht mich, sie wollen dich! “
    Sie wiederholte diese Warnung, doch ihre Stimme klang jetzt leiser. Offenbar hatte man ihr den Hörer weggenommen. Und da er Gwennie kannte, konnte das nur mit massiver Gewalt geschehen sein. Dirk presste die Kiefer aufeinander. SIE HATTEN GWENNIE!
    „Werden Si e meine Anweisungen befolgen?“, fragte der Typ.
    Dirk presste ein „Ja!“ raus. Die Telefonverbindung brach ab. D as Arschloch hatte aufgelegt.
    Dirk ließ den Hörer fallen , schnappte sich seinen Schlüsselbund und rannte auf die Straße. Um auf den verdammten Ford Scorpio zu warten. Er lehnte sich gegen die Hauswand, weil seine Knie weich wurden. Das Alphabet hatte Gwennie!
    Das Einzige, was er tun konnte, um sie zu retten, war bedingungsloser Gehorsam. Vorerst. Bis sie in Sicherheit war. Also wartete er. Ewig. Bis der Ford Scorpio endlich kam. Drei Männer waren drin. Zwei vorne, und einer setzte sich mit Dirk auf den Rücksitz. Und verband ihn die Augen. Dirk ließ es zu. Er hatte keine Wahl. Er hatte die Typen noch nie zuvor gesehen.
    Während der Fahrt sagte keiner was. Wozu auch? Die Kerle wussten sicher nicht mal, um was es eigentlich ging.
    Nach zehn/fünfzehn Minuten hielt der Ford. Die Typen führten Dirk durch ein Tor, das in den Angeln quietschte. Dirk roch Blumen und hörte Blätter im Wind rascheln. Unter seinen Schuhen knirschte Kies. Er wurde drei Treppenstufen hoch dirigiert mit einem harten Gegenstand, den ihm einer ins Kreuz bohrte. Klar, was das war.
    Vor ihm ging eine Tür auf, er wurde weiter vorwärts geschoben. Er hörte die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Dann nahm ihm einer die Augenbinde ab.
    Er stand in einer kitschig aufgemotzten Bude, die aussah wie ein indischer Puff. Sechs Männer standen dort. Und Gwennie. Einer der Typen hielt ihr eine Knarre an die Schläfe. Also tat Dirk erst mal gar nichts.
    „Ich freue mich , Sie endlich persönlich kennen zu lernen, mein lieber C“, sagte einer. Dirk erkannte die affige Stimme vom Telefon. Der Typ sah aus wie ein schwuler Damenfriseur und sprach jetzt zu Dirks Überraschung in akzentfreiem Deutsch.
    Dirk ignorierte ihn und schaute Gwennie an. Sie sah okay aus. Und sie wirkte nicht mal ängs tlich, sondern hatte eher einen genervten Ton drauf, als sie sagte: „Oh, Dirk! Warum hast du nicht auf mich gehört? Ich habe dir doch gesagt, dass es eine Falle war, um dich hierher zu locken. An mir sind diese Kerle gar nicht interessiert.“
    „ Da täuschen Sie sich, meine Liebe“, meinte der tuntige Typ. „An Ihrer Person bin ich sehr wohl interessiert.“
    Dirk, gespielt cool und auch auf Deutsch: „B, wenn ich mich nicht irre?“
    „Sie haben eine scharfe Kombinationsgabe, mein lieber C. Das ist einer der Gründe, we shalb ich nicht auf Ihre Dienste verzichten möchte, trotz Ihrer Impertinenz.“
    Mit Dirk d eutsch zu sprechen war natürlich clever. So konnte B Klartext reden, ohne dass seine Gorillas was mitbekamen. Die sahen nämlich nicht so aus, als ob sie eine Fremdsprache beherrschten.
    Dirk: „Okay, B, lassen Sie die Kleine gehen, und ich garantiere Ihnen absoluten Gehorsam.“
    B klatschte in die Hände. „Bravo, mein Lieber! Sie sind bereits auf dem Pfad der Tugend. Nur leider genügt mir das noch nicht.“ Er wedelte, als wollte er Moskitos verscheuchen, und zeigte auf eine der vier Säulen, die hier rumstanden. Wohl mehr zur Deko als zu sonst was.
    Dirk wurde auf die Säule zugeschubst und musste feststellen, dass das Ding nicht nur Deko war, sondern aus verdammtem Marmor bestand. Einer der Gorillas zog Dirks Arme nach hinten um die Säule. Dirk ließ alles mit sich geschehen, denn Gwennie hatte noch immer einen Pistolenlauf am Kopf. Ein anderer Typ kam mit Handschellen an und schloss sie um Dirks Handgelenke. Jetzt hing er hilflos an der Säule fest.
    B dirigierte zwei seiner Männer zu sich ran und flüsterte ihnen was zu. Die beiden verschwa nden durch eine der vier Türen, die aus dem Raum führten.
    B wieder zu Dirk: „Ich nehme an, Sie wissen, was jetzt kommt?“
    Dirk versuchte: „ Das ist nicht nötig. Ich hab es kapiert. Lassen Sie die Kleine frei, und ich werde nichts

Weitere Kostenlose Bücher