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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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wollte. Zumindest bei den Männern funktionierte es also. So fasste sie Hoffnung. „ God save Ireland said they all ...”
    Der elegante Herr löste die vor fiebriger Spannung tänzelnden Hunde von den Leinen.
    „ Whether on the scaffold high or the battlefield we die …“             
    „ Attacke!” fauchte der elegante Herr.
    Wie Gewehrkugeln kamen die Hunde angeschossen. Doch dann stockten sie. Ihr Angriffsmodus brauchte einen Schlüsselreiz, fand aber drei. Während nun Dirk Statler und dieser Clayton beide den Fehler machten, die Hunde direkt anzustarren, ließ Gwen singend ihren Blick betont unverfänglich im Raum herumschweifen. „ O what matter, when for Erin dear we fall .”
    Die Hunde umkreisten zähnefletschend die Gruppe ihrer drei potentiellen Zielpersonen, abwechselnd Statler und Clayton fixierend. Die entblößten Zähne glänzten in tödlichem Weiß. Die geschmeidigen Körper schoben sich über den Boden, glichen Stahlfedern, zum Sprung bereit.
    „ Stoß die Hexe vorwärts, Idiot! “, brüllte B .
    Clayton gehorchte und stieß den Lauf seiner Pistole grob nach Gwen. Sie konnte tänzelnd au sweichen, so dass Claytons Stoß ins Leere ging. Im Schwung seiner Bewegung stolperte er vorwärts. Und die Hunde hatten ihr Ziel.
    Ohne zu zögern stürzten sich die Bestien auf Clayton. Er stieß einen entsetzlichen Schrei aus und feuerte, während er zu Boden ging. Der Rüde fiel um mit einem Loch im Schädel. Die Hündin jedoch war über Clayton, bevor er noch einmal abdrücken konnte, und schloss ihre Kiefer über seiner Kehle. Sein Schrei erstarb gurgelnd.
    Nach und nach erschlaffte Claytons zuckender Körper. Sein Gesicht wurde starr, noch immer gezeichnet von Überraschung, während die Hündin seinen Hals zerfleischte.
    „ Venus! “, schrie der elegante Herr die ganze Zeit über. „Venus! Stopp! Venus, Stopp! “
    Und Venus stoppte tatsächlich , doch erst als ihr Blutrausch so weit abgeebbt war, dass sie ihre Umgebung wieder wahrnahm. Gedrillt zu bedingungslosem Gehorsam erhob sie sich hechelnd und ließ ihren Blick zwischen ihrem Opfer und ihrem Herrn hin und her fliegen.
    „Venus !“ B kam näher und richtete einen manikürten Zeigefinger auf Gwen. „Attacke! Venus, Attacke! “
    Diesmal gab es keine Missverständnisse. Die Hündin zögerte keine Sekunde und sprang los. Alles, was Gwen sah, war das weit aufgerissene Maul, erneut bereit zum tödlichen Zuschnappen.
    Das passierte wie in Zeitlupe. Ganz automatisch stieß Gwen ihre Hand in den offenen Rachen des Tieres und verkrallte ihre Finger im Zungenhintergrund. So wie sie Barry das Beißen abgewöhnt hatte. Gwens Hand war klein genug, um zwischen den furchtbaren Zahnreihen hindurch bis ganz hinten in den Rachenraum des Tieres vorzustoßen und wie eine Sperre zu wirken. Zwar schrammte dabei der rechte Reißzahn über Gwens Haut, doch die Hebelwirkung des Kiefers konnte das Tier nicht einsetzen.
    Venus wollte den Kopf zurückreißen, doch Gwen ließ es nicht zu, sondern packte mit ihrer freien Hand das Nackenfell des Tieres und presste den Hundekopf gegen die darin steckende Faust, die nicht losließ, für nichts auf der Welt losließ, sondern sich noch tiefer in den glitschigen Schlund schob.
    Venus versuchte, nach hinten zu entkommen. Gwen ließ sich von dem nun panisch würgenden Hund mitziehen. Ohne loszulassen. Venus drängte weiter rückwärts, bis eine Palme in einem riesigen Blumenkübel sie stoppte. Gwen hielt weiter fest.
    Je verzweifelte r die Hündin würgte, desto mehr verwandelte sich Gwens Todesangst in eine heiße, maßlose Wut. Ihre Fingernägel krallten sich in bebende Schleimhaut. Gequält zitterte der gedrosselte Atem des Hundes über ihre Hand hinweg.
    Nach und nach wusste Gwen nicht mehr, woher das alles durchdringende Knurren kam, ob aus dem Dobermann oder aus ihr selbst. Der Hund konnte es eigentlich nicht sein, denn der röchelte nur noch, lag auf der Seite, hatte das Kämpfen eingestellt und war nur noch dabei, nach Luft zu ringen. Die braunen Hundeaugen quollen in Erstickungsangst hervor.
    Eine Woge des Triumphes stieg in Gwens Inner stem auf. Sie hatte gesiegt! Über ihren eigenen Tod gesiegt! Sie ließ die Hündin los, zog die Hand aus deren Rachen. Das Tier schnappte gequält nach Luft und kroch keuchend davon.
    Zitternd vor Erschöpfung und Adrenalin richtete sich Gwen auf und fühlte neugeborene Kraft in sich pulsieren. Wie berauschend es war, einfach zu leben! Eine unendliche Lust.
    Die

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