Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
Vom Netzwerk:
auf Null gesenkt hat. Und als mein Zuchtlamm bei der Schafbock-Parade der Jungzüchter in Galway den ersten Platz belegt hat. Und jetzt fühle ich es wieder.“ Tief atmete sie die blumenschwangere Nachtluft ein. „Ich kann schon den Artikel in den Survival News sehen. Ist das nicht wunderbar?“
    „Das ist es ja.“ Pat blieb stehen. „Oh, Gwen, Gwen, Gwen, Gwen, es klingt fast zu gut, um wahr zu sein.“
    Doch diesmal konnte selbst Pats treffsicherer Pessimismus Gwens Zuversicht nicht mit schnöden Einwänden verätzen. Was für eine ungeheure Befriedigung war es gewesen, einen murrenden, aber dann recht willfährigen Dirk Statler aus einer Konferenz herauszuholen und seine Potenz Mutter Natur als Opfergabe darzubringen! Und endlich ging es auch mit der Zerstörung seiner Firma voran. Besser konnte es doch gar nicht laufen.
    „Du wirst schon sehen, Pat!“ Gwen lächelte zufrieden. „Du wirst schon sehen.“
     
    „A an B. Enter.“
    Fluchend schmiss Dirk seine Sporttasche in die Ecke. Er kam gerade vom Krafttraining mit Wally zurück, als er die Schrift auf dem Monitor des Alphabetslaptops sah. Dirk tippte den Antwortscode ein.
    Nichts passierte. Wahrscheinlich saß A nicht an se iner Kiste.
    Dirk holte sich eine Dose Coke und steckte sich e ine Zigarre an. Eine von den hellen aus der Dominikanischen Republik, die fast noch besser schmeckten als seine alte kubanische Marke. Er hockte sich auf die Couch und zappte sich durch ein paar Sportsender, bis er bei Kickboxen hängen blieb.
    Gerade als dieser Holländer dem schwarzen Ami einen Tritt in die Nieren verpasste, blinkte der Laptop auf und schickte A’s Antwort über den Monitor. Wie üblich kam A auch gleich zur Sache: „Unternehmen Sie was gegen Survival! Seit diese Weiber in die Politik eingreifen, läuft alles aus dem Ruder. Sorgen Sie dafür, dass die beiden ausgeschaltet werden! Wie ist egal. Sollten Sie sich als unfähig erweisen, muss ich einen Spezialisten auf die beiden ansetzen, und Ihre Tage als B sind gezählt. Noch Fragen?“
    Von dem „Nein, du blöder Wichser!“ tippte Dirk nur das „Nein“ ein.
    A: „ Gut. Versagen dulde ich nicht, klar?“
    Dirk: „Klar.“
    Was unter dem „Spezialisten“ zu verstehen war, den A auf Gwen und ihre Freundin ansetzten wollte, konnte Dirk sich denken.
    Scheiße !
     
    Pat stöhnte, als sie mit Gwen das Royal verließ und zum Hotelparkplatz stapfte. „Jetzt reicht es mir aber endgültig mit diesen blöden Wahlkampfreden!“
    Gwen warf ihr einen tade lnden Blick zu. „Aber Pat! Die Podiumsdiskussion ist doch sehr gut gelaufen. Weißt du, was das Schöne daran ist? Diese Art der Survival-Arbeit kostet uns keinen Cent und bewirkt so viel. Nur noch das Interview am Donnerstag mit dem Time Magazine - oh, Pat, dem TIME MAGAZINE! - dann haben wir die heiße Phase des Wahlkampfes hinter uns.“
    „Gott sei Dank .“ Pat schloss ihr Privatauto auf.
    „Ich kann auch laufen“, bot Gwen ihr an, „wenn du gleich zu Norman fahren willst.“
    „Nein, ich schlafe daheim.“ Sie setzte sich hinter das Lenkrad. „Steig ein!“
    Gwen nahm auf dem Beifahrersitz Platz. „Aber du wolltest doch …“
    „Ich hab’s mir eben anders üb erlegt“, unterbrach Pat. „Wir haben uns gestritten.“
    „Das tut mit Leid. Willst du darüber reden?“
    Pat startete den Wagen und fuhr aus der Parklücke. „Was gibt es da zu bereden? Wahrscheinlich passen wir einfach nicht zusammen. Er behauptet zwar, dass er mich liebt, aber ich habe da so meine Zweifel.“
    „Jetzt denkst du zu schwarz, finde ich.“
    „Vielleicht.“ Pat kniff die Lippen zusammen. „Vielleicht aber auch nicht.“
    „Komm schon, Pat! Natürlich liebt er dich.“
    Doch Pat antwortete nicht, sondern zog es vor, düster vor sich hin zu brüten. Bis sie in die Straße einbog, in der sie wohnten. „Was ist denn hier los?“
    Das wusste Gwen auch nicht. Ihre Wohnung war hell erleuchtet, die Haustür stand offen. Vor dem Haus standen zwei Polizeiautos. Eines auf der Straße, eines halb auf dem Gehsteig. Mit blinkenden Lichtern, die dem Anblick die Unwirklichkeit einer Actionfilmszene verliehen.
    Pat parkte den Wagen vor den Polizeiautos, stieg aus und wandte sich an den nächststehenden Polizisten, einen dicken Schwarzen. „Können Sie mir vielleicht sagen, was das Ganze hier soll?“
    Auch Gwen verließ das Auto , wenn auch wesentlich zögernder als ihre Freundin.
    Der Beamte bedachte Pat mit einem strengen Blick. „Sind Sie Gwendolin O’Connor und

Weitere Kostenlose Bücher