Gwen (German Edition)
Patricia Zinnberg?“
„Allerdings sind wir das!“ Pat stemmte die Hände in die Hüften. „Und das ist unsere Wohnung. De shalb haben wir ja wohl auch ein Recht zu erfahren, was hier vor sich geht. Wurde etwa bei uns eingebrochen? Wo ist unser Hund?“
„Den mussten wir mit einem Betäubungsgewehr aus dem Ve rkehr ziehen. Er wollte uns nicht in die Wohnung lassen.“
„Was?!?“, keuchten Pat und Gwen gleichzeitig.
„Keine Sorge! Außer, dass er bewusstlos ist, geht es dem Hund gut.“ Der Polizist zog seine Handschellen. „Sie sind verhaftet.“
Pat schnaubte entrüstet, als er ihr die Handgelenke auf den Rücken drehte und die Handschellen darum schloss. Bevor Gwen ihre Schockstarre überwunden hatte, wurde sie bereits von einem dünnen weißen Polizisten an Pats Auto gequetscht, während der mit teilnahmslosem Tonfall diesen Sie-haben-das-Recht-die-Aussage-zu-verweigern-Spruch herunterleierte und sie mit Handschellen fesselte.
„In Ihrer Wohnung wurden zwei Kilogramm Heroin sichergestellt“ , erklärte der dicke schwarze Polizist.
Nun packte die Erkenntnis, was hier gespielt wurde, Gwen s Herz mit eiskalter Faust. Plötzlich rannte Simon Lloyd von der Catneck Gazette herbei und schrie ihr Fragen zu, die ihr Gehirn sich zu verstehen weigerte. Vom Fotoblitzlicht halb geblendet flatterte ihr Blick zu ihrer Freundin.
Pat wurde soeben auf den Rücksitz des einen Polizeiwagens gedrängt, wobei der dicke Schwarze ihr mit aufreizender Ruhe versicherte, dass die Polizei sich schon um den Hund und die Vögel kümmern würde.
Simon Lloyd nützte eine Lücke in der Achtsamkeit des dünnen Weißen, der Gwen gerade auf Waffen abtastete, und hielt ihr sein Mikrofon unter die Nase. „Gwen, was sagen Sie zu diesen ungeheuren Anschuldigungen? Gehört das Heroin Ihnen?“ Der dünne Weiße drängte sich vor Gwen und schob sie auf den Rücksitz des zweiten Polizeiautos.
Gwen stemmte sich dagegen. „Das ist doch klar, was hier passiert! Statler will uns das anhängen!“
„Sie meinen Dirk Statler von Statler-Tec soll Ihnen die Drogen untergeschoben haben?“ Der Reporter stach sein Mikrofon unter der Achsel des dünnen Weißen hindurch, was Gwen die Chance gab, hineinzubrüllen: „ Natürlich! Wer denn sonst? Aber wenn Statler Krieg will, kann er ihn haben. Ich werde ihn vernichten!“
Schließlich gelang es de m dünnen weißen Polizisten, Gwen in das Polizeiauto zu schieben und fort zu fahren.
Sie brachten es noch in derselben Nacht im Fernsehen.
Wally war nach seinem Anfängerkurs gekommen, um mit Dirk noch auf ein Bierchen und was zu beißen in Lone’s Steakhouse zu gehen und war überrascht gewesen, als Dirk darauf bestanden hatte, daheim zu bleiben, um die Nachrichten nicht zu verpassen. Wally wollte wissen, wieso, aber Dirk drückte ihm wortlos eine Bierdose in die Hand und holte ein paar Fertigpizzas aus dem Gefrierfach, von denen er die erste in die Mikrowelle schob.
Als sie sich die dritte Pizza teilten und Dirk sich durch alle Kanäle gezappt hatte, kam der Bericht in den Spätnachrichten. Die Sensation des Tages. Zwei Kilo Heroin. Gwennie und ihre Mitbewohnerin in Handschellen abgeführt. Bullen, die oberwichtig in die Kamera schauten. Und Gwennies Anklage an Dirk, ins Mikro des Reporters gekreischt, bevor man sie ins Polizeiauto steckte. Es ging weiter mit Sportnachrichten. Obwohl Dirk die sich normalerweise reinzog, schaltete er die Kiste aus.
„Oh, Mann, Alter!“ Wallys Rechte zerquetschte die leere Bierdose. „ Was hast du da angerichtet?“
Zu seiner eigenen Verblüffung war Dirk beleidigt. „Nur weil Gwen behauptet, dass ich dahinter stecke, hältst du mich automatisch für schuldig?“
Wally lächelte fast mitleidig. „Komm schon, Dirk! Du wusstest, dass das in den Nachrichten kommt, noch bevor es gesendet wurde. Zweitens ist Gwen nicht der Typ für Drogen. Und drittens kann man sich immer auf das verlassen, was sie von sich gibt. Du hast ihr den Stoff untergeschoben, oder?“
„Schon , aber trotzdem …“
„Oh, verdammt, Dirk! Wo hast du das Zeug denn hergekriegt?“
„Als B hat man eben Verbindungen.“ Das stimmte. Auch zehn Kilo Heroin wären kein Pro blem gewesen. Die ehemalige B-Tunte hatte ein gutes Team von Ex-Knackis hinterlassen. Auch Munition für seine 38er hatte Dirk sich über diesen Kanal besorgt.
Schnaufend fuhr sich Wally durch die Haare. „Was für eine gequirlte Scheiße! Wie konntest du Gwen das antun?“
Dirk spra ng aus seinem Sessel hoch und
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