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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Aufmerksamkeit durch den Raum schweifen ließ, erhaschte sie einen Blick auf Pat, die sich mit einem Mann unterhielt und Gwen nun ebenfalls entdeckt hatte. Sie eilten zueinander und warfen sich in die Arme.
    „ Bist du in Ordnung?“ Pat hielt Gwen auf Armeslänge von sich, um sie genauer zu betrachten. „Oh, Gwen, Gwen, Gwen, Gwen, hoffentlich geht das gut!“
    „Das wird es schon, Pat. Lassen die mich allein antreten, oder bist du auch bei dem Fernsehduell dabei?“
    Kopfschüttelnd hob Pat ihre gespreizten Finger. „Oh, nein! Ich bin nur da als Plan B, falls du es nicht geschafft hättest zu ko mmen. So hast du es mit Mike doch abgesprochen, oder? Ich habe mir seit Tagen vor Angst deswegen in die Hosen gemacht. Und erst recht vorhin, als du ewig nicht gekommen bist, habe ich die Krise gekriegt. Aber jetzt bist du ja da und machst die blöde Talkshow gefälligst auch selber!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Und dass Statler noch nicht aufgetaucht ist, macht mich zusätzlich fertig. Dauernd erwarte ich, dass er mir irgendwo auflauert.“
    Gwen gönnte sich ein boshaftes Lächeln. „ Statler kannst du getrost mir überlassen.“
    Der Mann, mit dem Pat soeben gesprochen hatte, trat zu ihnen. Er trug eine schnittige Haargelfrisur und ein ebensolches Einschaltquotenlächeln und stellte sich als Dennis Strawback vor. So bedeutend, wie er sich gab, war er vermutlich der Moderator der Sendung.
    Geschäftig eilten Leute mit Kabeltrommeln und Klemmbrettern hin und her. Gwen kannte das schon von vorherigen Fernsehinte rviews. Sie wurde von einer aparten Dame in Businesslady-Grau zurück zur Sitzgruppe geführt.
    Der Moderator nahm auf dem mittleren Sessel Platz und wies Gwen mit einer einladenden Handbewegung den Sessel rechts von ihm zu. Der kaum merkliche Blick auf seine Armbanduhr verriet kaschierte Unruhe. „Fangen wir schon mal an! Während wir auf Mr. Statler warten, kann ich ja schon mal ein erstes Statement von Ihnen einholen, das wir dann in die Sendung einschneiden können. Sind Sie bereit?“
    Ja, das war sie allerdings.
    Gwen setzte sich , ließ ihre Tasche neben sich auf den Boden fallen und lächelte voller Genugtuung den leeren Sessel links des Moderators an. Souverän wartete sie, bis Dennis Strawback letzte Anweisungen an die Kameraleute gegeben hatte, dann schaute sie in die linke der beiden Kameras, auf der das rote Licht leuchtete. „Offensichtlich“, begann sie, „hat Dirk Statler der Mut verlassen, sich mir in einer fairen Diskussion zu stellen.“ Yes! Yes! Yes!!! „Viele hielten den Kampf von Survival gegen Statler-Tec bisher für übertrieben, weil man die Auswirkungen der Abwässer auf einen Fluss erst nach einiger Zeit sieht. Aber gehen Sie mal jetzt zu den Ufern des Catneck River, dann sehen Sie, wie ein Fluss aussieht, der den Statler-Tod stirbt!“
    Nun war sie in ihrem Element. Der Regieassistent zeigte ihr mit wedelnden Armen an, dass sie in die andere Kamera schauen sollte, was sie unverzüglich tat. „Das liegt an den chlorierten Abfallprodukten der Triustat -Produktion. Sie werden in einer Konzentration von fünf bis zehn Milligramm pro Liter über die Abwässer entsorgt “, das Wort spie sie förmlich aus, „wobei der tägliche Abwasserausstoß …“
    Der Moderator hatte keine Skrupel, sie zu unterbr echen: „Gwen - ich darf doch Gwen sagen? - was empfinden Sie, wenn Sie an Dirk Statler denken?“
    Fast hätte sie abfällig geschnaubt. Diese Talkshowmaster wollten immer nur Gefühle serviert bekommen. Doch sie war nicht bereit, sich auf diese Ebene zerren zu lassen. „Was ich empfinde, ist sicher nichts anderes als die Empörung, die jeder aufrechte Bürger verspürt, wenn er am Ufer unterhalb der Abflussrohre steht, die einen täglichen Abwasserausstoß von ...“
    Gnadenlos versuchte er es wieder: „Was ich meine, ist: Was empfinden Sie persönlich, wenn Sie an ihren Gegner Dirk Statler denken?“
    „Bei einem täglichen Abwasserausstoß von minde stens …“
    „Sie behaupten, Mr. Statler habe Ihnen das Heroin untergeschoben.“ Herausfordernd hob der Moderator seine Augenbrauen.
    Das konnte sie nicht unbeantwortet lassen. „Wer sollte es denn sonst gewesen sein? Wir waren bei dem täglichen Abwasserausstoß stehen geblieben. Er beträgt …“
    „Norman Clint hat zugegeben, dass es sein Heroin war. Manche behaupten, dass er nicht ohne das Wissen von Ihnen und Patricia Zinnberg so viel Heroin in Ihrer Wohnung aufbewahren konnte.“
    „Norman ist

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