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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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warf ihn ein tierisches Schwindelgefühl zurück auf die Couch. Er rieb sich stöhnend die Schläfen. Oh, fuck!
    Sie hörte mit dem brutalen Geklirre auf, setzte sich neben Dirk und schaute auf ihn runter. Ihre roten Locken fielen auf seine Brust. Sie trug ein türkisfarbenes Kleid und sah damit so frisch aus wie ein Swimmingpool. Eigentlich unerträglich frisch.
    „Wie schläft es sich denn so in meinem Bett?“, fragte sie.
    Hatte Dirk sie nicht neulich genau das g efragt? Er konterte mit einem genervten Grunzen.
    Sie setzte nach: „Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Triustat -Schlummer?“
    „B eschissen.“
    „Da sehen Sie mal, was Sie Ihren Kunden zum uten!“
    Dirk hatte keinen Bock mehr auf diese Scheiß-Konversation . „Wie spät ist es?“
    „Ihren Termin haben Sie bereits verpasst. Es ist kurz nach elf.“
    „Aber dann kann ich’s noch schaffen!“ Er setzte sich hektisch auf. Sein Termin ging von halb elf bis halb zwölf.
    Sie drückte ihn mühelos zurück in die Horizontale, was er fast dankbar zuließ. Weil im Liegen das verdammte Schwindelgefühl erträglicher war.
    Lächelnd erklärte sie: „Heute ist Samstag. Da ist keine Behörde geöffnet. Sie haben über 24 Stunden geschlafen.“
    „WAS?“ Er fluchte angemessen. „Hab ich Ihnen schon gesagt, dass Sie ein verdammtes, kleines Miststück sind?“
    „Sie erwähnten bereits gestern etwas in dieser Ric htung.“
    „Und was glauben Sie, könnte mich jetzt davon a bhalten, Ihren kleinen, sommersprossigen Arsch zu versohlen?“
    „So müde, wie Sie jetzt aussehen, würde selbst meine Großta nte Martha mit Ihnen fertig, und die ist 93 Jahre alt.“ Ihr Lachen war nicht ansteckend. „Ruhen Sie sich noch ein bisschen aus, Herr Statler! Denn, wie Sie sicher wissen, klingt die Wirkung von Triustat nur allmählich ab. Erst recht bei dieser Überdosis. Ich mache Ihnen inzwischen einen Kaffee.“
    Sie ging zu ihrer mickrigen Kochnische. Dirk schaute sich in ihrer Puppenstube um und fragte: „Wo haben Sie heute Nacht geschlafen?“
    „Dort neben Ihnen auf de m Sofa.“
    „Was?“ Ungläubig checkte Dirk sein näheres U mfeld ab. Er selbst hatte gerade so Platz auf der Couch, obwohl sie jetzt aufgeklappt war. Er lag unter einer Decke. Und er hatte keine Stiefel mehr an. „Heißt das, Sie haben die ganze Nacht dicht neben mir gelegen, und ich hab davon nichts mitgekriegt?“ Diese Aussicht frustrierte ihn zusätzlich.
    „Das ist die einzige Schlafgelegenheit, die ich habe. In der Nacht ist es mein Bett, am Tag mein Sofa.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Was sollte ich tun, nachdem Sie sich gestern dort breitgemacht haben? Ich habe versucht, im Sessel zu schlafen, doch es war zu unbequem. Sollte ich mir etwa wegen Ihnen das Kreuz verrenken oder gar auf dem Boden eine Erkältung holen? Sicher nicht! Und es war völlig gefahrlos neben Ihnen, denn Sie waren gänzlich außer Gefecht.“
    Deprimiert schloss Dirk die Augen.
    Er öffnete sie erst wieder, als sie mit zwei Tassen Kaffee zurückkam und fragte: „Milch? Z ucker?“
    „Schwarz, ohne alles.“ Er schaffte es sogar, sich mit einem Schwung aufzusetzen, auch wenn er dafür mit einer Runde Schädeldröhnen bezahlte. Er nahm die Tasse, die sie ihm hinhielt. „Den Kaffee haben Sie zur Abwechslung doch mal nicht vergiftet, oder?“
    Sie schüttelte lachend den Kopf, obwohl Dirk seine Frage alles andere als lustig gemeint hatte. Dann schaute sie ihn aus ihren unergründlichen grünen Augen an. Heute sahen sie eigentlich gar nicht grün aus, sondern mehr türkis, wie ihr Kleid. Oder hatte Dirk jetzt einen Knick in der Optik?
    Der Kaffee schmeckte akzeptabel. Das kleine Miststück setzte sich neben Dirk und nippte an ihrer Tasse. Er hätte nur die Hand ausstrecken müssen, um sie zu berühren. Aber sicher hätte er dann wieder ihre Gegenwehr niederkämpfen müssen, und das war nichts, was ihn heute kicken konnte. Es war besser, sich zu verdrücken.
    Also trank er nur den Kaffee und stellte die leere Tasse auf den Tisch. Die Decke rutschte auf den Boden. Er ließ sie liegen. Mit lahmen Bewegungen zog er die Stiefel an und stand auf. Er musste tief durchatmen, um dieses Scheiß-Schwächegefühl unter Kontrolle zu kriegen, aber er riss sich zusammen, zog die Lederjacke an und wankte zur Tür. Keine Ahnung, ob er die Panhead überhaupt fahren konnte mit so weichen Knien. Scheiße!
    „Ich hab nur einen Kampf verloren, Lady“, musste er noch a blassen, bevor er ging. „Nicht die ganze

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