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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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über die Aktivitäten teile, die Sie gegen seine Firma entfalten. Ich muss Sie daher bitten, derartige Angriffe in Zukunft zu unterlassen.“
    „Wa s?!“ Gwen war fassungslos. Als damals ihre Rede vor der Statler -Konferenz durch die Medien gerauscht war, hatte Professor Heydemann ihr begeistert zu der brillanten Idee gratuliert, Triustat umweltfreundlich ohne Zwischenchlorierung herzustellen. Sie hatte seine fachliche Kompetenz immer bewundert, hatte zu ihm aufgesehen wie zu einem väterlichen Freund.
    „Ich rate Ihnen ernsthaft“, legte Heydemann nach, „Ihr Engagement in dieser Richtung einzustellen.“
    „Das werde ich nicht tun!“ Empört warf Gwen den Kopf in den Nacken.
    „Dann sehe ich mich gezwungen“, meinte der Idiot ungerührt, „in Zukunft auf Ihre Mitarbeit, die ich immer sehr geschätzt habe, verzichten zu mü ssen.“
    „Aber meine Doktorarbeit!“
    „Die kann jemand anders genauso gut weiterführen. Niemand ist unersetzbar, Frau O’Connor. Weigern Sie sich also unter diesen Umständen weiterhin, Ihre Attacken gegen die Statler-Werke einzustellen? Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    „Allerdings weigere ich mich!“
    „Dann betrachten Sie Ihr Arbeitsverhältnis hiermit als beendet. Wenn Sie mich jetzt also bitte entschuldigen wollen!“
    Greisenhafter Vol ltrottel, greisenhafter!
    Rasend vor Wut und Verzweiflung eilte Gwen aus dem Büro, aus dem Institut, aus der Uni, ohne sich die Mühe zu machen, ihren weißen Kittel auszuziehen.
    Ohne Umschweife stieg sie in die Buslinie, die in die Richtung der Statler-Werke fuhr.
     
    Dirk saß an seinem Schreibtisch und war dabei, seine Post durchzuchecken, als die Tür zu seinem Büro aufgerissen wurde.
    „Es tut mir Leid, Herr Statler“, keuchte die hübsche, blonde Angela, als eine kleine Rothaarige sich an ihr vorbeidrängte. 
    „ Statler, Sie Dreckskerl! “ Gwen schien mächtig sauer zu sein. Anscheinend hatte ihr Chef ihr gerade den Marsch geblasen. Geschah ihr recht!
    „Soll ich den Sicherheitsdienst rufen, Herr Statler?“
    „Nein, ist okay, Angel. Sie können wieder abdampfen. Gwen O’Connors Wutausbrüche haben für mich einen gewissen Unterhaltungswert.“ Dirk lehnte sich genüsslich in seinem Schreibtischsessel zurück und verschränkte die Arme im Nacken. Jetzt wäre eine Zigarre recht, aber die Schachtel in seinem Schreibtisch war leer, und er hatte vergessen, eine neue mitzubringen.
    Mit einem dieser feindseligen Blicke, die sich nur Frauen gegenseitig zuwerfen können, zog Angel ab und schloss die Tür hinter sich.
    Gwen trug einen knackigen hellgelben Overall und darüber einen offen stehenden weißen Kittel. Sie sah aus wie Vanillejoghurt mit Sahne. Lecker.
    Dirk sagte cool: „Hallo, Gwen! Haben Sie Sehnsucht nach mir? Oder was verschafft mir sonst die Ehre?“
    „Das wissen Sie verdammt genau!“, fauchte sie und kam an seinen Schreibtisch ran. Ihre Augen feuerten grüne Funken auf ihn ab. Sie beugte sich vor und sah zum Anbeißen süß aus. Und fegte zu Dirks Verwunderung mit einer einzigen Bewegung ihrer ausgestreckten Arme seinen kompletten Schreibtisch leer.
    Ungewollt f asziniert beobachtete Dirk, wie Papiere, Taschenrechner, Stifte, Kalender, Diktiergerät und die Morgenpost zu Boden gingen. Danach glaubten Büroklammern, Computermonitor und Laserdrucker dran und türmten sich neben dem Schreibtisch zu einem Haufen.
    „Ich habe soeben meinen Arbeitsplatz und meine Doktorarbeit verloren .“ Gwen trat gegen den Computermonitor, so dass er von dem Haufen runterrollte. „Und das ist Ihre Schuld!“
    „Das tut mir Leid, Lady.“ Dirks Bestürzung war echt. „Ich wollte wirklich nicht, dass Sie Ihren Job verlieren. Ich wollte nur, dass Ihr Prof Ihnen ein bisschen einheizt, um Ihnen Vernunft beizubringen, mehr nicht. Echt nicht! Aber der Alte war anscheinend etwas übereifrig.“
    „Übereifrig ?!“
    „Hören Sie, Gwen, wenn Sie wollen, mache ich das wieder rückgängig. Ich werde noch mal mit Ihrem Chef reden, das geht dann schon in Ordnung. Oder ich beschaffe Ihnen einen Job bei einem berühmteren Prof, in einer besseren Uni, wo Sie wollen, Europa, USA, egal. Ist kein Problem für mich. Sie müssten mir nur einen kleinen Schritt entgegenkommen und in Zukunft meine Firma in Ruhe lassen. Sonst nichts.“
    „Und Sie glauben, mich damit kaufen zu können? Oh, nein, Statler, Sie können meinen Professor bestechen oder auch die ganze Stadt, aber mich nicht, verstehen Sie? Mich nicht! “
    „Seien Sie doch

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