Gwen (German Edition)
Schlacht.“
„Aber so gut wie! Sie wollen es nur nicht wahrh aben.“
Seine Meinung dazu war klar: „Bul lshit!“
„Was können Sie jetzt noch tun?“
Ihre Selbstsicherheit hätte ihn tierisch wütend gemacht, wenn er dafür die Kraft aufgebracht hätte. Er sagte: „Einiges. In Ihrem Fall zum Beispiel könnte ich ein paar Takte mit Ihrem Chef reden. Wenn Sie in nächster Zeit einen Anschiss von ihm kassieren, soll das nur eine kleine Warnung sein. Vielleicht kapieren Sie dann, dass Sie sich nur selber schaden, wenn Sie sich mit mir anlegen.“
„Mein Professor“, legte sie los, offenbar jetzt auch sauer, „hat mich aufgrund meiner wisse nschaftlichen Qualifikation eingestellt, und daran kann auch ein Herr Statler nichts ändern.“
„Wetten Sie darauf nicht I hren sommersprossigen Arsch!“ Er ging.
Das Geräusch der zufallenden Wohnungstür schoss wie eine Ladung Schrot durch Dirks Hirn.
Gwen griff hinein, doch sie fingerte sich nur durch leere Tütchen. Die von Helen mitgebrachte Packung After-Eight hatte nicht einmal die paar Minuten überlebt, in denen Gwen den Mate-Tee zubereitete. Und niemand hatte sich bemüßigt gesehen, ihr auch nur ein einziges After-Eight aufzuheben.
Neben Helen waren auch Alfred, Thomas, Lutz und Vera zu der Besprechung in Gwens Wo hnung gekommen. Und Mark!
„Nun erzähl schon !“, forderte Helen neugierig.
„Da gibt es nichts zu erzählen .“ Gwen teilte Teeschalen aus. „Wie ich schon sagte: Ich habe ihm eine hohe Dosis Triustat in den Drink gemischt, und er fiel um wie ein Stein.“
„S o schnell?“, erkundigte sich Thomas, der neben Lutz auf dem Boden saß.
„Ziemlich schnell“, antwortete Gwen. Ziemlich war ein dehnbarer Begriff. Sie setzte sich auf das Sofa. Neben Mark! Trotz Marks Nähe musste sie gähnen.
„Und wie lange hat er gepennt?“, hakte H elen nach.
„24 Stunden.“ Gwen schenkte Tee aus. „Doch erzählt lieber, wie es in der Behörde gelaufen ist!“
„Ganz nach Plan.“ Lutz lächelte sein Weihnachtsmann-Lächeln. „Wir gaben unser Statement ab, besser gesagt Helen. Dieser Typ, der Landrat ...“
„ Holger Krause“, präzisierte Vera.
„Ja, Krause“, fuhr Lutz fort, „war sogar selber da und sicherte uns zu, dass er zum Einleitung sverbot stehen würde.“
„Und als Statler nicht kam“, warf Alfred Tee schlürfend ein, „drohte Helen, Krause in den Medien wegen geheimer Absprachen und Wortbruch fertigzumachen, wenn er sich mit Statler nachträglich hintenherum arrangieren würde.“
„ Natürlich habe ich das viel diplomatischer formuliert.“ Stolz lächelnd griff Helen nach dem Kandiszucker.
„ Ich weiß nicht, ob diese linke Tour mir gefällt.“ Skeptisch verzog Mark seinen Mund.
Oh, Mark! Gwen wagte gar nicht, ihn anzusehen. Fast fühlte sie sich, als hätte sie ihn betrogen. Wenn er wüsste, dass sie sich auf ebendiesem Sofa, auf dem sie beide nun saßen, gestern Nacht ruchlos an des Statlers Rücken gekuschelt hatte! Die Wärme, die von diesem breiten Rücken ausgegangen war, hatte etwas überraschend Angenehmes gehabt, letztlich aber vor allem die Faszination von etwas ungeheuer Perversem.
„ Denn das“, fuhr Mark fort, „ist nicht der Stil von Survival.“
Oh, Gott! Hatte er ihre Gedanken gelesen?
„Und du, Gwen?“ Alfred beugte sich zu ihr.
„Was … i ch?“, stammelte sie, gedanklich noch immer mit Statler beschäftigt. Nein, mit Mark! Nein, doch mit Statler. „Ich weiß nicht, ich ...“
„ Gwen enthält sich also der Stimme“, interpretierte Helen, „Mark ist dagegen, wir anderen sind alle dafür. Damit ist es beschlossen.“
„Was ist beschlossen?“ Angestrengt bemühte sich Gwen, den verlorenen Faden wieder zu finden.
„Na, die Presseerklärung“, antwortete Helen.
„Oh“ Gwen versuchte so zu tun, als wüsste sie, um welche Presseerklärung es sich handelte.
Der Landrat wirkte ziemlich überrascht, als Dirk in dessen Büro kam, eine protestierende Büromieze im Schlepptau. „Hallo, Dirk, schön, dich zu sehen! Ist in Ordnung, Frau Wäger.“
Die Frau rauschte ab, Holger Krause stand von seinem Bürosessel auf und gab Dirk die Hand. „Du, aber im Moment passt es mir gar nicht, Dirk. Ich habe gleich einen Termin. Ruf mich einfach morgen früh an, ja?“
Er wollte sich nach draußen verdrücken, aber Dirk packte ihn an der Krawatte, zog ihn zurück an den Schreibtisch und drückte ihn in den Bürosessel.
Krause: „He y, was soll das?“
Dirk: „Ich halte dich
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