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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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nach dieser knappen Stunde werden Sie Ihren blöden Biologenwichser vergessen haben.“ Sein Ego schien sich aufzublähen wie ein Eisenatom bei seiner Oxidation.
    „Sie haben kein Recht, so über ihn zu reden!“ Über ihren Mark!
    „Nein“, knurrte er. „Ich hab auch kein Recht, Sie durch Ihre nette, kleine Wohnung zu j agen, und ich tue es trotzdem.“
    Er schoss auf sie zu, sie sprang mit einem Protestschrei los. Sie umkreisten beide den Sofatisch, ohne sich gegenseitig aus den Augen zu lassen. Wann endlich begann das Präparat zu wirken? Er schien immer munterer zu werden!
    Nach mehreren Tischumrundungen waren Gwens Stöckelschuhe irgendwo auf der Strecke geblieben, und sie wunderte sich, dass sie in dem knallengen Jeansrock überhaupt rennen konnte, doch sie rannte. Und rannte. Bis sie gegen Dirk Statler prallte. Offensichtlich war er unfairerweise einfach stehen geblieben.
    L achend hob er Gwen hoch, warf sie auf das Sofa und beugte sich über sie.
    „Jetzt sitzen Sie ganz schön in der Scheiße, Lady .“ Er lächelte auf Gwen herab. „Aber vielleicht ist Ihnen das eine Lehre. Sie hätten eben nicht versuchen sollen, den alten Dirk reinzulegen!“ Seine Worte waren so erdrückend wie sein Gewicht.             
    Das Mittel zirkulierte jetzt bestimmt schon in seinem Blutkreislauf. Wann endlich würde es wi rken? Oder hatte sie etwa vor Aufregung die Becher verwechselt? So schwach und elend wie sie sich inzwischen fühlte, erschien das immer wahrscheinlicher.
    „Sie haben einen tierisch schön geschwungenen Mund, Gwen“, flüsterte er. „So schön g eschwungen wie der Kotflügel eines Porsche.“
    Sein Gesicht kam immer näher, sie drehte den Kopf zur Seite.
    Plötzlich stemmte er seinen Oberkörper wieder hoch. Ihr Blick flackerte nervös zu ihm auf. Seine Augenbrauen waren angestrengt zusammengezogen, so dass sich zwei steile Falten dazwischen bildeten. Er ließ den Kopf hängen und schüttelte ihn wie ein nasser Hund. Sein überraschend glasiger Blick streifte Gwen, als er stöhnend seinen Kopf auf ihre Brust legte. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Dekolleté . Wirkte das Mittel etwa endlich?
    „Was zum Teufel ...“, murmelte er, als sie sich unter Aufbietung all ihrer Kräfte unter ihm hervorschlängelte. Sie setzte sich auf und beugte sich über ihn.
    „Sie ... Sie haben mir was in den Wein getan, stimmt’s?“, keuchte er. „Er kam mir gleich ... seltsam vor.“ Er blinzelte angestrengt.
    „So ?“, meinte Gwen ironisch, endlich wieder Herrin der Lage. „Laut Herstellerangabe soll das Mittel absolut geschmacksneutral sein. Da sieht man mal wieder, wie man sich auf euch Pharmaproduzenten verlassen kann.“ Wie sie ihre plötzliche Überlegenheit genoss!
    „Was ... ist das ... für ein Zeug, das du mir ... da ... verpasst hast, du Miststück?“ Mit sichtlicher Mühe versuchte er, die Augen aufzuhalten.
    „In der Fernsehwerbung“, erklärte Gwen bereitwi llig, „wird es gepriesen als ein Wundermittel mit sensationeller Dreistufenwirkung. In geringer Dosierung wirkt es beruhigend, in mittlerer schmerzstillend und in höherer Dosis als Schlafmittel. Ich habe Ihnen die Menge verabreicht, mit der drei Männer mühelos bis morgen früh durchschlafen können. Doch keine Angst, wir befinden uns damit noch weit unterhalb der toxischen Konzentration.“
    Gwen rückte ihren verrutschten Rock zurecht. „Nach Angaben des Herstellers gibt es auch keine Nebenwirkungen, doch davon werden Sie sich ja nun selbst überzeugen können. Sie haben vielleicht schon von dem Präparat gehört. Es ist im Handel erhältlich unter dem Namen Triustat .“
    Sie führte ihr Gesicht nah an seines heran und flü sterte in sein rechtes Ohr: „Schlafen Sie gut, Herr Statler! Wie heißt es doch so schön in Ihren Werbespots: Triustat wünscht Ihnen sinnliche Träume! “
    „Verdammtes ... kleines ...“, konnte er nur noch hauchen, dann fielen ihm die Augen zu.
     
    Irgendwas dröhnte. Pochte. Klirrte. In seinem Schädel. Nein, außen. Widerwillig öffnete Dirk die Augen. Wo zum Teufel ...?
    Dann fiel ihm alles wieder ein. Die Kleine, die da in der winzigen Küchenzeile ihrer Zwergenwohnung mit Geschirr hantierte, hatte ihn, Dirk, aufs Kreuz gelegt hatte. Ihn! Mit Triustat! Jedes Mal, wenn sie eine Tasse in das Regal stellte, knirschte das Geräusch in Dirks Schädel wie kaputtes Glas. Er war sich sicher, dass sie das extra machte, das kleine Miststück.
    DER TERMIN!
    Ruckartig fuhr Dirk hoch, und sofort

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