Gwen (German Edition)
ihre Skizze noch unter der Zeitung versteckt war.
Pat betätigte den Drucker. „ Ich lasse nur noch schnell den Programmtext raus, den Norman und ich schon mal grob zusammengeschustert haben.“
„Komm auch her, Gwen “, rief Mike fröhlich, „und schau dir an, was wir schon haben!“
Seufzend fügte sie sich in ihr Schicksal, denn vorher würde Mike ja doch keine Ruhe geben. Während sie auf Mikes Entwürfe schaute und doch nur die Anordnung der Sprengsätze vor ihrem geistigen Auge sah, begann sie sich zu fragen, wie um alles in der Welt man hier in diesem Chaos einen ordentlichen Sprengstoffanschlag planen konnte.
„Die Befragung deiner Nachbarn hat nichts ergeben“, sagte Wally, als er den Mondeo hinter der Klinik anhielt. „Aber ich werde auf jeden Fall weiter nachforschen.“
„Nicht nötig.“ Dirk stieg vom Beifahrersitz. „Du wirst sicher nichts rauskriegen. A ist viel zu gut organisiert, um eine Spur zu hinterlassen, die ein Bulle rüc kverfolgen könnte.“
Wally folgte ihm. „Du glaubst also nicht, dass es ein ganz normaler Einbruch gewesen sein kön nte?“
Dirk drehte sich zu ihm um. „Mensch, Alter, das war ganz klar A’s Scheiß-Handschrift! W arum sonst hätten seine Männer alle meine elektronischen Geräte mitnehmen sollen, sogar die verdammte Mikrowelle, nur nicht den Alphabetslaptop?“
„Aber was für ein Motiv hätte er, dich zu bestehlen? Auch wenn deine Fahrzeug e viel wert sind, kann das doch nicht die Ursache sein.“
„Klar nicht! Das war Teil seiner verfickten Disziplinierungsmaßnahme. Damit wollte er mich nur zurechtstutzen, mir zeigen, dass er bei mir ein- und ausgehen kann, wie er will. Und dass er mit meinem Eigentum wahllos machen kann, was er will. Dass er nur die Autos mitgenommen hat und nicht die Panhead, ist auch typisch für A’s ganz besondere Art von Humor. Oder wie er mich schmoren ließ in dem Horrorgefühl, blind zu sein, obwohl das nur Camerons blöde Spezialkontaktlinsen waren. A ist echt ein schräges, sadistisches Arschloch.“
Sie gingen durch den Seiteneingang der Klinik, den Wally vorher ausfindig gemacht hatte und der wahrscheinlich von den beiden Mädels benutzt worden war, als sie Dirk hier rausgeschafft hatten. Dirk sagte: „Ich weiß aber nicht, wo das Büro ist von diesem Miller.“
Wally: „Es gibt keinen Arzt mit Namen Miller, nur einen Dr. Milford. Nach dem Dienstplan ist er heute in der Klinik. Sein Büro liegt in der Abteilung für innere Medizin.“
Da Wally offenbar seine Hausaufgaben gemacht hatte, ging er voraus und fand auch gleich Mi lfords Büro. Es war abgesperrt. Wally wartete, bis die Frau, die einen Getränkewagen vor sich her schob, außer Sichtweite war, dann öffnete er die Tür mit einem Spezialdietrich.
Sie gingen rein, und Wally zog die Tür zu. Dirk set zte sich an den Schreibtisch und entdeckte dort eine Kiste mit Zigarren. Er dachte kurz daran, sich eine anzustecken, dann erinnerte er sich an Patty und ließ es sein.
Wally durchsuchte die Schreibtischschubladen. „Und du glaubst nicht, dass vielleicht auch Dr. Cameron dahinter stecken könnte?“
Dirk: „Nein. Cameron wollte mich ausnüchtern, damit ich für die To nbandaufnahme wach klinge. Wenn er mich hätte töten wollen, hätte er sich nicht die Mühe gemacht, dieses Zugeständnis aus mir rauszuholen, dass ich meinen B-Job freiwillig an ihn abgebe. Das macht keinen Sinn.“
„Aber Milford hätte auch von dem Deal profitiert. Hast du nicht gesagt, dass Cameron ihn zu seinem Nachfolger in der Klinik bestimmt hätte?“
„Vielleicht hat ihm das nicht gereicht. Ich glaube, dass er es war, der mir diese Spritze in den Arsch gejagt hat, die mich ausgeknockt hat.“
„Aber sicher bist du dir nicht.“
„Nein.“
Sie warteten eine ganze Stunde, bis ein Mann reinkam, der ho ffentlich Milford war. Er staunte Bauklötze, als Dirk ihn schnappte und gegen die Tür presste, die damit ins Schloss fiel.
„Was … was … wollen Sie?“ Trotz des Gestotters erkannte Dirk die Stimme. Ja, das war Milford. Dem oberwichtigen Getue nach, das der Typ fabriziert hatte, als er mit Cameron in Dirks Krankenzimmer gekommen war, hatte Dirk eine andere Statur erwartet. Dabei war Milford nur ein kleiner, schmächtiger Wichser.
Dirk hob ihn ein Stück zu sich hoch und sagte: „Du hast zwei Möglichkeiten, Arschloch! Entweder mache ich dich jetzt gleich kalt, und meine Freunde von der Polizei haben ein bisschen Schreibkram, um das Ganze als Unfall
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