Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
Vom Netzwerk:
Verdammt reizvoll.
    „Vater“, sagte sie auf Englisch, ohne den Blick von Dirk zu nehmen. „Vater, schmeiß di esen Kerl raus!“
    Der alte O’Connor redete in diesem irischen Kauderwelsch auf Gwen ein, mit dem Dirk he ute schon öfters konfrontiert worden war.
    „Vater“, wiederholte Gwen auf Englisch, und in ihrer Stimme hörte man eine geballte Ladung erneuerbarer Energie mitschwingen. „Vater, bitte , schmeiß diesen Kerl raus!“
    Jetzt mischte auch Mrs. O’Connor mit, auf Deutsch: „Gwendolin! Ich dulde dieses unfreundliche Benehmen nicht!“
    „Hat dieser Mann dir etwas getan ?“, fragte O’Connor, diesmal auf Englisch, wohl damit Dirk die offene Drohung nicht entging, die in seinem Tonfall lag. Er war klein, rothaarig, untersetzt, aber kräftig gebaut. Und er hatte diesen dickköpfigen irischen Blick drauf, wie seine Tochter.
    Gwen legte los: „Dieser Kerl ist der größte Umweltverschmu tzer in Ellmstadt. Meine Freunde von Survival und ich bekämpfen ihn und seine Drecksfirma schon seit langem, und bald werden wir gegen ihn vor Gericht gehen.“
    O’Connor winkte ab. „Ach so, das geht uns hier nichts an. Hier ist er ein Bed&Breakfast-Gast, der gut bezahlt hat, und damit hat es sich!“
    „ Du lässt dich doch nicht von ihm kaufen?“ Gwen packte ihren Vater am Hemdsärmel. „Er ist schuld, dass ich meinen Arbeitsplatz und meine Doktorarbeit verloren habe.“
    Mrs. O’Connor, deutsch, noch saurer: „Ich habe dir schon oft gesagt, dass es sich für eine junge Dame nicht schickt, auf Schornsteine zu klettern oder vor Fabriken Radau zu machen wie deine Umweltschützerfreunde. Habe ich dich nicht oft genug gewarnt, dass es dich einmal in Schwierigkeiten bringen wird? Das hast du dir selbst zuzuschreiben.“
    Es war klar, dass Gwen bei ihrer Mutter nicht landen konnte. Also zerrte sie weiter am Ärmel ihres Vaters. „Er ist nur wegen mir hier, und was er vorhat, ist sicher nichts Gutes. Bitte, schmeiß ihn raus! Bitte!“
    Dirk sah, dass O’Connor gerade dabei war, sich von seiner Tochter ei nwickeln zu lassen. Also beschloss Dirk, auch ein bisschen in dem Sprachenwirrwarr mitzumischen. Er schaute dem Alten fest in die Augen und sagte auf Englisch: „Ich war der Meinung, Sir, dass wir eine Abmachung getroffen haben. Von Mann zu Mann. Sie haben einen Preis genannt, ich habe das Doppelte bezahlt. Stehen Sie zu Ihrem Wort, oder hat Ihre Tochter in Ihrem Haus das Sagen?“
    O’Connor reagierte erwartungsgemäß: „ Natürlich gilt mein Wort! Es bleibt bei unserer Vereinbarung.“
    „Aber, Papa ...“ Gwen sah süß aus in ihrer Verzweiflung.
    O’Connor: „Es bleibt dabei! Soll man sich etwa im Pub erzä hlen, die O’Connors kassieren im Voraus und ekeln dann ihre Gäste aus dem Haus? Glaubst du, dass dann noch jemand einen Touristen zu uns schickt?“
    Gwen sah so aus, als wollte sie gleich selber ihre Koffer packen und abhauen. Dirk musste das unbedingt verhindern . Deshalb sagte er zu ihr auf Deutsch: „Wenn Ihnen das nicht gefällt, Sommersprosse, dann können Sie ja den Schwanz einziehen und sich zurück nach Ellmstadt verdrücken.“
    Sie stürzte sich wie ein e hungrige Wölfin auf den Köder und knallte Dirk in einer Mischung aus Deutsch und Englisch entgegen: „Das könnte Ihnen so passen! Sie können mir meinen Job wegnehmen, Sie können meine Eltern gegen mich aufhetzen, doch es gelingt Ihnen nicht, mich aus meinem Elternhaus zu vertreiben! Und aus welchen Gründen Sie auch immer aus Ihrer umweltverschmutzenden Giftküche hervorgekrochen und hierher gekommen sind, Sie werden das, was Sie vorhaben, nicht schaffen. In ein paar Wochen gehen meine Freunde und ich gegen Sie vor Gericht. Ich schwöre Ihnen, wenn Sie sich weiter weigern, das umweltfreundliche Syntheseverfahren umzusetzen, das ich Ihnen kostenlos in den Schoß gelegt habe, werde ich alles geben, was ich an Kraft habe, um die Triustat -Produktion zu verhindern. Und ich werde es schaffen!“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zu dem Feldweg, den man hier für eine Straße hielt.
    „Gwendolin! Rede gefälligst nicht so mit einem Bed&Breakfast-Gast !“, zeterte Gwens Mom ihr hinterher.
    Dirk zu O’Connor in Englisch: „Ihre Tochter hat echt was Überzeugendes an sich.“
    O’Connor: „Ja, das hat sie, verdammt, das hat sie!“
    Mrs. O’Connor, jetzt auch in Englisch: „Bitte entschuldigen Sie das Benehmen meiner Tochter. Wenn es um ihre Umweltsachen geht, kann sie wirklich uneinsichtig

Weitere Kostenlose Bücher