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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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sie.“
    „Er ist ihr Liebhaber, oder?“
    „Ian O’Duigneáin? Nein.“
    Dirk ließ nicht locker: „Aber die beiden schauen aus, als ob sie sich sehr nahe stehen.“
    Es war, als ob eine Klappe vor dem Alten runterfallen würde, von einer Sekunde auf die andere. Die Freundlichkeit war schlagartig weg, die Feindseligkeit wieder da. „Sie stellen viele Fragen, Sir. Zu viele Fragen für einen Fremden.“
    Dirk sah, dass er nichts mehr aus dem Alten rausbekommen würde. Also zahlte er und ging.
    Draußen war es stockschwarze Nacht. Nächstes Mal würde Dirk das Bike nehmen. Das hatte w enigstens Scheinwerfer.
     
    Gwen hatte sich die ganze Nacht unruhig im Schlaf gewälzt. Das Zimmer, in dem Statler einquartiert war, lag genau neben dem ihren, und obwohl sie ihre Zimmertür abgesperrt und mehrmals nachkontrolliert hatte, ob der Schlüssel auch wirklich im Schloss herumgedreht war, brachte sie vor Nervosität kaum ein Auge zu. Sie fühlte Dirk Statlers Präsenz durch die Wand hindurch.
    Ein Blick auf den Wecker verriet ihr, dass es Zeit war aufzust ehen. Gerädert erhob sie sich, schlüpfte in ihren Kimono, sperrte die Tür auf und schleppte sich über den Gang zum Badezimmer.
    Als sie die Tür zum Bad öffnete, stand Dirk Statler vor ihr. Sehr nass. Und sehr nackt. Offensichtlich war er gerade aus der Dusche gestiegen.
    Gwen fuhr vor S chreck zusammen.
    Ihn jedoch schien die Situation nicht im Geringsten zu stören. „Guten Morgen, Sommersprosse!“ Grinsend langte er nach einem Handtuch. „Ich wusste, dass der Bademantel Ihnen großartig steht.“
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie den seidenen Kimono trug, den er ihr damals geschickt hatte. Als Ersatz für den, den er ihr zerrissen hatte.
    „Kommen Sie doch rein !“, fuhr er fort. „Hier ist genug Platz für uns beide.“
    „Nirgendwo in diesem Sonnensystem ist genug Platz für uns beide!“, knallte sie ihm entgegen und die Tür hinterher ins Schloss.
    Sie ging in ihr Zimmer und wartete. Als sie endlich seine Schri tte den Gang entlang und die Treppe hinuntergehen hörte, schlich sie sich ins Bad, machte ihre Morgentoilette, huschte zurück in ihr Zimmer und zog sich an.
    Was tat sie da eigentlich?
    Das fehlte noch, dass sie in ihrem eigenen Haus herumschle ichen musste wie ein Kobold! Alles nur wegen ihm! Es musste ihr doch etwas einfallen, wie sie ihn loswerden konnte! Am liebsten hätte sie sich für den Rest des Tages in ihrem Zimmer eingesperrt. Ihr Hals fühlte sich beim Schlucken rau an. Bekam sie eine Erkältung? Dazu passte, dass sie sich müde und alles andere als fit genug fühlte, sich ihrem Feind zu stellen. Trotzdem stieg sie diszipliniert die Treppe hinunter und betrat die Wohnküche.
    Statler saß i hrem Vater gegenüber am Tisch.
    A uf Gwens Platz.
    A ls wäre er einer der harmlosen Bed&Breakfast-Gäste, die hier ab und zu mit Rucksäcken und Landkarten und guter Laune vorbeiwanderten, servierte Gwens Mutter ihm gebackenen Speck mit Rührei.
    Gwen atmete tief durch, murmelte einen Morgengruß, setzte sich neben ihren Vater und bemühte sich, möglichst normal zu wirken, was ihr dennoch dieses Benimm-dich-bloß-anständig!-Schnauben ihrer Mutter einbrachte.
    Den Teller, den ihre Mutter ihr anbot, lehnte sie dankend ab. Dirk Statlers durchdringender Blick, mit dem er sie die ganze Zeit über unverhohlen musterte, schnürte ihren Hals derart zusammen, dass sie froh war, wenn sie auch nur den Kaffee hinunterbrachte.
    Zu Gwens Erleichterung läutete die Türgl ocke, und Maureens Familie quoll lärmend herein. Gwen erhob sich in der allgemeinen Begrüßungsunruhe und schob sich hinter Séans breiten Rücken, wo sie vor Statlers Blicken geschützt war.
    „Das sind Séan und Maureen Breathnach mit ihren Kindern Gerry und Gwendolin. Mr. Sta tler aus Deutschland“, stellte Gwens Mutter vor.
    Gwen sah, wie ihre Freundin in der Bewegung erstarrte und sich neugierig dem Fremden z uwandte. „Doch nicht der Mr. Statler?“ Ihr lauernder Blick hätte auch einem Aasgeier Ehre gemacht. Oder Helen.
    „Genau der“, antwortete er grinsend. „Der Böse .“
    „Ach“, machte Maureen.
    „Maureen ist die beste Freundin meiner Tochter“, erläuterte ihm Gwens Mutter ungefragt. „Wenn Gwendolin hier ist, holt Maureen uns immer zur Kirche ab. Wollen Sie nicht mitkommen, Mr. Statler?“
    Das fehlte noch!
    „Ich fürchte, ich bin ein verdammter Heide“, wich er glücklicherweise aus. „Mit Religion hab ich nichts am Hut.“
    „Ein Heide also“, stellte

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