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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Séan anzurufen.“
    „Den Doc? Ich glaube nicht, das das nötig ...“
    Gwen unterbrach ihn: „Keine Widerrede! Kommen Sie ins Wohnzimmer, da haben Sie es bequemer.“
    Sie wollte ihm aufhelfen, doch er lehnte ihre Hilfe ab, ging - ohne sich die Weichheit in se inen Knien anmerken zu lassen - ins Wohnzimmer und pflanzte sich mit einem erleichterten Ächzen auf die Couch. Die Füße legte er auf den Couchtisch. Gwen brachte ihm sein Whiskeyglas. Er genehmigte sich einen weiteren Schluck und fühlte sich schon halb benebelt.
    Sie sagte: „Ich komme wieder so schnell wie möglich. Kann ich Sie solange allein lassen?“
    „Klar.“
    Sie stand etwas unschlüssig vor Dirk, wie jemand, der gehen und gleichzeitig bleiben will. Dann beugte sie sich zu ihm runter, hauchte zu seinem größten Erstaunen einen Kuss auf seine Lippen und rannte aus dem Haus.
    Dirk sinnierte in seinen Whiskey rein und wunderte sich einmal mehr über diese seltsame Frau. Wie liebevoll sie ihn versorgt hatte - fast so als läge ihr was an ihm. Oder war’s nur Dankbarkeit, weil er sie gesund gepflegt hatte?
    Und dann: J ede normale Frau hätte ihn aufgeregt gelöchert mit Fragen nach dem Wo-Wie-Wann-Warum er zu der Verletzung gekommen wäre und so. Sie nicht. Sie hatte nur schlicht „Streifschuss“ diagnostiziert und mit Sachverstand gehandelt. Woher zum Teufel wusste sie so sicher, dass es eine Schusswunde war?
    Ein echt übler Verdacht stieg in ihm hoch.
     
    Dirk hatte eine Zeit lang vor sich hingebrütet, als er ein Auto herfahren hörte. Gwen kam mit dem Doc rein und gleich dahinter auch noch Maureen und sogar Ian.
    Dirk prostete i hnen zu. „Hallo, Fans! Ich wusste gar nicht, dass ein ganzes Pub voll Iren nötig ist, um eine einfache Wunde zu versorgen.“
    Gwen setzte sich und nahm seine linke Hand. Fü rsorge? Oder schlechtes Gewissen? Sie sagte: „Ian hat Séan gleich abgeholt, und Maureen hat die Kinder ihrer Schwiegermutter in die Hand gedrückt und ist mitgefahren. Ihre Arnikasalbe ist das Beste bei Schussverletzungen.“
    Das leichte Zittern ihrer Hand un ter der seinen, der besorgte Blick ihrer Augen, war das Furcht um ihn? Oder Furcht vor Entlarvung? Dirks Tonfall war schärfer, als er beabsichtigt hatte: „Woher wissen Sie, dass es eine Schusswunde ist?“
    Hatte sie sich mit Rist verbündet und den so b equatscht, die Umstellung der Triustat-Synthese mit allen Mitteln durchzudrücken, dass der bereit war, Dirk dafür sogar abzuknallen? Aber Rist war immer einer dieser vertrockneten Zahlenwichser gewesen und alles andere als ein Umwelt-Fanatiker. Und doch: Gwen war eine verdammte kleine Hexe, die auch Dirk schon ganz durcheinander gebracht hatte. Wer wusste, was sie mit Rist angestellt hatte.
    Gwen schwieg. Aha! Dirk weiter: „Also, woher wissen Sie’s?“
    Gwen: „Das sieht man doch .“
    Der Doc schälte Dirks Arm aus Gwens Ve rband.
    Dirk k nurrte: „Nein, verdammt! Das sieht man eben nicht! Was haben Sie damit zu tun, Gwen? Haben Sie mich zum Abschuss freigegeben?“
    Ihre grünen Augen wurden groß. „Trauen Sie mir das zu?“
    „Ich traue Ihnen alles zu. Also raus mit der Sprache: Was haben Sie damit zu tun?“
    Gwen schaute weg - ein stummes Schuldbekenntnis? Sie stand auf, ging zum Fenster und starrte raus. Und sie sagte kaum hörbar: „Nein, ich habe damit nichts zu tun. Doch ich fürchte, ich weiß, wer es war, der geschossen hat.“
    Dirk schnappte gereizt: „So? Dann lassen Sie es mal hören, Schätzchen!“
    „Das war ... das kann ich Ihnen nicht sagen.“
    Das Ende seiner Geduld war greifbar nahe. „Ko mmen Sie mir bloß nicht auf die Tour! Ich werde es so oder so rauskriegen, verlassen Sie sich drauf! Und wenn ich zehn Teams von Privatschnüfflern und ein Heer von Bullen drauf ansetzen muss, ich kriege es raus, warum man mich umlegen wollte.“
    Gwen drehte sich zu ihm um. „Bitte nicht die Polizei!“
    Nicht, dass Dirk vorgehabt hätte, die Bullen einzuschalten, aber es schien Gwen Angst zu m achen. Deshalb fuhr er auf der Schiene weiter: „Warum nicht? Was haben Sie zu verbergen?“
    Bisher hatten sie automatisch in vertrautem Deutsch gespr ochen. Jetzt wechselten Gwen und Ian ein paar hastige Worte in Gälisch, was Dirks Misstrauen nur noch weiter anstachelte. Maureen und der Doc, die sich jetzt beide um Dirks Wunde kümmerten, schauten recht angepisst in die Runde.
    Gwen, noch immer ängstlich: „Wenn ich es Ihnen sage, versprechen Sie dann, nicht zur Polizei zu g ehen?“
    „Das kommt darauf

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