Gwen (German Edition)
noch weniger als der Börsenbericht von Tansania!“
„Und warum bist du dann nicht abgehauen, wie ich es dir g esagt habe?“
Dazu schwieg sie.
Da fiel ihm was anderes ein: „Woher wusstest du eigentlich, dass das Gerät, das C bei sich hatte, kein Walkie-Talkie war, sondern eine verdammte Fernzündung?“
„Fernzündung ?“, fragte Wally. „Jetzt kommen wir also zur Explosion des Lagerhauses und damit endlich zum Thema.“
Gwen: „Die IRA benutzt e auch solche Geräte. Ich habe so etwas einmal bei Tony herumliegen sehen. Allerdings musste man da einen Hebel herumdrehen und keinen Knopf drücken wie bei diesem.“ Sie schaute auf Dirk. „Du kannst von Glück sagen, dass eine kleine Zeitverzögerung dazwischengeschaltet war, sonst wären wir da nicht mehr herausgekommen!“
Wally wischte sich über die Stirn und sah dabei irgendwie fertig aus. „Eine kleine Bemerkung am Rande, natürlich nur, wenn ihr gestattet: Warum hast du das Lagerhaus in die Luft gejagt, Alter?“
Dirk: „Ich hielt das verdammte Ding für ein Sprec hgerät. Der Boss von den Typen hatte es bei sich. Wahrscheinlich wollte er hinterher alles sprengen, um Spuren zu beseitigen.“
Wally: „Jetzt kommen wir aber mal endlich zum Kern des Ganzen! Vorausgesetzt, eure Geschichte ist wahr: Was wollten die Männer von Ihnen, Gwen? Warum war es nötig, sie alle zu töten?“
Gwen, sichtbar sauer: „Nun habe ich aber genug davon, die ganze Zeit behandelt zu werden, als wäre ich die Schuldige! D abei hatte das alles mit mir nichts zu tun. Warum fragen Sie ihn nicht, was dieser ominöse C von ihm wollte, den er umgebracht hat?“ Sie schaute Wally dabei an, deutete aber mit dem ausgestreckten Arm auf Dirk.
Wally: „Du hast auch einen umgebracht, A lter?“
Als Dirk nickte, setzte Wally nach: „Auch erscho ssen?“
Dirk: „Mehr judo -mäßig.“
„Würgegriff?“
„Genick gebrochen.“
Wally brauchte wohl ein bisschen, um das zu verdauen, denn er kratzte sich erst mal schwe igend den Bart. Währenddessen bohrte Gwen weiter: „Wer war dieser C , Dirk Statler?“
Dirk: „Das kann ich dir nicht sagen. Je weniger du darüber weißt, desto besser für dich.“
Sie hob ihr Kinn. „Ich habe ein Recht, die Wahrheit zu erfahren.“
Wally: „Ich auch, denke ich .“
Dirk: „Wenn ich das jetzt alles ausplaudere, gefährde ich damit euch beide. Ihr habt mitg ekriegt, wozu die Typen fähig sind. Mitwisser schätzen sie nicht besonders.“
Wally: „Du weigerst dich also, mich aufzuklären! Und wie, bitte, soll ich dir dann helfen? W arum bist du dann überhaupt hergekommen?“
Dirk beugte sich zu ihm vor. „Weil ich deinen Schutz brauche für Gwen. Ich weiß nicht, wie viele der Typen noch übrig sind und mir ans Leder wollen. Das regle ich selber. Aber Gwen musst du für mich schützen.“
„Ich kann mich selbst schützen“, widersprach Gwen zickig, „wenn ich meinen Feind kenne. A ußerdem, Herr Norlander ...“
Wally korrigierte: „Für Sie Wally.“
Gwen weiter: „Außerdem, Wally, kann man auch so einige offensichtliche Fakten zu logischen Schlussfolgerungen zusammenfügen.“
Wally: „Ach ja?“
Sie nickte. „Bleiben wir zunächst bei dem ominösen C ! Am Anfang hielt ich C für eine Abkürzung, eine Initiale. Dagegen spricht jedoch, dass er dich“, sie schaute auf Dirk, „ CA und den, der mich vergewaltigen wollte“, sie presste kurz die Augen zusammen und öffnete sie wieder, „ CM und den, der draußen Wache hielt, CR genannt hat. Daraus kann man folgern, dass es sich um eine Codierung handelt.“ Ihre Hände krampften sich in den Stoff von Wallys Hemd. „Die Art und Weise, in der dieser C Befehle gab, zeigt an, dass er die Befehlsgewalt hatte über CM , CR und auch dich als CA und womöglich noch weitere CX, CY und so weiter. Ihr seid alle seine Untergebenen, ist es nicht so?“
Die P olizistin von vorhin brachte Kaffee. Dirk und Wally nahmen dankbar ihre Tassen entgegen. Gwen nippte an ihrer, lehnte Milch und Zucker dankend ab, wartete, bis die Polizistin wieder draußen war. Dann redete sie weiter: „Nun müssen Sie wissen, Wally, dass dieser C kein uneingeschränkter Alleinherrscher war.“
Wally: „War er nicht?“
Gwen: „Oh, nein, denn er erwähnte einen gewissen B, der ihm eine Weisung erteilt hatte. Daraus folgt, dass B über C steht. Und über allen steht A, von dem wir nur wissen, dass er einen Verfahrenskatalog erstellt hat, nach dem sich die anderen richten. Ist es nicht so?“ Ihr Blick
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