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Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot

Titel: Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Ohren auf. Gwyn schüttelte die Zügel, aber nichts geschah. Auch ein leichter Druck mit den Fersen half nicht weiter. Entmutigt ließ Gwyn die Schultern hängen.
    „Mach es mir doch nicht so schwer, Pegasus“, bettelte er. „Du weißt doch, dass ich nicht reiten kann. Wir müssen den Spuren folgen, und zwar schnell. Sonst sind die Männer mit deinem Herrn über alle Berge. Komm schon“, bettelte er. „Es hat doch eben so gut geklappt.“
    Pegasus schnaubte und als hätte er verstanden, setzte er sich langsam in Bewegung. Er drehte kurz den Kopf, dann verfiel er in einen leichten Trab. Erschrocken ließ Gwyn die Zügel los.
    „Wartewartewarte!“, rief er und krallte sich ängstlich an der Mähne fest.
    Das war albern! Pegasus hatte noch nicht einmal richtig an Tempo zugelegt und schon drohte Gwyn hinunterzufallen. Schließlich versuchte er, dem Auf und Ab der Bewegung zu folgen. Ja, so schien es zu klappen. Gleichzeitig ahnte er, dass ihm spätestens am Abend jeder Knochen im Leib wehtun würde.
    Nach einer kurzen Zeit hatte Gwyn den Bogen raus und fühlte sich einigermaßen sicher im Sattel. So sicher, dass er es wagte, die Mähne loszulassen. Und als wäre dies ein Zeichen gewesen, fiel Pegasus in einen leichten Galopp.
    Mit einem lauten Schrei fiel Gwyn hintenüber und landete äußerst schmerzhaft auf seinem Rücken. Schlagartig entwich die Luft aus seinem Brustkorb und einen unangenehmen Moment lang sah er bunte Sterne.
    Schließlich rappelte er sich mühsam hoch, überprüfte den Sitz der Waffe und humpelte zu Pegasus, der unbeeindruckt auf ihn wartete.
    „Tu mir einen Gefallen…“, keuchte er und lehnte sich schmerzverzerrt an die Schulter des Pferdes. „Wenn ich dir das nächste Mal zu langsam bin, warne mich. Ich hätte mir das Genick brechen können!“
    Er führte Pegasus zu einem umgestürzten Baumstamm und kletterte wieder in den Sattel.
    „Gut“, sagte Gwyn und rieb sich die Schulter. „Wir können wieder. Aber langsam!“
    Der Schritt des Pferdes war Gwyns liebste Gangart, das wusste er jetzt schon. Aber so würden sie nicht besonders weit kommen. Er seufzte, band sich die Zügel um die Hüfte und krallte sich wieder in der Mähne fest. „Jetzt.“
    Wie zur Bestätigung schnaubte Pegasus einmal, dann begann er zu traben. Sofort versuchte sich Gwyn der Bewegung des Schimmels anzupassen, und diesmal klappte es besser. Als er sich sicher genug fühlte, verstärkte er den Griff. „Gut. Und jetzt schneller.“
    Pegasus schnaubte wieder. Aus dem Trab wurde ein Galopp, der zwar relativ leicht war, Gwyn aber trotzdem beinahe aus dem Sattel hob. Er wusste, dass Humberts Pferd noch viel schneller laufen konnte, doch das Tempo reichte ihm erst einmal.
    „Folge den Spuren!“ rief Gwyn und Pegasus schwenkte ein Stück nach rechts.
    Als Gwyn nach und nach die Angst abschüttelte, machte sich ein anderes Gefühl in seiner Magengegend breit, und das war alles andere als unangenehm. Der Wind zerrte an seinen Haaren und wie im Rausch flogen Bäume und Büsche an ihm vorüber. Gwyn zurrte den Gurt enger, mit dem er das Schwert auf seinem Rücken befestigt hatte. Dann versuchte er sich ein wenig aufzurichten und dabei mehr mit den Beinen als mit dem Oberkörper Halt zu finden. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter. Hinter ihm im Tal, vielleicht eine Meile entfernt, lag im Schein der aufgehenden Sonne die Schänke. Eine Meile! Und er war kein zweites Mal gestürzt! Nun ja, vielleicht würde aus ihm eines Tages doch noch ein passabler Reiter werden. Dankbar tätschelte er dem Tier den Hals.
    „Du bist ein guter Kamerad“, sagte er. „Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, damit du deinen Herrn wieder findest.“ Als hätte das Tier Gwyns Worte verstanden, wieherte es einmal laut auf.
    Sie hatten einige Hügel hinter sich gelassen, als Pegasus sein Tempo auf einmal drosselte und wieder in einen gemächlichen Schritt zurückfiel.
    Vor ihnen erstreckte sich von West nach Ost das Pflaster der alten Römerstraße. Die Spuren der Entführer, die sich bis dahin tief in den schweren Boden gegraben hatten, verloren sich auf dem festen Grund.
    Pegasus schien das Problem ebenfalls bemerkt zu haben. Das Pferd senkte den Kopf, als ob es die Straße näher in Augenschein nehmen wollte.
    Obwohl sich seit dem Abzug der Römer niemand mehr um die Straßen gekümmert hatte, waren sie noch immer in erstaunlich gutem Zustand. Nur die Grasbüschel, die zwischen den Steinquadern

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