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Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot

Titel: Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Kumpanen, die bereits auf ihren Pferden saßen. Gwyn konnte erkennen, dass jemand den bewusstlosen Humbert vor sich über das Pferd geworfen hatte. Bevor die Söhne der Wirtin reagieren konnten, waren die dunklen Gestalten auf ihren schwarzen Pferden in der Nacht verschwunden.
    Gwyn ließ sich vom Baum gleiten und holte tief Luft. Basil drehte sich zu ihm um. Seine Augen funkelten böse.
    „Kannst du mir einmal erklären, was hier geschehen ist?“, fragte er wütend.
    „Wir sind von drei Kerlen überfallen worden, die heute Abend in der Wirtsstube saßen“, sagte Gwyn. Er hatte noch immer ganz weiche Knie und musste sich erst einmal auf ein umgestürztes Fass setzen.
    „Ach ja?“, sagte Basil und hielt die Fackel hoch, um den Stall genauer in Augenschein zu nehmen. „Und wie kommt es, dass eure ganzen Sachen noch da sind?“ Er stieß mit dem Fuß gegen das Schwert.
    „Ich weiß es auch nicht“, sagte Gwyn hilflos. „Es sah so aus, als hätten die drei Sir Humbert gekannt.“
    „Wer ist Sir Humbert?“, grunzte Basil.
    „Der Ritter, mit dem ich gereist bin“, sagte Gwyn ungeduldig. „Hört, wir müssen Hilfe holen, wenn mein Herr noch gerettet werden soll!“
    Basil schnaubte. „Hilfe? Die findest du hier draußen nicht.“
    „Was ist mit euch? Ihr seht aus, als könntet ihr es mit einer ganzen Armee aufnehmen.“
    „Basil?“, keifte eine Stimme aus dem Fenster. „Was treibt ihr noch da draußen? Sind sie fort?“
    „Ja“, rief er. „Bis auf den Jungen ist keiner mehr da. Und der wird auch gleich verschwinden.“
    Gwyn schluckte. „Ihr wollt mich hinaus in die Nacht schicken? Das ist gegen jede Regel der Gastfreundschaft!“
    „Mir doch egal“, brummte Basil. „Du ziehst Ärger an und den können wir nicht gebrauchen.“
    „Aber… ich habe für die ganze Nacht im Voraus bezahlt!“, rief Gwyn verzweifelt.
    „Das stimmt, Vater“, meldete sich jetzt der Junge, der Pegasus versorgt hatte.
    „Basil? Komm jetzt! Ich will endlich wieder ins Bett.“
    Der Mann der Wirtin war hin- und hergerissen, schließlich nickte er. „Also gut. Aber bei Sonnenaufgang bist du verschwunden.“
    „Versprochen“, sagte Gwyn erleichtert.
    Basil brummte etwas Unverständliches, dann verschwand er mit seinen Söhnen wieder im Haus. Der Stallbursche blieb auf halbem Weg stehen und lief mit einer Lampe zu Gwyn zurück.
    „Tut mir Leid, dass mein Vater so unfreundlich ist, aber wir müssen hier draußen sehr vorsichtig sein. Dunkle Zeiten sind angebrochen.“
    „Ich weiß“, sagte Gwyn. „Unser Hof ist vor einigen Tagen von den Sachsen überfallen worden.“
    Der Junge riss die Augen auf. „Von den Sachsen? Das sind schlechte Nachrichten! So weit im Westen sind sie noch nie gesehen worden.“
    Gwyn fasste einen Entschluss. Wenn er Humbert retten wollte, brauchte er Hilfe. „Wie komme ich von hier nach Cadbury?“
    „Du reist auf der alten Römerstraße immer weiter nach Osten. Es ist ein langer Fußmarsch, aber du solltest es mit deinem Pferd in drei Tagen schaffen.“ Er schaute Gwyn mit zusammengekniffenen Augen an. „Du willst nach Camelot, nicht wahr?“
    Gwyn nickte.
    „Auf ihrem Weg zu König Artur haben viele Ritter hier Quartier bezogen, doch in den letzten Jahren sind es immer weniger geworden“, sagte der Junge und seufzte. „Camelot ist schon lange nicht mehr der Ort der Hoffnung, der er einst war.“
    „Aber warum?“, wollte Gwyn wissen.
    Der Junge zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Viele glauben, dass Artur und die Ritter der Tafelrunde nur noch ein Märchen sind.“
    „Das habe ich auch gedacht“, gab Gwyn zu. „Bis ich Sir Humbert getroffen habe. Er sagte mir, dass Artur und seine Ritter noch immer leben.“
    Der Junge zuckte mit den Schultern und gab Gwyn die Laterne. „Hier. Ich glaube, nach den Ereignissen dieser Nacht möchtest du bestimmt nicht gerne im Dunklen hocken.“ Er drehte sich zu seinem Vater um, der in der Tür der Schänke auf ihn wartete. „Ich muss jetzt wieder ins Haus.“
    Gwyn schaute dem Jungen dankbar nach und lehnte sich müde gegen die Holzwand. Nach den Ereignissen dieser Nacht war er froh, nicht überstürzt aufbrechen zu müssen.
    Plötzlich spürte er etwas Weiches in seinem Rücken.
    „Pegasus! Da sitzen wir beide aber in einem schönen Schlamassel.“ Wie zur Antwort schnaubte das Pferd leise. „Ich würde zu gerne wissen, was die Männer von Sir Humbert wollten. Es klang, als seien sie schon länger hinter ihm her gewesen. Er muss

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