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Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot

Titel: Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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„Hörst du? Nie!“
    „Mein König, du bist nicht in der Position, mit mir zu verhandeln. Ich biete dir nur aus einem Grund diesen Tausch an: Wenn wir Camelot erobern, möchte ich meine Tochter keiner unnötigen Gefahr aussetzen. Also, noch einmal: meine Tochter gegen deine Ritter der Tafelrunde.“
    Gwyn erkannte die schreckliche Zwickmühle, in welcher König Artur steckte. Schon bei der Ankunft des Feindes in der Ebene von Cadbury hätte Artur ohne Rücksicht auf die Gefangenen den Angriff befehlen müssen, um noch den Hauch einer Chance zu wahren. Doch das Leben seiner Ritter und deren Knappen war ihm wichtiger gewesen. Aber was hatte er damit gewonnen?
    Mordred zückte sein Schwert. „Nun, wie entscheidest du dich?“ Er stieg von seinem Pferd und ging gemächlich zu Sir Kay hinüber, der erschöpft und blutverschmiert im Dreck kniete. „Du hast nicht unbegrenzt Zeit. Jede halbe Stunde werde ich einen deiner Getreuen eigenhändig vom Leben in den Tod befördern. Und es wird mir eine Freude sein, mit deinem Hofmeister zu beginnen.“ Mordred griff mit seiner Hand Sir Kays Haare und riss den Kopf hoch. „Ich denke, wir haben da noch eine kleine Rechnung zu begleichen.“
    „Nein, Vater. Du tust ihnen nichts“, rief eine Stimme. „Ich komme mit dir.“ Mordred ließ das Schwert sinken. Er drehte sich langsam um und sah seiner Tochter in die Augen.
    Gwyn, der wie Artur erst jetzt bemerkte, dass die Prinzessin nicht mehr bei ihnen stand, klammerte sich an der Brüstung fest. Wie zum Teufel hatte sie es geschafft, unbemerkt die Burg zu verlassen? Es war ihm, als bohrten sich kalte Finger in seine Brust, um das Herz am Weiterschlagen zu hindern. Artur griff sich entsetzt an die Stirn, wobei die Drachenkrone zu Boden fiel. Seine Lippen bebten, als hätte ihn der Schock verstummen lassen. Gwyn suchte Merlins Blick, doch der verfolgte die Szene seltsam unbeteiligt, so als beobachtete er, wie sich das Räderwerk einer unendlich komplizierten Maschinerie langsam in Bewegung setzte.
    „Tu es nicht!“, hörte Gwyn Rowan verzweifelt rufen. „Das ist es nicht wert!“
    Aileen wischte sich die Tränen aus den Augen, weinte aber nicht. „Was ist nun, Vater?“, rief sie trotzig. Ihre Stimme drohte zu kippen. „Kann ich trotz allem, was ich von dir gehört habe, deinem Wort vertrauen?“
    In die Stille ließ Mordred sein Schwert in die Scheide gleiten und ging langsam auf Aileen zu. Dann nahm er seine Tochter in die Arme, als wollte er sie nie wieder loslassen.
    „Er weint!“, sagte Gwyn überrascht.
    „Ja“, sagte Merlin. „Selbst in diesem Scheusal schlägt das Herz eines Vaters.“
    Mordred schwang sich auf sein Pferd und zog Aileen zu sich hinauf. Dann ritt er zu Aeulf und flüsterte ihm etwas zu, worauf der Sachsenkönig heftig den Kopf schüttelte. Er zeigte auf die Gefangenen und überschüttete Mordred mit einem Schwall offensichtlich unflätiger Worte.
    Mordred gab seinen Männern ein Zeichen. Sie schlugen ihre Mäntel beiseite und legten ihre Armbrüste auf Aeulf an.
    Der Sachse rührte sich zunächst nicht, und für einen kurzen Moment schien es, als wäre er nur einen Wimpernschlag von seinem eigenen Tod entfernt. Dann bellte er einen Befehl. Gemeinsam mit seinen und Mordreds Männern zog er ab und ließ die Gefangenen vor der Burgmauer stehen.
    Artur gab den Befehl, umgehend das Tor zu öffnen.
    „Wie es scheint, sind sich Mordred und sein Verbündeter nicht immer in allen Dingen einig“, stellte Merlin befriedigt fest, als er mit Gwyn die Treppe hinuntereilte.
    Guinevra nahm die verletzten Ritter und ihre Knappen in Empfang und brachte sie umgehend in die große Halle, wo sie verarztet wurden.
    Es stellte sich heraus, dass es einige ziemlich schlimm erwischt hatte. Sir Parcivals Knappe hatte so viel Blut verloren, dass Guinevra um sein Leben bangte.
    „Ausgerechnet Hewitt, der so viel Angst hatte, kämpfte wie ein Riese“, erzählte Rowan, als Gwyn seinen Arm verband. „Mindestens zweimal hat er seinem Herrn das Leben gerettet.“
    „Was ist mit den anderen Rittern geschehen?“, fragte Artur.
    „Gawain habe ich das letzte Mal bei Wincanton gesehen“, sagte Sir Kay, der erschöpft auf einem Stuhl saß. Sein rechtes Bein wies zwei tiefe Schnittwunden auf, die aber nur schwach bluteten. „Dagonet, Pelleus und Gaheris haben den Sachsen bei Bruton ganz schön zugesetzt. Doch was aus ihnen geworden ist, weiß ich nicht.“ Er schaute zu Artur auf. „Die Taktik war gut. Nur dumm, dass der Feind

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