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Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Titel: Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Klaus Fritz
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erkennen, welche Vorteile dieses Amt bietet. Als Elternvertreter können sie nicht nur die Tagesordnung der einzelnen Sitzungen festlegen und bei Problemen zusätzliche Elternabende einberufen   – sie werden als Sprachrohr der Elternschaft auch von den Lehrern immer und sofort angehört. Deshalb übernehmen manche Eltern diesen Job bereitwillig und machen ihn auch jahrelang.
    Falls Sie diese Aufgabe reizt   – oder für den Anfang vielleicht die des Stellvertreters   –, seien Sie versichert: Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie für dieses Amt etwa das halbe Schulgesetz auswendig lernen müssen und für alles und jeden zuständig sind. Und Sie brauchen auch kein Abitur und/oder eine juristische Grundausbildung vorzuweisen. Wichtig als Elternvertreter ist lediglich Ihre Bereitschaft, an der wichtigen Schnittstelle zwischen Eltern und Schule zu wirken. In Baden-Württembergbietet die »Gemeinnützige Elternstiftung« (elternstiftung.de) Seminare für frisch gewählte Elternvertreter an. Erkundigen Sie sich im Sekretariat der Schule, ob es in Ihrem Bundesland ein ähnliches Angebot gibt.
    Zu den Aufgaben gehört beispielsweise (laut §   8 der Elternbeiratsverordnung, Schulgesetz Baden-Württemberg), dass Sie als Vorsitzende/r des Elternbeirats zu den Sitzungen einladen, sie vorbereiten und leiten. Keine Sorge, der Klassenlehrer unterstützt Sie selbstverständlich, falls Sie das wünschen. Die Einladung geht schriftlich, aber formlos an die Eltern aller Schüler einer Klasse, den Klassenlehrer, die Klassensprecher (wichtig eher in höheren Klassen) und an die Fachlehrer, sofern ihr Erscheinen beim Elternabend wichtig ist. Wie dieses Schreiben aussehen könnte, sehen Sie im Kapitel: Formbriefe.
    Diese Einladung geben Sie Ihrem Kind mit; der Klassenlehrer wird sie dann vervielfältigen und austeilen. Wenn Sie das rechtzeitig machen und terminlich auch noch eventuell anstehende Fußball-Länderspiele berücksichtigen, besteht nicht die Gefahr, dass Sie nur mit drei anderen Müttern und dem Klassenlehrer (der
muss
nämlich erscheinen, selbst wenn die Nationalmannschaft im Endspiel steht) im Klassenzimmer sitzen.
    Sie als Elternvertreter haben dann beim Elternabend das Wort. Nach einer kurzen Begrüßung (»Liebe Eltern, lieber Herr X.   Ich freue mich, Sie hier begrüßen zu dürfen. Die Tagesordnung liegt ja bereits vor. Als Erstes wird Herr X als Klassenlehrer der 5c über die aktuelle Situation berichten.«) werden Sie dem Klassenlehrer die weitere Moderation überlassen, vor allem dann, wenn die Zusammenarbeit unproblematisch ist. Im anderen Fall gilt:
Sie
haben das Heft in der Hand. Dazu benötigen Sie absolut keine Entertainerqualitäten. Nicht Selbstdarstellung ist gefragt, sondern Ihre Bereitschaft, sich einzusetzen, denn als Elternvertreter sind Sie der Ansprechpartner für die anderen Eltern, die sich mit schulischen Problemen an Sie wenden können.
    Eine Elternvertreterin berichtet: »Immer mehr Eltern haben sich bei mir gemeldet, ob man nicht was machen könnte, weil der Englischunterricht jetzt schon seit Wochen immer wieder ausfällt. Ich habe mich dann an die Schulleitung gewendet, und weil dort auch keine Lösung gefunden wurde, habe ich einen Elternabend einberufen, um gemeinsam über andere Schritte nachzudenken.«
    Einige Anregungen, was Sie darüber hinaus als Elternvertreter noch tun können:
Telefonliste aller Eltern der Klasse   – mit entsprechenden Schülernamen   – kopieren und verteilen (Einverständnis der Eltern vorausgesetzt);
Elternbeiratskasse anlegen (für Ausgaben bei Festen etc.);
Kontakt zur SMV (Schülermitverantwortung) suchen;
Protokoll des Elternabends anfertigen für diejenigen, die an diesem Termin verhindert waren (Muster siehe im Kapitel: Formbriefe);
Elternabende veranstalten zu Themen, die für die Klasse interessant sind, zum Beispiel: »Wie erwerben unsere Kinder Medienkompetenz?« (natürlich in Zusammenarbeit mit der Schule);
Klassenfeiern veranstalten (Weihnachtsfeier, Grillfest etc.);
einen Förderverein gründen, falls Ihre Schule zu den wenigen gehört, die noch keinen hat. (Vielleicht gelingt es Ihnen ja auch, Sponsoren zu finden, die diesen Förderverein großzügig unterstützen; ansonsten versuchen Sie, möglichst viele Mitglieder zu werben, die durch ihren Jahresbeitrag die Kasse füllen. Mit diesem Geld können schulische Projekte finanziert werden, für die sonst kein Geld vorhanden wäre, wie der gemeinsame Besuch von Theateraufführungen,

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