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H2O

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Titel: H2O Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patric Nottret
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... Takenushi! Denn Charlie vermutet - wohl zu Recht -, dass Take trotz allem nicht kleinlich sein wird, wenn sie ihm einen lebenden Quastenflosser bringen - wo er doch so wild auf die Viecher ist. In ihren kühnsten Träumen beginnen sie die Verhandlungen mit einer doppelt so hohen Fangprämie. Und natürlich behalten sie danach Takes Ausrüstung.«
    »Gar nicht dumm. Ja, ja, das gute alte Spiel von Angebot und Nachfrage ...«
    »Alles Weitere kennen Sie ja: Vor Madagaskar erfahren sie, dass eine neue Art nahe der Nachbarinsel von Réunion aufgetaucht sein soll. Mit ihrer Hightechausrüstung und den von Ziegler bezahlten Wissenschaftlern, die schon in den Startlöchern stehen, gehen sie dort vor Anker. Giran wendet sich beunruhigt an die Behörden, und schließlich ordnen Sie, verehrte Chefin, an, dass ich dem seltensten Tier der Welt zu Hilfe eilen soll.«
    »Und dabei stoßen Sie auf Mahakam, der unter ungeklärten Umständen zu Tode kam. Aber weshalb hat Ziegler Charles Designe getötet? Glauben Sie, dass es um Geld ging?«
    »Keine Ahnung. Doch Charlie scheint in Madagaskar eine interessante Begegnung gehabt zu haben. - Nun, das ist alles, was ich aus Phibes dem Rotschopf herausbekommen konnte.«

86
 
 
 
    »Inspektor Sénéchal? Hier ist das Institut für Stimmenanalyse. In Toulouse.«
    »Ah, danke, dass Sie mich so schnell zurückrufen, Madame.«
    »Mademoiselle ... Nun, wir haben die von Ihnen via Internet geschickten Töne analysiert. Sie stammen von einem Kassettenrekorder, nicht wahr?«
    »So ist es. Ein Hi-Fi-Geschäft hat sie für mich digitalisiert.«
    »Die Qualität ist nicht sonderlich gut, aber wir konnten trotzdem etwas damit anfangen. Also, die Person, die im Hintergrund zu hören ist, während die Frau dieses hübsche Chanson über die Guajaven singt ...«
    »Ja?«
    »... ist männlich. Ein Mann, der seine Stimme verstellt und sich wie eine Frau, manchmal wie ein Kind anhört.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Das Spektrogramm ist eindeutig. Die Schwingungen männlicher Stimmbänder liegen bei 80 oder 120 Hertz. Bei weiblichen Stimmen haben wir etwa 200 Hertz, bei Kindern zwischen 400 und 500 Hertz. Auf Ihrer Aufnahme liegt die Frequenz zumeist um 150 Hertz. Einmal nähert er sich kurz dem Aufnahmegerät und redet dabei weiter. Nein, er schreit fast hinein. Das Oszillogramm zeigt große Frequenzschwankungen an, und zwar eine rasche Abfolge hoher und tiefer Töne. Dieser Mann spricht näselnd, doch normalerweise klingt seine Stimme anders. Er verstellt sie. Er hat eine eigenartige Intonation: Er zieht die Silben und Pausen auffällig in die Länge, was seinem Sprechen einen charakteristischen Rhythmus verleiht.«
    »Und das heißt?«
    »Wie üblich haben wir nach akustischen, phonetischen und linguistischen Kriterien gesucht, nach Sprachticks und anderen Auffälligkeiten. Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass seine Stimme Probleme in der Diktion erkennen lässt. Das hastige Luftholen deutet auf Erschöpfung oder eine schlechte gesundheitliche Verfassung hin. Er schnieft ein bisschen. Das ist sonderbar, er muss krank sein. Damit meine ich nicht nur seine geistige Verfassung.«
    »Vielleicht Drogen?«
    »Möglicherweise. Im Übrigen verstehe ich nicht ein Wort von dem, was er sagt. So war es uns auch nicht möglich, nach linguistischen Kriterien oder Sprachticks zu suchen.«
    »Ich glaube, er spricht Kreolisch.«
    Die Anruferin schien einen Moment zu überlegen und fuhr dann fort:
    »Also, in dem Fall würde ich sagen, er ist es nicht gewohnt, diese Sprache zu sprechen, denn er zögert dabei. Es ist ein für das menschliche Ohr kaum wahrnehmbares Stocken, das beweist, dass er das Kreolische nicht spontan spricht. Auch das ist merkwürdig.«
    »Die Person, die das Ganze unmittelbar mit angehört hat - die Frau, die dieses wunderschöne Lied singt -, hat von merkwürdigen Wendungen und unbeholfenen Formulierungen gesprochen.«
    »Können Sie mir etwas erklären? Man hört, wie er eine Tür öffnet, die er aber nicht wieder zumacht. Kurz darauf vernimmt man lautes Scheppern und Gebimmel. Wissen Sie, woher diese Geräusche stammen? Ich frage aus purer Neugier.«
    »Die Person, deren Stimme Sie analysiert haben, hat Spieldosen auf den Boden geworfen.«
    »Sehr interessant. Diese Töne werde ich in meine Datenbank aufnehmen. Als Dankeschön verrate auch ich Ihnen etwas: Die Schussfrequenz einer Kalaschnikow liegt bei 26 pro 2,4 Sekunden.«
    »Tausend Dank, Mademoiselle. So etwas kann man im Leben immer

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