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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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reinkam. Aber dann sah sie Marina und dass Marinas Haare nass waren. Roseanne nahm das Schlimmste an.«
    Doch wohl nicht nur eine Annahme , dachte Decker im Stillen. »Was passierte dann?«
    »Die Ehe war sowieso kaputt«, sagte Dresden, »aber ich wollte nicht, dass es so endet... Eigentlich wollte ich nicht, dass sie bei einer Scheidung Munition gegen mich hat. Und auch wenn das jetzt fies klingt, na ja, sie war auch nicht gerade die Heilige, für die alle sie halten. Sie schlief sich durch genauso viele Betten wie ich.«
    »Das weiß ich«, entgegnete Decker. »Was hat Roseanne gemacht, als sie Sie beide zusammen sah... und Marinas nasse Haare?«
    »Sie hat herumgegiftet, dass ich ja hoffentlich eine enge Beziehung zu meiner kleinen Hure hätte, da ich jetzt ganz schnell einen neuen Platz zum Wohnen bräuchte.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin durchgedreht. Ich schnappte sie mir. Das hätte ich nicht tun sollen, aber ich war wütend. Wie gesagt, sie selbst ließ ja auch keinen Fick aus.«
    »Verstehe. Sie hat sie gereizt.«
    »Mann, wie immer, dieses Miststück! Also schnappte ich sie mir und schüttelte sie und sagte so etwas in der Art wie: ›Wer ist hier die Hure?‹« Seine Augen wurden feucht. »Was dann geschah, weiß ich nicht mehr. Meine Erinnerung ist verschwommen. Ich war wütend, und sie war wütend. Ich weiß noch, dass wir gerauft haben. Ich denke mal, ich habe sie geschubst. Ihre Tasche fiel zu Boden und ging auf... Dabei muss das Handy rausgefallen sein. Ich weiß nicht mehr, ob sie etwas zu mir gesagt hat... Vielleicht hat sie noch ›Scheißkerl‹ geflüstert. Kaum war sie wieder auf den Beinen, nahm sie ihre Tasche und stürmte aus der Wohnung.«
    Er atmete schwer.
    »Ich zitterte vor Wut, und am liebsten hätte ich sie umgebracht !«
    Er sah Decker an.
    »Aber ich war’s nicht. Marina sagte mir dann, ich solle mich beruhigen, und sie würde sich um alles kümmern. Dann nahm sie ihre Tasche und ging. Ich saß auf der Couch, wartete auf Marinas Rückkehr und versuchte, mich wieder in den Griff zu kriegen. Ein paar Minuten vergingen und noch ein paar mehr. Plötzlich merkte ich, dass alle meine Knöpfe am Hemd abgesprungen waren und ich Kratzer auf der Brust hatte. Roseanne musste mich mit ihren Nägeln erwischt haben, und deshalb hatte ich ihr den Schubs gegeben... damit sie mich losließ.«
    Decker nickte. Er hatte zwei Geständnisse in zwei Tagen bearbeitet. Seine Hand würde bald vom vielen Schreiben abfallen. »Sie schubsten sie nicht, um sie zu verletzen.«
    »Nein, nicht, um sie zu verletzen.« Er starrte Decker an. »Und ich habe sie nicht verletzt. Sie war okay, als sie rauslief. Na klar, sie war wütend, aber sie war nicht verletzt. Ich ging ins Schlafzimmer, um mein Hemd zu wechseln. Und dann dachte ich über die ganze Sache nach. Irgendwann bemerkte ich, dass ja bereits eine halbe Stunde vergangen und keine der beiden Zicken zurückgekommen war. Ich wechselte das Hemd, zog mein Jackett über und beschloss, arbeiten zu gehen. Auf dem Parkplatz der Wohnung war nichts zu sehen von Marina oder Roseanne oder Roseannes Auto.«
    Er zuckte mit den Achseln.
    »Ich fuhr ins Büro. Eine halbe Stunde später hörte ich von dem Absturz. Ich glaube, ein Kollege kam zu mir. Ich war von der Nachricht wie betäubt! Ich wusste nicht genau, wo Roseanne war, und habe nicht automatisch daran gedacht, dass sie an Bord gewesen sein könnte, aber ich war mir nicht sicher.«
    »Was haben Sie gemacht?«, fragte Decker.
    »Versucht, sie zu erreichen, natürlich. Ich muss es mindestens zwanzigmal hintereinander probiert haben, bis Marina mich endlich anrief und mir sagte, wie leid ihr das täte. Ich fragte sie, was sie damit meine.«
    Er schluckte wieder.
    »Zu dem Zeitpunkt dachte ich nicht, dass Roseanne an Bord gewesen war, sondern nur, dass es ein West-Air-Crash war und sie vielleicht meine Unterstützung bräuchte.«
    »Das dachten Sie wirklich?«
    »Sie war immer noch meine Frau.« Er trank ein weiteres Glas Wasser. »Dann sagte Marina mir, Roseanne sei an Bord des Fliegers. Ich dachte, ich falle gleich in Ohnmacht, und fragte sie, woher sie das wisse. Sie meinte, sie hätte mit Roseanne auf dem Parkplatz gesprochen... dass sie vereinbart hätten, später über alles zu reden, von Frau zu Frau, aber eben nicht gleich, denn Roseanne hätte den Flug erreichen müssen...«
    Wieder vergrub er den Kopf in seinen Händen. Decker wartete ab, bis er wieder auftauchte.
    »Ich bin umgekippt. Als ich zu mir kam,

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