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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wir sind allzeit bereit für Kino und Abendessen.«

17
     
    Das Apartment war Teil einer großen Anlage, die sich aus lauter ineinander übergehenden Wohnblocks zusammensetzte. Die Gebäude für Singles aus den beschwingten Siebzigerjahren hatte man komplett renoviert; die Fassaden waren mit Holz und Gips verkleidet, und jede Wohnung hatte einen Balkon. Die Platanen und Ulmen, die vor drei Jahrzehnten winzig klein gepflanzt worden waren, spendeten nun als ausgewachsene Bäume Schatten und sorgten für ein grünes Ambiente – eine wichtige Annehmlichkeit im West Valley, wo die Sommertemperaturen oft vierzig Grad erreichten. Dunn und Oliver durchquerten einen Innenhof nach dem anderen, alle in blühende Azaleen getaucht, und kamen dabei an zwei Swimmingpools, vier Jacuzzis, einem gläsernen Fitnessraum, einem Gemeinschaftsraum, zwei Cafés nur für Anwohner und einem Dutzend Parkplätzen vorbei. Das Ganze wirkte bis ins Detail durchgeplant und besaß den Charme eines Vorstadt-Shoppingcenters.
    Das Apartment der Dresdens befand sich in der obersten Etage eines dreistöckigen Blocks. Ivan öffnete auf das Klopfen an seiner Tür hin mit finsterer Miene. Marge begutachtete den Mann ganz kurz und befand, dass die Fotos ihm nicht gerecht wurden. Er hatte dichtes schwarzes Haar, Aufsehen erregende blaue Augen und ein starkes Kinn, und das Einzige, was an ihm nicht perfekt war, waren kleine Pickel und Krater auf der Gesichtshaut. Er war etwas kleiner als Marge, legte aber dank seines guten Aussehens und sportlichen Körpers eine hochmütige Haltung an den Tag. Er trug ein schwarzes ärmelloses T-Shirt, eine lange schwarze Trainingshose und hatte sich ein Handtuch um den Hals gelegt, obwohl er nicht so aussah, als hätte er trainiert: Jedes Haar saß an seinem Platz, nirgendwo ein Schweißtropfen.
    »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen, Mr. Dresden«, sagte Marge.
    »Habe ich eine andere Wahl?«, keifte er zurück. »Es reicht wohl nicht, dass ich um meine Frau trauere, sondern Menschen wie Sie sorgen auch noch dafür, dass die Versicherung sich querlegt. Das Geld kann Roseanne nicht ersetzen, aber verraten Sie mir mal, warum ich noch mehr leiden soll als ohnehin schon.«
    Sie standen immer noch im Hausflur. »Vielleicht wäre es besser, Sir, wir würden uns drinnen weiter unterhalten«, bemerkte Oliver.
    Dresden schnaubte wütend und gab den Weg frei. Die Detectives betraten die Wohnung und sahen sich um. Die Einrichtung kam aus den modernen Möbelhausketten, war aber hübsch zusammengestellt. Das Apartment war sicherlich kein Schweinestall, doch Aufräumen und Putzen würden nicht schaden. Überall verteilt lagen die Zeitungen der letzten Woche, und der Abfalleimer quoll über von leeren Bierdosen, Fast-Food-Behältern und Dutzenden von Fitnessriegel-Verpackungen. Außerdem hätte dem Raum ein Hauch Weiblichkeit gutgetan – Blumen, Bilder, Kerzen -, denn alles war in strengen Linien und blassen Farben wie Weiß, Grau und Pastellblau gehalten, außer einem einsamen schwarzen Ledersofa.
    »Wenn Sie schon mal hier sind, können Sie sich auch setzen«, sagte Dresden und warf einige Zeitungen auf den Boden, wodurch er ein Sofakissen freilegte. Er wartete, bis die Polizisten Platz genommen hatten, und fuhr dann mit seiner Wehklage fort. »Vielleicht muss ich ja lächeln und bitte-bitte sagen, damit Sie mir geben, was mir rechtmäßig zusteht.«
    »Warum denken Sie, wir würden Ihnen etwas vorenthalten?«, fragte Marge.
    »Ach, hör’n Sie auf! Sehe ich aus wie ein Idiot?« Er zog das Handtuch vom Hals weg und schlug einmal damit durch die Luft. »Versicherungen tun alles, um nicht zahlen zu müssen, und es ist wirklich nicht gerade hilfreich, wenn die Polizei andauernd Fragen nach der Leiche stellt. Als wär’s mein Fehler, dass die vom Bergungsteam unfähige Trottel sind.«
    Oliver unterbrach ihn. »Also glauben Sie, Ihre Frau kam bei dem Flugzeugabsturz ums Leben, Mr. Dresden?«
    Dresden sah ihn ungläubig an. »Natürlich starb sie bei dem Absturz! Wenn Sie noch eine Idee haben, nur zu, ich bin ganz offen!«
    »Ich weiß, dass Sie sich ärgern.« Oliver schlug erst die Beine übereinander, stellte dann aber wieder eins neben das andere. »Die Versicherung unterstützt uns auch keinen Deut, und West Air...« Er winkte ab. »Die verzögern alles knallhart. Sie sind unsere letzte Hoffnung. Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    »Und wenn Sie uns weiterhelfen, könnten wir dasselbe für Sie tun«, fügte Marge hinzu.
    »Es

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