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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Experten vermuten Letzteres, aber ehrlich: Seit wir all dies hier entdeckt haben, gebe ich auf unsere Eierköpfe nicht sehr viel.« Grant machte ein verächtliches Gesicht. »Wir kommen nur langsam voran, vor allem weil wir nicht in Hinterhalte geraten wollen. Das da unten ist ein Labyrinth. Ich habe bereits Verstärkung angefordert. Von Fort Methom ist eine ganze Brigade in Marsch gesetzt worden, alles Pioniere. Wir werden hier in Kürze ausreichend Personal und Ausrüstung haben, um eine sehr, sehr gründliche … archäologische Untersuchung durchführen zu können.«
    Daxxel war sich gar nicht sicher, ob das eine so gute Idee war. Mochte es das große Misstrauen Hardans sein, dass ihn unbewusst beeinflusst hatte. Er fand jedoch die Tatsache, dass sich manche Niib-Geheimnisse bisher vor dem Zugriff der Akte verborgen hatten, gar nicht so schlecht. In den falschen Händen …
    Daxxel seufzte.
    Es war schwer, in einem Universum zu leben, das zu gut 90 % aus den falschen Händen bestand. Er schaute in seine eigenen und fragte sich unwillkürlich, woher er eigentlich diese Arroganz nahm …
    »Sobald es da unten sicher ist, können Sie sich selbst noch einmal umsehen, Daxxel.«
    Dieser wechselte einen schnellen Blick mit Zant und schüttelte dann schnell den Kopf. Er würde es da unten nur aushalten, indem er erneut die Gesellschaft von rosa Ponys suchte, und davon hatte er auf absehbare Zeit genug.
    »Ich würde es vorziehen, hier oben zu warten. Ich würde da unten nur stören.«
    Der Avatar nickte verständnisvoll. Er hatte die medizinischen Berichte sicher gelesen. Der Militärarzt hatte Daxxel empfohlen, für die nächsten sechs Monate nicht einmal mehr eine Kopfschmerztablette zu nehmen. Wenn ein Militärarzt, der nicht für Zimperlichkeit bekannt war, zu einer solchen Empfehlung kam, war das bemerkenswert.
    »Wie Sie wünschen«, sagte Grant. »Sie haben ja Ihren Teil getan. Es ist für mich sehr deprimierend, dass der Verrat so tief in unser System gewuchert ist. Sie haben da unten gegen einen meiner besten Agenten gekämpft. Ich muss mich dafür entschuldigen, denn ich bin meiner Aufsichtspflicht offenbar nur ungenügend nachgekommen.«
    Grant klang aufrichtig und Daxxel wusste nicht genau, wie er darauf reagieren sollte. Auf der einen Seite fand er, dass Grant in der Tat Mist gebaut hatte – auf der anderen Seite war es möglicherweise etwas undiplomatisch, das Messer in der Wunde noch einmal umzudrehen, vorausgesetzt, Grant empfand tatsächlich einen Schmerz und sonderte nicht nur Wortformeln ab, die nichts mit echtem Bedauern zu tun hatten.
    Daxxel schwieg also einfach. Auch seine Gefährtin sagte nichts. Sie wirkte durch die Anwesenheit des Ministers beinahe so etwas wie eingeschüchtert, ein Zug, den Daxxel so gar nicht an ihr kannte.
    »Wir werden nicht nachlassen, bis wir diese Sache restlos aufgeklärt haben«, sagte Grant. »Sie haben sehr gute Arbeit geleistet. Nicht alle sind damit zufrieden, dass sie beide immer nur tun, was ihnen gerade einfällt, und Anweisungen nicht ernst genug nehmen – andererseits scheint mir dies gleichzeitig ihr Erfolgsrezept zu sein.«
    »Wir sind eher in die Sache hineingestolpert«, murmelte Daxxel und verkniff sich das sarkastische »Wie immer«. Es war aber wirklich so. Wenn er ein Talent hatte, dann war es, sich in Dinge einzumischen, ohne zu verstehen, worum es eigentlich ging und gegen wen er da antrat. Er handelte zu impulsiv. Die richtig coolen Leute nannten das »Instinkt«. Daxxel nannte es Blödheit.
    Und dann wurden sie beide meist zu Spielbällen der Ereignisse und wurschtelten sich durch. Das war er. Ein Wurschtler. Casimir Daxxel, der Wurschtler der Galaxis. Ein echter Held im feinen Saitling.
    Es war eigentlich zum Kotzen.
    »Sie sind definitiv zu bescheiden, Daxxel. Ich sehe eine große Karriere vor Ihnen.«
    »Das ist sehr freundlich.«
    »Ich bin mir sicher, dass auch Ihre Vorgesetzten Ihre Qualitäten erkennen.«
    Das taten sie, indem sie ihn und Zant möglichst weit von den wirklich wichtigen Ereignissen fernhielten. Das war ihnen diesmal unabsichtlich nicht gelungen und sie würden in der Tat ihre Konsequenzen daraus ziehen, ihn noch weiter fortschicken und irgendwie beschäftigen. Diejenigen, die einen Wert in diesem Team sahen, waren durchaus nicht ohne Einfluss, daher bekam Daxxel keinen Schreibtisch. Aber jene, die sie beide für ein Ärgernis hielten, hatten die Mehrheit.
    Andererseits.
    Er sah Grant an.
    Das kann sich ja noch

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