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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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leckte sich genüsslich einen Klecks Hiffenmark vom Finger, dann wurde sie wieder ernst. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir im Labor ein paar Hautpartikelchen vom Täter auf dem Messer finden werden, mit denen wir einen genetischen Fingerabdruck erstellen lassen können.«
    »Falls er keine Handschuhe getragen hat«, warf Wünnenberg ein, der die gute Laune der Spurensucherin auf die Probe stellen wollte.
    Tatsächlich nahm Mur diesen Einwand mit einem Schulterzucken unerwartet gelassen hin.
    Dann breitete sich Schweigen aus, als Hackenholt eine Kopie des Videos der Sparkassenüberwachungskamera abspielte. Die Beamten schauten konzentriert zu, wie Annika Dorn die Schalterhalle betrat, Geld abhob und wieder ging. Vor allem die Sequenz, in der die Kette kurz zu sehen war, erregte allgemeine Aufmerksamkeit. Hackenholt stoppte den Film beim zweiten Abspielen an ebendieser Stelle.
    »Leider hat der Kollege vom Erkennungsdienst bisher noch keine Bildausschnitte gefertigt«, stellte er bedauernd fest.
    »Also, für mich sieht es aus, als würde es sich bei der Kette um eine Sonderanfertigung und nicht um Massenware handeln«, äußerte Stellfeldt eine Vermutung, während er über seine Glatze strich. Er hatte lange bei der Sachfahndung gearbeitet und war damit in dieser Hinsicht Experte. »Sie wirkt sehr ausgefallen.«
    »Denkst du, wir können herausfinden, welcher Goldschmied sie hergestellt hat?«
    »Wenn sie hier im Großraum gefertigt wurde, auf alle Fälle. Allerdings ist das Bild grobkörnig, und wir sehen nur einen kleinen Ausschnitt. Sie kann weiß Gott woher stammen, vielleicht war sie auch ein Urlaubsmitbringsel. Das würde dann einer Suche nach der sprichwörtlichen Stecknadel im Heuhaufen gleichkommen.«
    Hackenholt ließ sich angesichts dieser pessimistischen Aussicht nicht verstimmen. »Sobald wir eine Vergrößerung des Bildausschnitts haben, werden wir jemanden abstellen, der sämtliche Juweliere der Gegend abklappert. Außerdem müssen Pfandhäuser und Händler informiert werden. Vielleicht versucht der Täter den Schmuck schnellstmöglich zu verkaufen. Ich werde später mit Frau Eschbach, der Freundin des Opfers, einen Termin vereinbaren und nach der Kette fragen. Vielleicht weiß sie ja etwas darüber.«
    Er blickte in die Runde. Niemand erhob Einspruch. »Saskia«, fuhr Hackenholt daher fort, »wie ist der aktuelle Stand der Ermittlungen in Frankfurt?«
    »I hob a Bild vom Herrn Kork an dej Kolleng gmaild. De Hodelinhooba hodd n aa soford dekennd. De schdehd selbsd dej ganze Zeid über am Embfang. Außerdem hodd de Herr Kork fej bei de Zimmabuchung san echdn Noma oogem.«
    »Wahrscheinlich will er die Übernachtung von der Steuer absetzen«, scherzte jemand.
    Ein paar Leute lachten.
    »Des is doch woschd! Jedenfalls is er verschwundn, nachdem er am Sonndooch ausm Hodel ausdscheckd hodd«, beendete Saskia Baumann ihren Bericht
    »Hat er von dort aus telefoniert?«
    »Des is noch ned kloa. In dem Edablissmong gibds fej nämlich ka Delefon aafm Zimma, bloß an Münzschbrecha aafm Flua.«
    »Gut, die Kollegen müssen am Ball bleiben. Das ist unsere einzige Chance, ihn zu finden«, sagte Hackenholt.
    Bevor ein anderer das Wort ergreifen konnte, hob Christine Mur erneut ihren Kugelschreiber in die Luft. »Ich habe noch mehr Neuigkeiten«, sagte sie und machte eine Kunstpause.
    Alle blickten sie gespannt an.
    »Wir haben von sämtlichen Filialmitarbeitern Fingerabdrücke genommen, damit wir deren Spuren ausschließen können. An der Sicherheitstür, die zum Büro führt, habe ich jedoch Abdrücke gefunden, die von keinem der Angestellten stammen.« Schnell hob sie wieder die Hand, um nicht unterbrochen zu werden. »Ich weiß, das allein wäre noch nicht weiter interessant, aber diese Spuren befanden sich auch an der Innenseite der Tür sowie auf dem Schreibtisch des Opfers.« Mur sah triumphierend in die Runde. »Daraufhin habe ich noch mal mit dem Stellvertreter, Herrn Raab, telefoniert. Er schwor, dass ganz sicher kein Kunde oder Lieferant ins Büro gelassen wird. Nur Mitarbeitern sei es gestattet, die Räume zu betreten. Und gerade Annika Dorn hätte peinlich genau auf die Einhaltung dieser Regel geachtet.«
    »Konntest du die Spuren schon mit Korks Fingerabdrücken aus seiner Wohnung abgleichen?«, fragte Hackenholt begierig, die gute Laune seiner Kollegin ausnutzend.
    Mur wiegte den Stift hin und her. »Soweit es mit dem Vergrößerungsglas zu erkennen ist, gibt es nicht genügend Übereinstimmungen.

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