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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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hielt sie ihn in einer lockeren Umarmung fest. »Wie war dein Tag?«
    »Furchtbar. Lass mich schnell duschen und etwas anderes anziehen, dann setze ich mich zu dir und erzähle dir alles.«
    Sophie nickte. »In der Küche steht ein Topf Nudelsuppe, falls du Hunger hast. Patricia hat ihn mir heruntergebracht.«
    Hackenholt sah sie beschämt an. »Warum hast du mich nicht angerufen? Ich hätte dir auch etwas kochen oder für dich in die Apotheke gehen können.«
    »Ach Frank. Du kannst doch nicht einfach alles stehen und liegen lassen und nach Hause rennen, um mir einen Topf Suppe zu machen. Was würden denn deine Verdächtigen dazu sagen?«, versuchte Sophie zu scherzen. »Und Patricia hatte sowieso nichts vor.«
    Eine Viertelstunde später kam Hackenholt frisch geduscht ins Schlafzimmer zurück und setzte sich wie versprochen zu Sophie. »Soll ich dir frischen Tee kochen?« Als sie ablehnte, griff er nach ihrer Hand. Zögerlich strich er über jeden einzelnen Finger. »Ich habe dich heute Nacht vermisst, als ich nach Hause kam«, gestand er endlich. »Ich dachte, du wärst sauer und bist deswegen nicht zu mir gefahren. Es war mitten in der Nacht, und dann war ich einfach zu müde, um noch zu dir zu kommen.«
    »Wie kannst du nur glauben, ich wäre so böse auf dich, dass ich nicht bei dir sein wollte? Frank, du kennst mich doch inzwischen besser als jeder andere Mensch. Ich liebe dich. Und ich bin mir durchaus bewusst, was dein Beruf von dir verlangt. So etwas wird wohl noch öfter vorkommen.«
    Hackenholts Herz hüpfte vor Freude über diese Worte. »Was würdest du davon halten, mit mir zusammenzuziehen?«, fragte er schließlich. »Ich meine, nicht nur in eine unserer Wohnungen. Wir könnten etwas Neues für uns beide suchen.«
    Ein wenig fürchtete er, Sophie könne ihm ihre Hand entziehen und Nein sagen. Immerhin lebte sie schon in ihrer Traumwohnung, die sie sicherlich nicht so ohne Weiteres aufgeben würde. Aber ihre Hand blieb entspannt in der seinen liegen.
    »Es wird zwar nicht leicht werden, etwas Passendes zu finden, aber ich glaube, du hast recht. Es ist an der Zeit, sich nach etwas Gemeinsamem umzuschauen.«
    In Hackenholt machte sich ein kaum zu bändigendes Glücksgefühl breit. Wie musste es sich erst anfühlen, wenn er Sophie eines Tages einen Heiratsantrag machen und sie annehmen würde?

Donnerstag
    Fercen Törün schreckte auf. Es war halb drei, und sie hatte kaum eine Stunde geschlafen. Im Zimmer nebenan lag ihr zwei Monate alter Sohn schreiend in seinem Bettchen. Wie schon die ganze Nacht litt er auch jetzt wieder an Blähungen. Völlig übermüdet stand sie auf und ging hinüber, ohne Licht zu machen. Mitsamt seiner winzigen Bettdecke hob sie den Säugling aus der Wiege und drückte ihn an ihre Schulter, was ihn jedoch nur für einen kurzen Moment beruhigte. Sanft schaukelnd trug sie ihn durch die Wohnung. Da ihr Mann Nachtdienst hatte, konnte sie ungehindert im Wohn- und Schlafzimmer umherwandern. Sie summte eine leise Melodie vor sich hin, murmelte ab und zu ein paar tröstende Worte und streichelte dem Kleinen beruhigend den Rücken.
    Als er nach einer halben Stunde noch immer weinte, ging sie in die Küche, um ein Fläschchen Fencheltee zuzubereiten. Nachdem sie den Flaschenwärmer eingeschaltet hatte, trat sie ans Fenster und sah hinaus. Vor ihr erstreckte sich der Innenhof des Nachbargebäudes: ein riesiger Wohnblock, der von der Schweppermannstraße sogar noch ums Eck in die Pilotystraße reichte. Da im Erdgeschoss des Neubaus ein prima-Discounter, ein Waschsalon, eine Drogerie und ein Bäcker untergebracht waren, galt im gesamten Hof Parkverbot. Er war die Lieferzone der Geschäfte. Der Blick aus Fercen Törüns Küchenfenster bot nie einen sonderlich schönen Anblick: Entweder schaute man auf Lastwagen oder auf ein Sammelsurium alter Holzpaletten, leerer Kartonagen und anderen Gerümpels, das gestapelt neben dem Ladetor des Supermarktes stand. Nun aber loderte dort ein Feuer. Lange Flammen züngelten an der Fassade empor.
    Feuer! Sobald ihr Gehirn die Bedeutung dessen, was sie sah, erfasst hatte, erwachte Fercen aus ihrer Erstarrung. Ungeachtet des nach wie vor schreienden Säuglings rannte sie ins Wohnzimmer und wählte 112.
    ***
    Die morgendliche Besprechung der Ermittlungsgruppe begann gedrückt. Nur Hackenholt war guter Stimmung, obwohl er die Nacht auf dem Sofa hatte verbringen müssen. Sophie hatte darauf bestanden. Wenn er neben ihr schliefe, würde sie ihn mit ihrem Geschniefe

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