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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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    Beschwingt passierte Hackenholt mehrere Touristengruppen, die trotz des schlechten Wetters Nürnbergs mittelalterliche Bauten bestaunten, und ging zurück in Richtung des präsidiumseigenen Parkplatzes, wo sein Auto auf ihn wartete. Als er den Schließmechanismus entriegelte und die Fondtür öffnete, um die Tragetasche mit den Büchern auf den Rücksitz zu stellen, fiel sein Blick auf einen dunklen Stoffhaufen. Irritiert schaute er genauer hin. Er konnte sich nicht erinnern, eine Decke ins Auto gelegt zu haben, und schon gar nicht in dieser Farbe. Als er danach griff, erstarrte er mitten in der Bewegung. Sein Herz tat einen Satz.
    ***
    Unmittelbar neben dem Ehekarussell, das von der Mehrheit der Nürnberger auch nach über zwanzig Jahren wegen seiner derben Darstellungen abgelehnt wurde, blieb Ludwig Kork am Weißen Turm stehen. Er hatte keine Ahnung, wohin er gehen sollte. Im ersten Moment war er froh gewesen, nicht länger unter Tatverdacht zu stehen und endlich das Gebäude verlassen zu können. Doch schon jetzt war die Erleichterung neuen Problemen gewichen: Wo sollte er unterkommen? Denn eigentlich hatte sich seine Situation nur unwesentlich geändert. Zwar hatte er die Ermittler davon überzeugen können, dass er nicht der Mörder war, aber die Geschichte über die Fleischmafia hatten sie nur äußerst widerwillig geschluckt, wenn überhaupt. Kork war sich nicht einmal sicher, ob sie seinen Hinweisen wirklich nachgehen würden.
    Getreu seinem Motto »Wenn du nicht gesehen werden willst, verstecke dich in einer Menschenmenge« wandte er sich in Richtung Hefnersplatz und schlüpfte in das stets gut gefüllte Café Mohr in der Färberstraße.
    Bei einem Humpen Milchkaffee versuchte er den Ablauf der nächsten Tage zu planen. Zurück zu Franz auf den Bauernhof konnte er leider noch nicht. Schließlich musste er sich dringend über einige Dinge Klarheit verschaffen und mit ein paar Leuten hier in Nürnberg reden.
    Die im Moment drängendste Frage aber war, wo er heute übernachten sollte. Seine Wohnung kam nicht in Frage. Dort würde man ihn als Erstes suchen. Insofern war die polizeiliche Haftzelle ein durchaus sicherer Aufenthaltsort gewesen. Sich in der eigenen Stadt ein Hotel zu nehmen erschien ihm als widersinnig. Außerdem musste er sein Geld zusammenhalten. Wer konnte schon wissen, wie lange sich dieses Versteckspiel noch hinziehen würde. Auch in der Redaktion wollte er sich bis auf Weiteres nicht blicken lassen. Herr Regener, sein Chef, würde die Geschichte mit Sicherheit aus ihm herauskitzeln und sofort ganz groß herausbringen. Und dieser Ruhm gebührte nun wirklich ihm selbst.
    Blieb noch Sabine. Doch auch bei ihr gab es zwei Probleme: Zum einen war er sich nicht sicher, wie sie reagieren würde, wenn er nun plötzlich wieder vor ihrer Tür stand. Schließlich hatte er sich seit seiner Flucht nach Aschaffenburg nicht mehr bei ihr gemeldet. Zum anderen fragte er sich, ob ihm ihre Wohnung überhaupt Schutz bot. Vielleicht hatte der Mörder ihn ja bereits unbemerkt beschattet und seine Gewohnheiten sowie Freunde und Bekannte ausgespäht? In Ermangelung weiterer Alternativen musste er es jedoch auf einen Versuch ankommen lassen. Bei C&A kaufte er sich rasch einen günstigen Pulli und eine einfache Hose. Dann machte er sich mit der U-Bahn auf den Weg zu Sabines Wohnung. Wohl war ihm nicht dabei. Immer wieder drehte er sich um und überprüfte, ob ihm jemand folgte.
    Sabine reagierte völlig anders als erwartet. Statt reserviert zu sein, fiel sie ihm um den Hals. Verstehe einer die Frauen, dachte er, war in diesem Moment aber heilfroh, nicht die Tür vor der Nase zugeschlagen zu bekommen.
    »Wo warst du, Lu? Ich hatte solche Angst, dir könnte etwas passiert sein«, schniefte sie, während ihr Tränen über die Wangen liefen.
    »Ich musste kurzfristig untertauchen«, entgegnete Kork geheimnisvoll.
    »Aber die Polizei sucht dich!«
    »Das habe ich schon geregelt. Ich komme gerade vom Präsidium.« Behutsamer, als er es sich selbst zugetraut hätte, bugsierte er Sabine ins Wohnzimmer und drückte sie auf das Sofa. Dann holte er ihr ein Bier aus dem Kühlschrank. »Nun trink erst mal einen Schluck, dann sieht die Welt gleich anders aus.« Er merkte selbst, wie schrecklich platt er klang. »Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?«, schob er rasch die Frage nach, die ihm am meisten unter den Nägeln brannte. »Ich kann erst mal nicht in meine Wohnung zurück.«
    »Wieso? Was ist eigentlich los,

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