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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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auch der gesamte Landkreis dazu. Wir müssen ein riesiges Einzugsgebiet absuchen: von Stein über Roßtal nach Großhabersdorf, westlich bis nach Wilhermsdorf und im Norden über Puschendorf bis nach Obermichelbach. Also fast bis Herzogenaurach.« Er seufzte. »Könnte es Saskia nicht noch mal bei dem Ehepaar versuchen? Vielleicht erinnern sich die beiden ja doch an die Automarke, wenn sie Fotos verschiedener Modelle aus unserer Kartei sehen.«
    Hackenholt zögerte. Wie er die Wehners einschätzte, würden sie sich auf zwei völlig unterschiedlich aussehende Fahrzeuge festlegen. Andererseits hatten sie nichts zu verlieren. Die Nachfrage konnte die Suche nachhaltig voranbringen und enorm viel Zeit sparen.
    »Einen Versuch ist es wohl wert«, stimmte er daher zu.
    An dieser Stelle meldete sich Christine Mur, die bislang konzentriert mit einem weißen Kugelschreiber mit der Aufschrift »Landeskriminalamt Baden-Württemberg« gespielt hatte, schroff zu Wort.
    »Ich bin nicht sicher, ob das Wohnmobil unsere einzige wichtige Spur ist«, brachte sie ihren Zweifel zum Ausdruck. »Ihr erinnert euch sicher an die Taschentücher, die wir in dem Miniwäldchen gegenüber dem Supermarkt gefunden haben?« Eine rhetorische Frage, auf die sie keine Antwort erwartete. »Das DNA-Gutachten ist jetzt da. Mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu einundzwanzig Milliarden stammt das Blut auf den Taschentüchern von Annika Dorn.«
    Ein Ruck ging durch die Beamten. Die Mitteilung brachte ganz neue Aspekte in die Diskussion. Waren die Fundstücke bislang eher als ein ungewisses Puzzleteil in der Peripherie der Ermittlungen betrachtet worden, rückte die Aussage des Rentners, der den Hund gesehen und gehört hatte, nun in den unmittelbaren Fokus.
    »Wenn si de Däda nachm Verlassn vom Dadord in dem Wäldla dou gsäuberd hodd, is des doch a Hinweis, des de ned midm Wohnmobil kumma is«, mutmaßte Saskia. »Schließlich hädd de san Hund ned an an Baum bundn, wenn ern aa im Wohnmobil hädd lassn könna.«
    »Halt«, unterbrach Stellfeldt sie. »Das kannst du so nicht sagen. Wer weiß, ob der Taschentuchbesitzer auch der Hundebesitzer ist. Das kann alles reiner Zufall sein. Es gibt bisher keinen konkreten Hinweis, der beides miteinander in Verbindung bringt.«
    Christine Mur nickte zustimmend. »Außerdem müsst ihr eins bedenken: Mit zwei Taschentüchern kann man sich höchstens die Fingerspitzen abwischen. Und ihr habt selbst gesehen, wie viel Blut bei dem Mord geflossen ist. Der Täter hätte mindestens ein Handtuch und einen Eimer Wasser gebraucht, um sich von dem gesamten Blut zu befreien, das zweifellos an ihm klebte.«
    »Aber wer außer dem Mörder sollte Taschentücher mit Frau Dorns Blut durch die Gegend tragen?«, insistierte Wünnenberg.
    »Es könnten auch zwei Täter gewesen sein«, entgegnete Mur mild, schnippte zweimal mit ihrem Kuli und stand dann ohne Vorankündigung auf, um das Besprechungszimmer zu verlassen.
    Hackenholt schwieg. Er musste erst mal in Ruhe über das Gesagte nachdenken. Spekulationen halfen jetzt nicht mehr weiter. Ganz im Gegenteil. Sie konnten der Ermittlung sogar zum Verhängnis werden. Die Beamten standen vor einem neuen Rätsel.
     
    Als Hackenholt von der Besprechung in sein Büro zurückkam, fand er eine Telefonnotiz auf seinem Schreibtisch. In seiner Abwesenheit hatte Ludwig Kork im Geschäftszimmer angerufen: Er sei bedauerlicherweise verhindert und könne diese Woche nicht mehr ins Präsidium kommen. Außerdem habe er schon alles gesagt, was es zu sagen gebe.
    Wütend griff Hackenholt zum Telefon und wählte Korks Privatnummer. Niemand meldete sich. Aus purem Trotz ließ er es so lange klingeln, bis die Verbindung automatisch unterbrochen wurde. Danach versuchte er es unter Sabine Morlocks Anschluss, aber auch die junge Frau ging nicht an ihren Apparat. Zuletzt rief er bei der Zeitung an. Der Chefredakteur sei außer Haus, informierte ihn die Sekretärin. Allmählich fragte sich Hackenholt, ob die drei, Kork, Morlock und der Chefredakteur, nicht vielleicht gerade zusammen in einem Café saßen und Kriegsrat hielten. Während Hackenholt seinem obskuren Gedanken nachhing, plapperte die Redaktionssekretärin munter weiter.
    »Seit dem Besuch Ihrer Kollegen haben wir noch nichts von Lu gehört. Sonst hätten wir Sie selbstverständlich umgehend verständigt«, flötete sie zuckersüß in den Hörer.
    »Verkaufen Sie mich nicht für blöd«, blaffte Hackenholt zurück. »Herr Kork hat gestern selbst

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