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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Ihr war nicht einmal anzumerken, ob sie ihn überhaupt verstanden hatte. Hackenholt ließ mehrere Minuten verstreichen.
    »Frau Morlock, ich muss Ihnen jetzt leider noch ein paar Fragen stellen«, sagte er dann behutsam.
    Auch jetzt reagierte sie nicht. Tränen tropften von ihrem Kinn auf die Jacke und bildeten dort dunkle Flecken.
    »Wissen Sie, im Moment gibt es noch zu viele Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Sie müssen mir helfen.« Bei den letzten Worten legte er seine Hand sanft auf ihren Unterarm.
    Erst jetzt wandte sie ihm ihr Gesicht zu. Sie musterte ihn so erstaunt, als sähe sie ihn gerade zum ersten Mal. Dann schweifte ihr Blick suchend durchs Zimmer. Hackenholt nahm ein Päckchen Taschentücher vom Couchtisch und reichte es ihr. Umständlich zog sie eins aus der Packung und schnäuzte sich.
    Nach und nach verebbte ihr Schluchzen, und Hackenholt erfuhr, dass Ludwig Kork seit Mittwochabend bei ihr gewohnt hatte, weil er sich nicht zurück in seine Wohnung traute. Er wollte nicht einmal mehr zum Wäscheholen dorthin gehen, deshalb hatte sie das am Donnerstagmorgen für ihn erledigt. Lu hatte auch nicht in der Redaktion gearbeitet, er hatte am Vormittag nur an ihrem Computer gesessen und im Internet gesurft.
    Hackenholt fragte nach Details, doch Sabine Morlock konnte nicht mehr dazu sagen. Sie wusste lediglich, dass sich Lu am Donnerstagabend mit jemandem treffen wollte, der ihm seine Hilfe angeboten hatte, weitere Beweise zu sammeln. Den Namen der Person hatte Lu nicht genannt. Er hatte nicht darüber sprechen wollen, und sie war Donnerstagmittag zu ihren Eltern gefahren. Auch den Namen Patrick Hettenbach hatte sie noch nie gehört.
    »Wissen Sie, wo sein Laptop ist?«
    Die Studentin zuckte verneinend mit den Schultern. »Ich kann mich nicht erinnern, dass er den Computer hier mit dabeihatte, sonst hätte er ja auch nicht mit meinem gesurft.« Sie schniefte wieder in ihr Taschentuch.
    »Darf ich mich mal umschauen?«, fragte Hackenholt.
    Sie nickte. Gemeinsam sahen sie die Zimmer durch, Korks Laptop fanden sie jedoch nicht. Daraufhin bat Hackenholt, sich ihren Computer anschauen zu dürfen. Ohne zu zögern, schaltete Sabine Morlock das Gerät ein, entdeckte aber auf der Festplatte keine neuen, von Ludwig Kork gespeicherten Dateien. Auch der Webbrowser brachte keine neuen Erkenntnisse: Sein Speicher war gelöscht worden, und damit gab es keine einfache Möglichkeit mehr nachzuvollziehen, welche Seiten Kork besucht hatte. Schließlich verabschiedete sich Hackenholt von der jungen Frau, nicht ohne sie ein weiteres Mal gefragt zu haben, ob er jemanden für sie anrufen solle, was sie aber erneut verneint hatte.
     
    Im Büro schrieb Hackenholt sofort eine Anforderung für einen Verbindungsnachweis für Sabine Morlocks Telefonanschluss heraus. Hierbei ging es ihm lediglich um vergangenen Mittwoch und Donnerstag. Da Kork bei ihr gewohnt hatte, war es möglich, dass der Journalist von dort aus Gespräche geführt hatte.
    Im Geschäftszimmer schickte er das Fax an die entsprechende Stelle. Auf dem Rückweg in sein Büro traf er Christine Mur auf dem Gang, die energisch ein paar Blätter Papier in der Hand schwenkte.
    »Das LKA hat gerade die Ergebnisse durchgefaxt.« Eilig drückte sie ihm die Seiten in die Hand.
    »Was ist das?«, fragte Hackenholt mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    »Die Analyse der Spuren, die wir an Korks Kleidung gefunden haben«, sagte sie ungeduldig. »Wir können jetzt nachweisen, dass es sich um ein und denselben Mörder handelt. Wir haben sowohl DNA-Träger wie auch Fasern an Korks Kleidung gefunden, die mit den Spuren identisch sind, die wir an Annika Dorns Sachen und im Messergriff sichergestellt haben.«
    »Das ist ja wunderbar!«, rief Hackenholt überschwänglich.
    Mur sah ihn entgeistert an und fragte sich vermutlich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis dem zugereisten Münsteraner in solchen Situationen ein einfaches fränkisches »Baasd scho!« über die Lippen käme. Kopfschüttelnd ging sie zurück in ihr Büro.
    Als Hackenholt sein Zimmer betrat, saß Stellfeldt auf seinem Stuhl und unterhielt sich angeregt mit Wünnenberg.
    »Ich habe Ralph gerade erzählt, wie es heute Nacht am Hafen gelaufen ist. Ganze vierzehn Personen haben wir angetroffen! Zwei davon waren von der Wach- und Schließgesellschaft, aber die haben leider nicht von Donnerstag auf Freitag gearbeitet. Zumindest haben sie versprochen, ihre Kollegen zu unterrichten und sie zu bitten, bei uns

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