Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
Vom Netzwerk:
ohne den Lack kaputt zu machen.«
    ***
    Es war ein schöner Abend gewesen. Renate Simon schwelgte noch immer in den Genüssen des vorzüglichen Menüs. Auch der Wein hatte hervorragend harmoniert. Lachend hielt Hettenbach ihr die Beifahrertür auf, bevor er selbst ins Auto stieg.
    An der Kreuzung Kilianstraße, Ecke Erlanger hielt bei Rot ein Streifenwagen hinter ihnen. Kaum sprang die Ampel auf Grün, scherte das Fahrzeug aus, überholte und setzte sich mit eingeschaltetem Blaulicht vor sie. Auf dem Display blinkte abwechselnd »STOPP« und »POLIZEI«. Hettenbach fuhr rechts in die Haltebucht vor der Endhaltestelle Thon.
    Die junge Beamtin, die ausstieg und ans Fahrerfenster trat, teilte ihm freundlich mit, dass das rechte Rücklicht seines Wagens defekt sei. Dann ließ sie sich von ihm Führerschein und Fahrzeugpapiere zeigen, während ihr Kollege langsam um das Auto herumging und mit seiner Taschenlampe hineinleuchtete. Als die Polizistin glaubte, Alkohol im Atem des Fahrers zu riechen, fragte sie, ob er etwas getrunken habe.
    Da Hettenbach auffällig herumdruckste, holte sie kurzerhand einen Alcomat aus ihrem Dienstfahrzeug und ließ ihn pusten. Das Gerät zeigte 0,23 an. Hettenbach war erleichtert, bis ihn die Ordnungshüterin darüber aufklärte, dass es sich bei dem Wert um Milligramm und nicht um Promille handele.
    »Ich schlage vor, wir warten jetzt zehn Minuten und versuchen es dann noch einmal. So können wir sehen, ob sich der Wert gerade im Ab- oder Aufbau befindet. Sie liegen nämlich genau an der Grenze zu 0,5 Promille. Dass das die Grenze zu einem Monat Fahrverbot ist, wissen Sie ja wohl. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir in der Zwischenzeit einen Drogenvortest durchführen?«
    Da ihm von dieser Seite mit Sicherheit keine Gefahr drohte und Hettenbach sich kooperativ zeigen und keine Aufmerksamkeit erregen wollte, stimmte er zu. Die Beamtin zog sich Einweghandschuhe über und fuhr ihm mit einem Wattestäbchen über Zunge und Wangentaschen. Die Speichelprobe steckte sie anschließend in eine Pappschachtel.
    »Der Test braucht ungefähr fünf Minuten. Solange können Sie in Ihrem Auto warten«, erklärte sie, bevor sie zum Einsatzfahrzeug ging.
    Nach fast zehn Minuten kamen beide Polizisten zurück, teilten Hettenbach mit, der Drogenvortest sei negativ ausgefallen, und ließen ihn noch einmal in den Alcomat pusten. Diesmal hatte er mehr Glück.
    »Der Wert ist leicht zurückgegangen«, erklärte die Polizistin. »Trotzdem sollten Sie nicht fahren, wenn Sie getrunken haben. Wenn Sie zwischen 0,3 und 0,5 Promille haben und in einen Unfall verwickelt werden, kommt eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs in Betracht. Sie sollten sich von daher gut überlegen, ob es Ihnen das wert ist.« Und damit verabschiedeten sich die Streifenbeamten und gingen zu ihrem Wagen zurück.
    Hettenbach startete sofort den Motor und fuhr rasch, jedoch nicht schneller als erlaubt, davon. Die gute Stimmung des Abends war dahin. Auch bei Renate Simon hatte der Vorfall Spuren hinterlassen. Nie hätte sie gedacht, dass die zwei Gläser Wein, die sie getrunken hatten, eine Gefährdung des Führerscheins darstellen könnten. Schweigend fuhren sie nach Hause.
    Währenddessen stieg Christine Mur aus ihrem vor der Sparkasse geparkten Volvo und lief über die Straße zum Streifenwagen. »Und? Hat er was gemerkt?«, fragte sie Christian Berger und Birgit Glahn.
    »Ach, woher denn, der war ein richtiger Schisser«, winkte Birgit ab. »Bevor wir ihn zum zweiten Mal pusten ließen, haben wir den Alcomat komplett mit einem Reinigungstuch abgewischt«, sagte Berger grinsend. »Es können also nur seine Fingerabdrücke darauf sein. Wir selbst haben Handschuhe getragen und das Gerät nur ganz unten angefasst.«
    Mur war zufrieden. Durch diese einfache Aktion hatten sie Hettenbachs Fingerabdrücke und eine Speichelprobe bekommen.

Montag
    Kurz vor sieben versammelten sich alle Einsatzkräfte in der Nähe von Hettenbachs Haus. Über den mit Raureif überzogenen Wiesen des Stadtparks hing noch dichter Nebel. Spätestens in einer Viertelstunde musste Renate Simon das Haus verlassen, wenn sie pünktlich in der Arbeit sein wollte. Noch bevor dies geschah, wollten die Kripobeamten Hettenbach schon festgenommen haben.
    Mur hatte Hackenholt gestern noch spätnachts angerufen und ihm mitgeteilt, dass die verdeckt erhobenen Fingerabdrücke mit denen vom Tatort in der Grolandstraße übereinstimmten. Hackenholt hatte daraufhin alles Nötige für

Weitere Kostenlose Bücher